Thread by @3mKa1

Seit heute ist der mit Gamification-Elementen versehene Moodle-Kurs zu meiner Übung „Forschungskontroversen und Methodendiskussion in der jüngeren Mediävistik“ als Open Educational Resource frei verfügbar. #oed #mediävistik #lehre
open.ruhr-uni-bochum.de/suche?title=fo…
Zum Kurs (Thread 👇)

Kernidee der Veranstaltung war es, mit Studierenden das Diskutieren zu üben. Daher wollte ich keine klassischen Referate, sondern habe mir das Format „Podiumsdiskussion“ ausgedacht (?): Die Teilnehmenden sollten Positionen vertreten, nicht Sachverhalte wiedergeben.

Daher auch das Thema „Forschungskontroversen“ – es gibt per Definition gegensätzliche Meinungen. Im Seminarraum sah das konkret so aus, dass in einzelnen Sitzungen eine von mir moderierte Podiumsdiskussion stattfand.

Zwei Studierende mussten die Rolle je eines Forschenden einnehmen und seine Thesen/Argumente gegen die seines Kontrahenten vertreten. Die übrigen Teilnehmer waren zunächst Zuschauer, nahmen aber am zweiten – offenen – Teil der Diskussion teil.

Alle Teilnehmenden mussten die zentralen Texte der Kontroverse und eine wichtige Quelle dazu vorbereitet haben. Die Rollenspielenden zusätzlich weitere Texte, um die Standpunkte zu vertiefen.

Dadurch kam schnell ein großes Lesepensum zusammen. Um hier die Motivation zu steigern, habe ich zusammen mit @JensCe vom eTeam Digitalisierung der RUB einen begleitenden Moodle-Kurs erstellt.

Zu jedem Text müssen obligatorische Fragen beantwortet werden, zu den Quellen müssen Fragen im Forum eingereicht werden. Für gemeisterte Anforderungen gibt es Punkte (LevelUp).

Man kann in einer Rangliste sehen, wie man sich im Vergleich zu den anderen schlägt und verdient sich sog. Badges, die mit den Namen mittelalterlicher Autoritäten verbunden waren (von Marsilius von Padua zu Isidor von Sevilla).

Diese Gamifikation-Elemente sollen beim Vorbreiten der Materialien Hilfestellung geben und anleiten. Darüber hinaus steigert die spielerische Konkurrenz die intrinsische Motivation.

Leider hatte ich recht wenig Teilnehmer (hohes Angebot im Lehrformat) – die Rückmeldungen und auch die Evaluationsergebnisse der Studierenden waren jedoch sehr positiv.

Die Podiumsdiskussion wurde als anspruchsvoll, aber sehr gewinnbringend wahrgenommen. Die Studierenden äußerten selbst die Ansicht, sehr viel mehr gelernt zu haben, als beim klassischen Referat.

Natürlich musste dafür auch mehr gelesen werden, hier ging allerdings die Hoffnung auf die Gamifikation auf – die Teilnehmenden waren motiviert und engagiert.

Für mich war die Vorbereitung des Kurses sehr intensiv – alles musste zu Beginn des Semesters fertig sein (inkl. Tests im Vorfeld), Nachjustieren im Verlauf ging nur noch bedingt.

Im Semester konnte ich davon jedoch stark profitieren. Die Einsicht in die Frageergebnisse der Teilnehmenden und die einzureichenden Quellen haben es mir ermöglicht, die einzelnen Sitzungen sehr viel gezielter vorzubereiten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging auch das Diskutieren auf fachlichem Niveau im Lauf des Semesters deutlich besser, die Kernaufgabe wurde also erfüllt. Da auch die Studierenden sehr zufrieden waren, war es für mich eine gelungene Veranstaltung.

Dank @JensCe und @arbeitsfuchs steht der Moodle-Kurs mit den Angaben zu den Forschungsbeiträgen (PDFs waren leider aufgrund der Rechte leider nicht möglich) und den Gamifikation-Elementen zur freien Verfügung. Warum?

Weil es viel Arbeit war und das Ergebnis (wenn auch sicher noch verbesserbar) gut ausfiel. Und weil ich der Ansicht bin, dass die #Lehre davon profitiert, wenn die Lehrenden ihre Materialien auch über Universitäten hinweg austauschen. #oed

soll heißen "einzureichenden Fragen zu den Quellen".