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16 Jan, 12 tweets, 6 min read
Lügen für das #Leistungsschutzrecht, Folge 972: Weil Presseverlage bei der #Urheberrechtsreform den Hals nicht vollbekommen können, legen sie Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Beamten im @BMJV_Bund ein & bitten dann als Pressevertreter das Ministerium um Stellungnahme. Thread
Der Vorwurf: Der Beamte habe nicht verhindert, dass der Europäische Gerichtshof 2019 das #Leistungsschutzrecht für nichtig erklärt hat, das 2013 unter FDP-Hausleitung verfasst wurde und von dem wir schon 2015 wussten, dass es europarechtswidrig ist. juliareda.eu/2015/07/das-le…
Aus dieser an den Haaren herbeigezogenen Dienstaufsichtsbeschwerde macht jetzt, 2021, Michael Hanfeld in der FAZ eine Schlagzeile, als hätte das irgendeinen Nachrichtenwert und diene nicht einfach den wirtschaftlichen Interessen seines Hauses. Natürlich wie immer ohne Disclaimer.
Der wahre Grund für diesen Artikel ist, dass die Bundesregierung noch nicht gegenüber allen Forderungen der Presseverleger eingeknickt ist und zumindest versucht, die Vorgaben der EU-Urheberrechtsrichtlinie bei der Umsetzung in deutsches Recht einzuhalten.
Auch wenn den Verlagen das nicht gefällt, in der Richtlinie steht klipp und klar, dass legale Inhalte nicht gesperrt werden dürfen, dass Text & Data Mining erlaubt ist, wenn Rechteinhaber nicht in maschinenlesbarer Form widersprechen, und dass es Ausnahmen vom #LSR gibt.
In gut einer Woche entscheidet das Bundeskabinett über den Vorschlag zum #Urheberrecht und deshalb feuern FAZ, Springer und co. nochmal aus allen Rohren, um ihren Willen durchzusetzen. Dabei kommt der Referentenentwurf ihnen bereits viel mehr entgegen, als die Richtlinie erlaubt.
Beispiel: Laut Referentenentwurf des @BMJV_Bund sollen Presseverlage zur Durchsetzung ihres #Leistungsschutzrecht die #Uploadfilter in #Artikel17 nutzen dürfen. Tatsächlich steht in der Richtlinie das Gegenteil. Den Presseverlagen steht dieses Recht überhaupt nicht zu.
Presseverleger gehören nämlich nicht zu den Rechteinhabern in Artikel 3 der Richtlinie 2001/29/EG, auf die sich #Artikel17 bezieht. Das heißt: Das BMJV beugt das Europarecht bereits zur Belastungsgrenze, um den Verlagen entgegenzukommen, aber denen reicht das noch nicht.
Es gibt nämlich eine Ausnahme von der automatischen Sperrung: dann, wenn ein Upload weniger als 1000 Zeichen Text enthält und mit fremden Inhalten kombiniert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein legales Zitat handelt, ist zu groß. Das passt den Verlegern nicht.
Das @BMJV_Bund sollte endlich einsehen, dass man es solch radikalen Lobbygruppen nicht recht machen kann und die Presseverlage konsequent GANZ von der Nutzung der #Uploadfilter in #Artikel17 ausschließen, so wie das Europarecht es vorschreibt.
Mit Leuten, die ihre publizistische Macht ausnutzen, um einfache Beamte mit leicht widerlegbaren Behauptungen an den Pranger zu stellen, weil sie eine Rechnung mit der Ministerin offen haben, verhandelt man nicht. Sonst ziehen sie beim nächsten Gesetz dieselbe Nummer durch. #LSR
Hier ist der Artikel, um den es geht. Ich stelle ihn ans Ende, damit er nicht unnötig viele Klicks bekommt. Übrigens stimmt an dem Beitrag auch sonst so ziemlich gar nichts. Eine echte Blamage für die FAZ, die mal für Qualitätsjournalismus bekannt war. zeitung.faz.net/faz/medien/202…

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14 Jan
Ich unterstütze den Aufruf #ZeroCovid - Das Ziel heißt Null Infektionen! Für einen solidarischen europäischen Shutdown zero-covid.org
Besonders wichtig! 4. Impfstoffe sind globales Gemeingut: Impfstoffe sollten der privaten Profiterzielung entzogen werden. Sie sind ein Ergebnis der kreativen Zusammenarbeit vieler Menschen, sie müssen der gesamten Menschheit gehören. #ZeroCovid
Denen, die jetzt behaupten, ohne Patente hätte es die Impfstoffe nicht gegeben, sei dieser Text ans Herz gelegt: nytimes.com/2020/12/07/opi… #ZeroCovid
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13 Oct 20
Jetzt wird es ernst: Das Justizministerium hat den Entwurf für die Umsetzung der #Urheberrechtsreform #Artikel17 veröffentlicht. Statt dem Versprechen, auf #Uploadfilter zu verzichten, drohen Echtzeit-Uploadfilter und weniger Schutz für legale Nutzungen. bmjv.de/SharedDocs/Ges…
Der Entwurf scheint identisch zu dem Leak von @netzpolitik letzte Woche. Den hatte ich hier analysiert: Die größte Gefahr geht von § 8 aus, wonach Nutzer:innen Inhalte erst als legal kennzeichnen können, NACHDEM ein #Uploadfilter etwas gefunden hat.
Das @BMJV_Bund tut so, als handele es sich bei der Echtzeit-Filterung nur um eine Option, die Nutzer:innen unnötige Arbeit abnehmen soll. Das Ministerium schreibt, dass Plattformen einen "Pre-Check" vor das Pre-Flagging schalten *können*. Das ist falsch. bmjv.de/SharedDocs/Ges…
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17 Sep 20
Die #Urheberrechtsreform geht in die nächste Runde! #Leistungsschutzrecht soll verschärft werden, bei #Artikel17 gibt es Änderungen, die #Uploadfilter unumgänglich machen könnten. Plattformen sollen auch für Pastiche eine Vergütung zahlen müssen. spiegel.de/netzwelt/netzp…
Die Vergütung für Urheber:innen, die die CDU-geführten Ministerien loswerden wollen, soll aber im Entwurf bleiben - vorerst. Und zumindest den extremsten Forderungen nach Verschärfung des #Leistungsschutzrecht, wonach bereits das Indizieren verboten wäre, wurde nicht nachgegeben.
Was sich bei #Artikel17 ändern soll: Plattformen sollen bereits während des Uploads filtern, ob ein Match mit einem geschützten Inhalt vorliegt. Pre-Flagging soll nur dann stattfinden, wenn der Filter anschlägt. Das heißt aber: ohne modernste #Uploadfilter geht es nicht.
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10 Sep 20
The entertainment industry has started a campaign to re-write the history of Europe's most controversial #copyright law, #Article17, the infamous #uploadfilter provision. The goal: to bully governments & the @EU_Commission into simply ignoring all user rights that we fought for.
Last year the EU adopted #Article17, which requires platforms to magically prevent #copyright infringement before it happens, while leaving all legal content online, and without generally monitoring user uploads. This is impossible, of course.
Most national governments are waiting for guidance from the @EU_Commission to help them make sense of #Article17. The Commission asked for input on a document with some basic principles, my response with @edri & @freiheitsrechte can be found here:
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16 Jul 20
Verleger versuchen gerade, mit Erpressertaktik ihre Maximalforderungen zum Urheberrecht durchzudrücken. In einem offenen Brief beschweren sich 100 Verlage, dass es noch keinen Entwurf für die Umsetzung von Leistungsschutzrecht und Verlegerbeteiligung gibt. boersenblatt.net/news/verlagsbe…
Warum gibt es noch keinen Regierungsentwurf zu #LSR und Verlegerbeteiligung? Das hat @PatrickBeuth neulich bei @spiegelonline berichtet: Weil CDU-geführte Ministerien auf Wunsch der Verlage jegliche finanzielle Garantien für Kreative streichen wollen. spiegel.de/netzwelt/netzp…
Der Trick funktioniert so: Man überzeugt das Kanzleramt, jeglichen Entwurf zur Urheberrechtsreform zu blockieren, der nicht zu 120% den Forderungen der Verlage entspricht. Dann gibt man dem Justizministerium die Schuld, dass es so lange dauert - bis die SPD irgendwann einknickt.
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24 Jun 20
Die Uploadfilter kommen! Gerade hat das @BMJV_Bund seinen ersten Vorschlag zur Umsetzung von #Artikel17 vorgestellt. Es enthält klar #Uploadfilter, aber auch Vorschläge, um Nutzerrechte zu schützen. Hier meine Eindrücke als Thread.
Beim Upload soll ich anklicken können, dass ich fremde Inhalte verwende, und erklären, warum das legal ist. zB Zitat, steht unter CC-Lizenz, Inhalt ist gemeinfrei oder ich habe eine Lizenz gekauft. So markierte Inhalte dürfen vom #Uploadfilter nicht automatisch gesperrt werden!
Leider gibt es von dieser Regel eine Ausnahme für „offensichtlich rechtswidrige Inhalte“, definiert als Uploads, die 90% mit einem gemeldeten Werk übereinstimmen. Da sind falsche Sperrungen vorprogrammiert, weil es immer wieder schlicht falsche Copyright Claims gibt.
Read 28 tweets

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