Über den Anstand und politische Verantwortung - ein #Thread.
In den Jahren 2014 bis zum Scheitern der „Ausländermaut“ 2019 gaben CSU-Minister 73.552.217,32 Euro an Steuergeldern aus, um ein Projekt vorzubereiten, dass stets rechtswidrig schien und dann auch nicht legal war. Die #Maut. (…)
Allein 39.793.711,06 Euro gingen in dieser Zeit an extrem gut bezahlte externe Berater, die auch trotz dieses Geldes nicht in der Lage waren, eine legale Gesetzgebung vorzubereiten. (…)
Prüfungen des Bundesrechnungshofes wurden erschwert, Warnungen zurückgewiesen. Beamte im Ministerium notierten in internen Emails: „Was wir zu sagen haben, will dort oben niemand hören.“ (…)
560 Millionen Euro fordern die Mautbetreiber nun als Schadensersatz. Dass sie dutzende, vermutlich hunderte Millionen Euro aus der Steuerkasse erhalten werden, steht außer Frage. (…)
Um sich dagegen zu wehren, bezahlt das Verkehrsministerium auch heute und noch für lange Zeit teure Anwälte. Der Top-Anwalt erhält 650 Euro - pro Stunde. (…)
Vier CSU-Minister trieben dieses Projekt in all den Jahren voran. Obwohl der erste von Ihnen, Peter Ramsauer, aussagte, es sei von Beginn an klar gewesen, dass es kaum legal zu realisieren wäre. (…)
Um das Projekt überhaupt abschließen zu können wurden unter Verkehrsminister @AndiScheuer Kosten kaschiert und Vergaberichtlinien verletzt - bis die #Maut dann, vorhersehbar, für illegal erklärt wurde. (…)
Keiner dieser CSU-Minister und niemand in der #CSU hat bis heute die politische Verantwortung für diese gigantische Verschwendung von Steuergeldern übernommen. (…)
Erstmals überhaupt entschuldigt hat sich @AndiScheuer anderthalb Jahre später, neulich, in der Passauer Neuen Presse. Einen Rücktrittsgedanken hat er stets zurückgewiesen. (...)
Morgen, am Donnerstag, wird Scheuer erneut vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Bundestag aussagen. Obwohl alle Fakten auf dem Tisch liegen, wird auch die SPD, wider besseres Wissen, nicht seinen Rücktritt fordern. (...)
Über Anstand und politische Verantwortung: (…)
Am Montag hat #CSU-Generalsekretär Markus Blume dem Ministerpräsidenten von Thüringen, @bodoramelow, nahegelegt, zurückzutreten, weil er zugegeben hat, dass er während einer Konferenz der Ministerpräsidenten #Candycrush gespielt hat.
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Zum Wesen des politischen Geschäfts - ein Lehrstück am Beispiel der #Maut-Affäre. Über heute: Ein #Thread.
Heute ist der entscheidende Tag in der #Maut-Affäre, denn heute Nacht noch soll Verkehrsminister @AndiScheuer im #PUAMAut aussagen. Der Tag begann mit einem spannenden Trick aus den Untiefen der politischen Trickkiste. (…)
Heute soll sich im #PUAMAut erweisen, ob Verkehrsminister Andreas #Scheuer möglicherweise öffentlich gelogen hat - oder nicht. (…)
Gibt es eigentlich in Deutschland keine Universität, die ohne die Erlaubnis und das Geld des Bundesinnenministers in der Lage ist, eine ordentliche Studie zu #RacialProfiling auf die Beine zu bringen? (…)
Der Innenminister hat argumentationsschwach mitgeteilt, etwas sei verboten & daher müsse es nicht untersucht werden. Das ist natürlich kein Argument & wird keinen Bestand haben. Es ist aber aufregend, weil es etwas über das Verhältnis eines Regierenden zur Wahrheit sagt. (…)
In diesem Fall nun wird eine wissenschaftliche Erhebung schon politisiert, ehe sie überhaupt stattgefunden hat. Das gibt es immer wieder mal und zwar häufig dann, wenn die Bundesregierung selbst Studien in Auftrag gibt. (…)
Was ist ein gerechter Stundenlohn? Ein #Thread. (…)
Im Streit um die Entschädigungssumme rund um die gescheiterte PKW-#Maut leistet sich das Verkehrsministerium von @AndiScheuer sehr gut bezahlte Rechtsanwälte. (…)
Der Top-Anwalt der Truppe, ein Professor und ausgewiesener Experte für Schiedsstreitigkeiten, erhält vom Bund dazu einen Stundensatz von 675 Euro. (…)
Heute hat Verteidigungsministerin @akk Reformen beim #KSK verkündet, der Spezialeinheit der #Bundeswehr. Teilweise ist von einer Auflösung des KSK die Rede. Das ist allerdings Unfug. Ein kleiner Thread. (...)
Immer wieder ist das #KSK in den letzten zwei Jahren wegen rechtsextremistischer Vorfälle und Verdachtsfälle in die Schlagzeilen geraten. Immer wieder waren Soldaten aus der Spezialeinheit auch aus dem #KSK entlassen worden. (...)
Zuletzt hat sich im Mai der seit Mitte 2018 kommandierende #KSK-Kommandeur Kreitmayr mit einem Brief an seine Soldaten gewandt, und von ihnen klare Kante gegen rechtsextremistische Äußerungen eingefordert. (...)
An diesem interessanten Film über den Verdächtigen im Fall #Maddie sieht man, wie man Journalismus nicht betreiben sollte. (...) spiegel.de/panorama/spieg…
Der Film ist interessant und aufschlussreich, aber er tut drei Dinge, die aus meiner Sicht ein Fall für den Presserat sind. (...)
Er nennt den Verdächtigen bei vollem Namen, zeigt dessen Foto unverpixelt und lässt einen Experten über die Tat so reden, als sei diese definitiv geschehen. Das ist alles verwerflich - angesichts der Beweislage. (...)