Thread by @WolfgangKies

zur überrepräsentiertheit von asylwerbern bei gewaltdelikten & "dürftigen Analysen" [thread] cc @florianklenk & nina scholz aus dem @profilonline (wird wieder länger)

weil auf grundlage dieser überrepräsentiertheit mittlerw. 1 „überdenken“ von grund- & menschrechten(!) gefordert wird & auch leut, bei denen man es nicht vermuten würde, fordern gerade mehr od. weniger ein recht auf racial profiling für polizei & das ist sehr, sehr gefährlich:

1.) statistisch klar überrepräsentiert bei gewaltdelikten ist zunächst 1 gruppe: männer
das ist seit langem ein fakt, der in allen gesellschaften zutrifft. wenn sich 1 unerwartete statistische auffälligkeit zeigt ist der nächste logische schritt zu fragen: warum tritt sie auf?

2.) an dieser stelle sei gleich erwähnt, dass feministinnen schon seit jahren & jahrzehnten auf diese "auffälligkeit" hinweisen, ebensolang die antwort auf das "warum?" & lösungsvorschläge liefern und bis jetzt dafür beharrlich ignoriert, diffamiert & angegriffen werden

3.) jetzt ist der konsens von mitte links bis rechts außen, dass sich diese auffälligkeit durch eine andere, nämlich der statistischen überrepräsentiertheit von asylwerbern bei gewaltdelikten erklärt oder zumindest doch diese gewalttäter das größere/eigentliche problem wären

4.) der grund ist klar für sie: ihre kultur,religion, sozialisation… je weiter man nach rechts geht desto weniger euphemistisch wird der rassismus; im prinzip meinen sie wohl alle das gleiche: die auslända sind gewalttätiger & gehören mal gscheit kontrolliert, abgschoben usw.

5.) das ding ist, dass sie nicht so überrepräsentiert sind wie es scheint WEIL: es ist immer 1 frage womit man vergleicht: asylwerber in Ö sind sozioök. schwache gruppe mit 1 bestimmten altersstruktur die nicht arbeiten darf & keine mögl. für selbstbestimmung &-verwirklichung hat

6.) in d. kriminologie ist bekannt dass das DER faktor ist der dazu führt dass sich männer in ihre "klassischen" rollenbilder zurückziehen, was gewalt/mord nach sich zieht; wenn es keine andere mögl. für anerkennung & verwirklichung gibt werden ehre, macht, kontrolle etc. wichtig

7.) nachzulesen ist das u.a. hier: theguardian.com/us-news/2017/d…; und das ist unabhängig von herkunft, kultur, etc, das ist in allen patriarchalen gesellschaften gleich (surprise: österreich ist auch 1 solche)

8.) dh. wenn man überhaupt solche vergleiche anstellt, darf man nicht mit österr. gesamtpopulation vergleichen, sondern man müsste mit gewaltrate von österr. männern in vergleichbarer lage (soziökon schwach, wenig chancen auf selbstverwirklichung, gewisses alter etc) vergleichen

9.) ein solcher vergleich wär besser, aber auch noch nicht wirklich astrein weil es dinge wie persönliche gewalt- und fluchterfahrung, zunehmend ablehnenderes gesellschaftliches klima, sprachbarrieren etc. gibt, die für österreichische männer (großteils) nicht zutreffen.

10.) das tragische ist dann, wenn man eine regierung hat die permanent integrations- & sozialmaßnahmen kürzt, (-->mehr soziale ungleichheit) dann wird sich dieses problem weiter verschärfen, weil die "risikogruppe" natürlich größer wird

11.) und weil auch immer mit einem stetigen anstieg der gewalt seit 2010 argumentiert wird & das nur auf die flüchtlinge zurückgeführt wird: 2009 war beginn der euro-/wirtschaftskrise, die angesichts dieser tatsachen wahrscheinlich mehr zum gewaltanstieg beigetragen hat