Ein Antrag auf ausschließliche Zulassung von Elektromobilen in Wien. Für den Wiener Stadtverkehr sollen Bezinautos ausgeschlossen werden, da der lästige Benzingestank durch Abgasung und Auspuffwolken unruhige Betrieb keinesfalls den Bewohnern der Stadt zuträglich ist. #Wienfakt 
Die Gemeinde Wien besitzt großartige, leistungsfähige Elektrizitätswerke und daher muß die Möglichkeit geschaffen werden, daß im Stadtbereich Wien der Personen- sowie der Lastenautobetrieb nur mit elektrischem Kraftantrieb in Verwendung komme. (Neues Wiener Journal 10. März 1916)
Durch die Errichtung von Ladestationen an geeigneten Punkten sowie in allen Endstationen der elektrischen Straßenbahnen (in Mietwagenbetriebsstätten usw.) wird es möglich werden, auch noch zirka 20 Kilometer außerhalb der Wiener Gemeindegrenze das Elektroauto benützen zu können.
Antrag von Stadtrat Gräf: Es ist dahin zu wirken, daß für Automobile für Benzinbetrieb im Wiener Stadtrayon keine weiteren Lizenzen erteilt werden. Es seien im Wiener Stadtrayon Akkumulatoren-Lade- und Austauschstationen zu errichten. #Wienfakt (Prager Tagblatt, 12. März 1916)
Interessant wäre es, die Sitzungsprotokolle vom 9. März 1916 zu lesen. Der Antrag von Stadtrat Franz Gräf ("wurde der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung zugewiesen") umfasste vier Punkte. Wie visionär, an eine Vereinheitlichung der Akkus zu denken. #Wienfakt #Elektroauto
Nicht erstaunlich die Antwort der Auto-Lobby: "Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich". Wir können auch nicht mehr sagen, denn es wäre wirklich Zeitvergeudung, das Unsinnige des Antrages Gräf beweisen zu wollen. (Allgemeine Automobil-Zeitung 19. März 1916) #Elektroauto
