Thread by @RWittenbrink

#SARSCoV2-Infektion führt zu einer pathologischen Tau-Signatur in Neuronen

„Unsere Daten belegen, dass eine SARS-CoV-2-Infektion im zentralen Nervensystem nachgeschaltete Effekte auslöst, die die Tau-Funktion verändern und schließlich zu einer…

#Alzheimer #COVID19 #LongCovid

Beeinträchtigung der neuronalen Funktion führen.“

Das Tau-Protein spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Krankheiten wie #Alzheimer und Frontotemporaler Demenz. Im gesunden Gehirn dient es zur Stabilisierung des Gerüsts der Nervenzellen. Häuft es sich aber

ungebunden innerhalb der Zellen an, kommt es zur Zerstörung von Synapsen und damit zum Tod der betroffenen Nervenzellen. Die Folge ist ein zunehmender Verlust der kognitiven, motorischen und psychologischen Fähigkeiten.

Es ist inzwischen klar, dass die

SARS-CoV-2-Infektion zu einer Vielzahl langfristiger neurologischer Symptome führt und in besorgniserregender Weise mit der Verschlimmerung der #Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird. Über die molekularen

Grundlagen dieser Erscheinungen ist wenig bekannt. Diese Studie zeigt, dass eine #SARSCoV2-Infektion in neuronalen Zellen eine abweichende Tau-Phosphorylierung an mehreren pathologischen Epitopen auslöst, die mit der Alzheimer-Krankheit und anderen

Tauopathien in Verbindung gebracht werden. Durch die Veränderung der Tau-Eigenschaften führt dieses Ereignis schließlich zu seiner Aggregation und zur Beeinträchtigung der neuronalen Funktion als Folge der Verschiebung von Komponenten des Wirtscytoskeletts. Es ist weithin

anerkannt, dass die meisten neurotropen Viren, darunter Betacoronaviren wie SARS und MERS sowie HIV-1, HS und ZIKV, das Zytoskelett-Netzwerk für eine erfolgreiche Infektion nutzen.
Die Studie zeigt, dass eine SARS-CoV-2-Infektion mit einer Überverbreitung und Fehllokalisierung

von Tau im Gehirn der Maus einhergeht. Diese Beobachtung stimmt auch mit hochauflösenden Bildgebungsdaten von SARS-CoV-2-infizierten menschlichen Hirnorganoiden überein, die zeigen, dass dies mit einer veränderten Verteilung von Tau von den Axonen zum Soma einhergeht. Darüber

konnte hier ein signifikanter Anstieg von Tau in der unlöslichen Fraktion infizierter Zellen nachgewiesen werden, was darauf hindeutet, dass SARS-CoV-2 nicht nur das Phospho-Tau-Profil, sondern auch dessen biochemische Eigenschaften beeinflusst. Diese Befunde deuten darauf hin,

dass eine SARS-CoV-2-Infektion in Neuronen pathologische Tau-Veränderungen verursacht, die schließlich durch Beeinträchtigung der neuronalen Homöostase zu Neuro-COVID-Symptomen beitragen könnten.

Die Daten dieser Studie eröffnen

einen neuen molekularen Mechanismus, der den neurologischen Manifestationen nach der COVID-Erkrankung zugrunde liegt, und verdeutlichen das potenzielle Ausmaß des langfristigen Krankheitsverlaufs. Obwohl die Impfung derzeit die primäre Strategie für den

Umgang mit derSARS-CoV-2-Pandemie ist, dürfen Patienten, die bereits an COVID-19 erkrankt sind, nicht übergangen werden. Um die langfristigen Folgen zu begrenzen, ist es für Kliniker wichtig, sich bei der Behandlung von Neuro-COVID-Fällen der nachgeschalteten

pathophysiologischen Abweichungen bewusst zu sein.

biorxiv.org/content/10.110…

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