Thread by @TickerPotsdam

Carsten Szczepanski war seit Anfang der 90er eine zentrale Person in der #Brandenburger Neonaziszene. Seine V-Mann Tätigkeit steht beispielhaft für das Versagen des Verfassungsschutzes. #NSU #rechterTerror.
Der Reihe nach #Thread 👇1/18

Spätestens 1994 bis 2000 war Szczepanski V-Mann „Piatto“ für den Brandenburger #VS. Im Rahmen der #NSU-UA verstetigte sich der Verdacht, dass er bereits 1991 als V-Mann für ein Amt tätig war. V-Mann Führer war u.a. Gordian Meyer-Plath. 2/18

Gordian Meyer-Plath war Ex-Brandenburger Verfassungsschützer und von August 2013 [nach der Selbstenttarnung des #NSU] bis Juni 2020 Chef des sächsischen Verfassungsschutzes. 3/18

Der Burschenschaftler Meyer-Plath hatte es sich in #Sachsen zur Aufgabe gemacht, antifaschistische Kräfte zu diffamieren sowie rassistische und rechtsextreme Gewalt klein zureden oder gar zu ignorieren (Bsp. #GruppeFreital) 4/18

Szczepanski war aktiv in der verbotenen Nationalistischen Front, bei der neonazistischen Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene (HNG), beim Internationalen Hilfskomitees für nationale politisch Verfolgte (IHV). 5/18

Er war gut vernetzt in den internationalen Strukturen von Blood & Honour (B&H) und des Ku-Klux-Klan. 6/18

Er ist ein gewaltbereiter Neonazi. Er gehörte zur militanten Neonazikameradschaft United Skins Königs Wusterhausen. 1994 wurde er wegen des Verdachts der Beihilfe zum versuchten Mord an dem nigerianische Lehrer Steven Erenhi aus #Wendisch-Rietz zu 8 Jahren Haft verurteilt. 7/18

Im Gefängnis in #Brandenburg/Havel erhält Szczepanski auffällig schnell Hafterleichterungen. Aus dem Gefängnis heraus ist es ihm möglich, an den Neonazi-Fanzine Der Weiße Wolf und dem rassistische und antisemitische Fanizine United Skins mitzuarbeiten. 8/18

2002 erscheint im „Weißen Wolf“ ein Dankesgruß an den #NSU. Zuvor geht bei den Machern des Heftes eine Geldspende und eine Selbstvorstellung des NSU ein. Das Heft wird zu einem zentralen Fanzine für Mecklenburg-Vorpommern. 9/18
brandenburg.nsu-watch.info/dossier-der-we…

Als Freigänger und mit Unterstützung des #VS konnte ‚Piatto‘ noch in der Haft seine Kontakte zum sächsischen B&H Netzwerk verstetigen. Er machte ein Praktikum in einem neonazistischen Ladengeschäft nahe #Chemnitz. 10/18

Die Inhaber Probst waren enge Vertraute von Thomas Starke und Jan Werner (beide B&H Sachsen), die wichtige Unterstützungsarbeit für Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos #NSU leisteten. 11/18

1998 hatte Szczepanski Kontakt zum engsten Umfeld des #NSU und lieferte dem brandenburgischen #VS, noch vor Beginn der NSU-Mordserie, Informationen zum untergetauchten Kerntrio. Jedoch wurden diese Infos nicht angemessen weiterverarbeitet und der #NSU blieb unentdeckt. 12/18

Im Dezember 1998 wird Szczepanski alias #Piatto mit Unterstützung des Verfassungsschutzes vorzeitig aus der Haft entlassen. 13/18

Bis zu seiner Enttarnung 2000 war es ihm möglich einen Neonazi-Szeneladen in Königs Wusterhausen zu eröffnen. Er war Mitglied der #NPD, pflegte Kontakte zu internationalen, rechtsextremen Netzwerken und unterstützte den Aufbau rechtsterroristischer Strukturen. 14/18

2000 wurde ein Repetiergewehr in Szczepanski Laden gefunden. Er bewahrte es dort für den Neonazi und Sänger der #Potsdam|er Band Proissenheads, Uwe Menzel auf. Menzel pflegt(e) Kontakte zum „Blood & Honour“ Netzwerk. 15/18

Uwe Menzel ist seit den 90ern in Rechtsrockbands (u.a. Uwocaust) tätig. Er solidarisiert sich mit Ralf Wohlleben, der den #NSU unterstützte. Mit Uwocaust trat er u.a. 2017 in #Themar, größte Neonazi-Konzert Thüringens und 2018 beim 'Dritten Weg' auf. 16/18
brandenburg.nsu-watch.info/dossier-uwe-me…

Szczepanski ging nach seiner Enttarnung in ein Zeugenschutzprogramm. Er erhielt für seine Spitzeltätigkeit vom Brandenburger Verfassungsschutz rund 50.000 D-Mark, Auslagenerstattungen und Fahrdienste 17/18

Ohne die finanzielle und strukturelle Unterstützung des #VS Brandenburg wäre es Szczepanski nicht möglich gewesen, den Aufbau der rechtsextremen Szene voranzutreiben. Das rechte Solidaritätsnetzwerk existiert weiter. #RechterTerror nimmt zu. #Neonazis in #Brandenburg 18/18

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