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Ich kann als extrem neophiler Mensch, die den Status Quo auch normativ als extrem fehlerhaft ansieht, nur kognitiv begreifen, wie man sich gegen Wandel und Veränderung beharrlich sträuben und die Augen vor Tatsachen wie Ungleichheit, Patriarchat und Klimakrise schließen kann.
Emotional begreife ich es kaum. Trotzdem weiß ich natürlich, dass Beharrungstendenzen groß und sogar übermächtig in vielen Menschen sitzen. Gesellschaftlicher Wandel wird sowohl von bislang im diesem System Privilegierten, ...
... als auch von wenig(er) Privilegierten, die sich vielleicht gerade deshalb nach Stabilität und Ordnung sehnen, als Entfremdung und Angriff auf Lebensstil und Selbstverständnis begriffen. Ich denke, das muss man anerkennen (aber nicht schönreden) und damit muss man arbeiten.
Aber anstatt so weiterzuwurschteln, müssen wir imo viel öfter ehrlich darüber reden, dass wir vor großen Veränderungen stehen, dass wir sie (noch) gestalten können und dass sie eine Chance für ein gutes Leben für alle sein können.
Aber wir müssen das erklären und wir müssen diese Veränderungen auch begleiten. Das ist überhaupt nicht trivial, sondern vielleicht sogar die größte Herausforderung vor der wir stehen. Neben den vielen großen (politischen) Ideen und der mühsamen policy Arbeit,...
...braucht es also vor allem auch Prozesserklärer*innen und Prozessneudenker*innen. Denn wir brauchen neue/andere Strukturen der Teilhabe und der Politikgestaltung. Im Bereich der “Sozialen Innovation” spricht man von “bottom-linked governance”.
Das sind Prozesse, die Ideen und Teilhabe “von unten” und aus Communities in einem strukturierten und transparenten Prozess mit Entscheidungsgremien verbinden und im engen Austausch mit diesen stehen. Selbstvertretung und Partizipationsmethoden lernen sind zentrale Kernelemente.
Wir müssen uns also viel öfter als bisher auch über Prozesse unterhalten &sezieren, warum wir Dinge bisher so gemacht haben und ob es nicht eben auch bessere und inklusivere Wege gäbe, um diese oder (besser noch) andere Dinge zu tun. Aber auch ein besserer Weg heißt Veränderung.
Gegen Veränderung sträuben sich (ganz ohne Bewertung) viele Menschen. War so, wird immer so sein. Deshalb müssen wir beharrlich, niederschwellig und transparent erklären, worum es geht, wir müssen alte Handlungsmuster verlernen und Neue einüben. Wir müssen über Prozesse sprechen!
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