1/9 #Pflegepersonalmangel wird größer wegen Ersatzbedarfen in Europa u. in Deutschland. Das Durchschnittsalter der #Pflegeberufe ist hoch. In den nächsten Jahren gehen viel in Rente, wenn sie es bis zum Rentenalter durchhalten. #Pflegepersonalmangel wird wegen #Pflexit größer. Da
2/9 #Pflegeberufe weder in #Gesundheitsversorgung integriert sind, noch Kompetenzen abgefragt werden oder diese professionell eingebracht werden dürfen, gehen viele aus der Praxis raus. #Pflegepersonalmangel wird wegen #Pandemie größer. Nun ist die Antwort in Deutschland
3/9 bekanntermaßen, die #Pflegeberufe weiter zu deprofessionalisieren. Hat jetzt Jahrzehnte nicht geklappt, #Pflegepersonalmangel zu stoppen. Seit Jahren werden Anwerbeversuche aus anderen Ländern versucht, aber erfolglos. Jetzt sollen es Helfer u. Assistenten richten, die aber
4/9 weniger qualifiziert sind u. nur mit guten Konzepten gut arbeiten können. Dafür bedarf es aber wieder gut qualifizierter #Pflegeberufe, die mit guten Arbeitsbedingungen arbeiten sollten. Aber nicht so: 1 #Pflegefachperson ist für 3 Helfer zuständig u. muss für alles Kopf
5/9 hinhalten, während 30-35 Pat. oder #Pflegebedürftige mit komplexen Bedarfen versorgt werden müssen. Fraglich bleibt ja auch, wo die vielen Helfer u. Assistenten in der #Pflege herkommen sollen, weil der demografische Wandel findet ja überall statt. Die können ja auch nicht
6/9 gebacken werden. Also, weder werden die Helfer u. Assistenten den #Pflegepersonalmangel richten noch die Anwerbeversuche, weil der #Pflegepersonalmangel weltweit ein großes Problem ist. Und die #Pflegeberufe aus anderen Ländern haben eben Möglichkeiten dorthin zu gehen, wo
7/9 die Bedingungen u. Anerkennung der #Pflegberufe besser sind u. ihre Kompetenzen besser anerkannt werden als hier. Wenn die Hausaufgaben in Deutschland nicht gemacht werden u. sich nicht grundsätzlich bezogen auf #Pflegeberufe etwas ändert, müssen wir uns mit schlechter u.
8/9 ungenügender #Pflege abfinden. Oder eben damit dass neue Berufe erfunden werden,weil man ja #Pflegeberufe entlasten will. Dabei ist das auch ein logischer Denkfehler. Die Arbeit ist ja da, sie wird nur weiter fragmentiert u. auf viele Köpfe verteilt, die aber auch da sein
9/9 müssen. Und dann haben wir wieder den demografischen Wandel. Und wenn für #Pflegeberufe der unattraktive Rest bleibt, den sonst niemand machen will, werden #Pflegeberufe weiter unattraktiv. Ein Teufelskreislauf, aus dem wir wohl nicht mehr rauskommen.
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1/7 Dieser Artikel wirkt: Wir gucken mal mit einem kolonialem Blick auf #Pflegeberufe u. holen sie mal ins großartige Deutschland. Ich habe vor einiger Zeit in einem Vortrag gesagt: ich schäme mich dafür, wie Poltik u. Entscheidungsträger u. mit welchem Habitus
2/7 auf #Pflegeberufe in anderen Ländern schauen u. mit welchem Habitus sie andere #Pflegeberufe hierher holen wollen. Es ist für mich der koloniale Unterton. Und so ist dieser Artikel. Wir haben keine klugen Ideen in der #Langzeitpflege. Unsere #Langzeitpflege im Kontext
3/7 professioneller #Pflege kann nicht stattfinden. Professionelle #Pflegeberufe können nicht mitgestalten. Wir können von anderen Ländern lernen, wenn es um professionelle #Pflege u. #Pflegeberufe geht. Und wie der Geschäftsführer mit der chinesischen #Pflegefachperson umgeht!
1/2 Falls noch jemand glaubt, es müsste wegen der Marktlogik in #Langzeitpflege mehr Anreize geben, dass pflegende Angehörige pflegen. Das tut die Mehrheit bereits. Etwa 2,59 mio. #Pflegebedürftige werden häuslichen Bereich gepflegt
2/2 Davon 1,76 Millionen allein von pflegenden Angehörigen. Davon werden nur 829.958 #Pflegebedürftige gemeinsam mit ambulanten Diensten versorgt (Kombileistung) (Destatis 2018).
1/2 Pflegende Angehörigen arbeiten durchschnittlich 43 Stunden pro Woche für pflegerischen Leistungen (Röker et al. 2020). Nach Angaben Barmer Krankenhasse waren im Jahr 2017 48,7% der Pimärversorger von psychischen Erkrankungen betroffen.
Ich habe heute eine sehr beeindruckende Email von einer #Pflegefachperson erhalten, die mich sehr eindringlich um Hilfe bat. Die Überschrift war "HeldInnen, nicht nur in Coronazeiten - Pflegenotstand am Abgrund!". Sie schreibt, wie sehr sie ihren Beruf eigentlich mochte, aber 1/6
nicht mehr kann. Nicht nur sie. Auch ihre Kolleginnen nicht. Sie hat den alltäglichen Wahnsinn unter den derzeitigen Bedingungen dargestellt. Ich hoffe sehr, dass ich ihre Email veröffentlichen darf.
Aber mir ist folgender Gedanke gekommen, es gibt noch ein weiteres 2/6
politisches Missverständnis, wenn es um "Entlastung" von #Pflegepersonal geht. #Pflegepersonal ist überlastet, weil es zu wenig Personal gibt. Bei ausreichend Personal sind sie von den inhaltlichen u. fachlichen Dingen nicht überfordert. Aber vielfach wird von Entscheidungs- 3/6
Ich möchte auf den sehr schönen Artikel von Constanze Giese hinweisen: Antinomie statt Autonomie. In: Ethik Med 2019:31:305-323.
S. 307: "Analog lässt sich für Entscheidungsprozesse auf der Mesoebene und Mikroebene, insbesondere in Krankenhäusern, ebenfalls feststellen, dass 1/3
die Perspektive der Pflegeseite bisland wenig durchsetzungsmächtig war und zeitweise dezidiert zurück gedrängt wurde. Als Beispiele für Entscheidungen auf der Mesoebene sind hier die in aller Regel gegen die Vertretung der Pflege durchgesetzten Stellenkürzungen im 2/3
Pflegedienst trotz Fallzahlsteigerungen insbesondere in den Jahren 1995-2007 verwiesen, die, was die Arbeitsverdichtung und Steigerung der Fallzahlen pro Pflegekraft betrifft, bis heute nicht kompensiert sind." 3/3
Teufelskreislauf Deprofessionalisierung #Pflegeberufe in D. ist wie folgt: #Pflegeberuf wird von Politik, Entscheidungsträgern wegen #SGBXI deprofessionalisiert, wegen weiterer Reformen rationiert, #Pflegenotstand entstand, es wird aber mehr Personal gebraucht u. Politik 1/6
sagt ganz pragmatisch: wir brauchen mehr Leute u. haben keine #Pflegefachpersonen (wofür sie auch verantwortlich mitgesorgt haben, dass es sie nicht gibt), also nehmen wir Helferinnen. Dann werden Gutachten aufgesetzt, die per Auftraggeber auf falscher Grundlage beruhen, 2/6
dieses sagt dann: mehr Helferinnen. Passt gut ins politische Geschäft u. es wird begründet: wir haben keine #Pflegefachpersonen, setzten also Helferinnen ein. Diese werden ohne Konzept eingesetzt u. dürfen dann frei vor sich hinarbeiten. Zuständiges Ministerium setzt dann 3/6