Man liest grade immer wieder davon, dass "Fehler in der Coronapolitik gemacht wurden, aus denen man jetzt lernen müsste".
Das ist mit Sicherheit viel zu voreilig, weil wir den Schaden, den #Corona angerichtet hat und auch in Zukunft anrichten wird, noch gar nicht ermessen.
Wir sind nicht am Ende der Pandemie sondern mindestens mittendrin. Angesichts der (massiv untererfassten) Infektionszahlen können wir davon ausgehen, dass wir jeden Tag hunderte oder gar tausende #LongCovid-Fälle produzieren. Das ist nicht nur aus medizinischer Sicht für die...
...Betroffenen eine Katastrophe, sondern wird den Fachkräftemangel weiter anheizen, wenn Menschen nicht mehr oder nur teilweise arbeiten können.
Macht sich eigentlich irgendwer Gedanken dazu, wie wir mit früher oder später >10% Langzeitgeschädigten umgehen sollen?
Außerdem: ist es wirklich ratsam ein Fazit zu ziehen angesichts von weiterhin bzw. nach kurzem Zwischentief jetzt wieder 1000 Coronatoten pro Woche + einem erheblichen Anteil an der #Übersterblichkeit.
Und was ist das Ziel dieses "Lernens", dieses Fazits? Bei allem was wir wissen, geht es den Leuten am Ende immer nur um weniger Maßnahmen unter dem Vorwand, "wir wollen die richtigen Maßnahmen". Am Ende haben aber alle Maßnahmen einen Nutzen gehabt und den größten gemeinsam.
Klar gibt es Sachen, die man beim nächsten Mal nicht mehr machen wird, weil sie nur einen sehr geringen Nutzen hatten, das bedeutet aber in der Konsequenz leider nicht, dass man die Maßnahmen, die besondern gut wirken forciert, sondern mit abschaffen will. So wird es laufen.
Der Pessimismus der aus dieser Umfrage spricht, sollte zu denken geben. Die Gesellschaft wird nicht daraus lernen bzw. die falschen Schlüsse ziehen.
Das passiert jetzt grade schon und wir werden schon bald die Folgen nicht mehr ignorieren können. Das wird wohl leider bitter.
Wenn man also lernen will, dann bitte so, dass man wenig effektive Maßnahmen unterlässt. So etwas wie 3G war z.B. sowieso nicht zu kontrollieren.
Dafür muss man aber andere Maßnahmen, die effizient sind, stärken. Die wichtigste vielleicht: Information.
Im Käsescheiben-Modell: wir nehmen eine dünne, löchrige Scheibe weg und machen dafür die anderen dicker und die Löcher kleiner.
Oder wir ersetzen Scheiben, wenn wir z.B. in Restaurants, wo keine Masken getragen werden können, eine bestimmte Luftqualität vorgeschrieben wird.
Das wäre echtes Lernen zum Nutzen aller und nicht Lernen als Ausrede für die Abschaffung von Maßnahmen.
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Der letzte Tweet von @MarcoBuschmann zum Thema #Corona stammt vom 2. November. Für den hat er mächtig einstecken müssen.
Seitdem hat er nichts mehr dazu geschrieben, obwohl wir vorher nahezu täglich irgendetwas von ihm dazu ertragen mussten. Man könnte spekulieren, dass es...
...Einsicht ist. Schließlich läuft es für genau die Bevölkerungsgruppe, deren Betroffenheit von #Corona er in diesem Tweet verharmlost grade nicht so richtig gut.
Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass er gemerkt hat (wie viele andere #FDP-Politiker auch), dass dieses Thema...
...gar nicht mehr zur Außendarstellung geeignet ist. Schaut man sich seine Timeline einmal bewusst an, wird überdeutlich, dass es ausschließlich um Selbst-PR geht. Das ist bei vielen Politikern so, aber bei keinem anderen so penetrant, aufdringlich und unangenehm.
Diese Grafik - sollte sie korrekt sein - zeigt sehr schön die verheerende Wirkung von #SARSCoV2 auf das Endothel. Warum R98 und R99 aufgeführt sind, man weiß es nicht.
Corona verursacht kardiovaskuläre Sterbefälle. Danke für diese Aufarbeitung!
Wenn man möchte kann man auch eine Schutzwirkung der #Impfung erkennen. Anfang 2021 als nur sehr wenige bereits geimpft waren (einige 10.000 am Tag) sind die Werte am höchsten, in den Folgequartalen, als bis zu 1,4 Mio am geimpft wurden, am niedrigsten
Ein wenig Kontext: mit dieser Grafik versucht Markus Haintz grade die Übersterblichkeit den Impfungen zuzuschreiben.
Sie zeigt eigentlich aber das Gegenteil.
Angesichts der Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte müsste das 21. Jahrhundert eigentlich der #Naturwissenschaft gewidmet sein.
Was wir aber in Krisen sehen ist wahlweise eine Instrumentalisierung oder eine Diffamierung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, je nach Bedarf.
Das sehen wir an grüner #Gentechnik, das sehen wir an den Kampagnen gegen #Impfungen, das sehen wir daran, dass es bis in in den Bundestag noch Leute zu geben zu scheint, die den menschengemachten #Klimawandel tatsächlich leugnen und das nicht nur als Masche nutzen.
Das Resultat ist verheerend. Wir nutzen Innovationen und Erkenntnisse nicht mehr, sondern bremsen sie aus. Das ist zutiefst zukunftsfeindlich und schändlich gegenüber der Jugend.
Erst wird über Jahrzehnte viel zu wenig getan, dann diffamieren die selben Bremser...
1874 wurde im Deutschen Reich eine #Impfpflicht gegen die Pocken eingeführt. Bei Nichterfüllung 3 Tage Haft oder 50 Mark Strafe. Hintergrund waren massive Pockenausbrüche im Sommer 1871.
Der Erfolg war groß: in Preußen sank die Zahl der Pockentoten von 2642 im Jahre 1868 auf...
... drei (!) im Jahr 1879.
Aber es gab auch Nebenwirkungen der Impfung. Viel mehr als bei heutigen Impfstoffen. Eine waren die Impfpocken, die oft, aber mild auftraten. Die riefen die ersten #Impfgegner auf den Plan: Die Zahl der Pockenfälle ist gestiegen! Das stimmte sogar!
Aber: dadurch, dass so viele geimpft wurden, kamen jetzt auf einmal alle diejenigen mit dem Erreger in Kontakt, die in den Jahren und Jahrzehnten noch verschont geblieben waren. Also praktisch die nicht infizierten der letzten 50 Jahre in einem oder zwei Jahren.
Es gibt nur einen Weg "#Eigenverantwortung zu stärken": die Menschen informieren statt zu desinformieren. Nur dann werden sie die intendierte Handlung - Maske tragen - auch einhalten. So lange sie die Konsequenzen nicht kennen, hat es für sie keinen Preis, unvernünftig zu sein.
Grade bei Infektionskrankheiten ist Eigenverantwortung kein sehr tragfähiges Konzept, weil die Konsequenzen unvernünftigen Handelns allzu oft von anderen getragen werden müssen und oft auch, ohne dass der Auslöser es bemerkt.
Beispiel: Jemand der wissentlich infiziert ist, hat ohne Isolations- und Maskenpflicht keinerlei Konsequenzen zu tragen, wenn er krank und ohne Maske in die U-Bahn steigt. Der Schaden entsteht ausschließlich bei anderen, die er vermutlich nicht kennt. Er ist ja bereits infiziert.