Es geht dort aber nicht einfach nur um Menschenrechtsverletzungen in Honduras. Das Projekt an sich war von der Konzeption her das Problem. Im Mittelpunkt stand Daniel A. Gottschald.
Gottschald leitete für die Bayerische Staatsregierung die Chemie-Cluster Bayern GmbH von 2009-2016. Dort entwickelte er InSITE BAVARIA. Anfang 2016 wurde er Leiter der TUMint, einer Tochtergesellschaft der Technischen Uni München.
2016 wurde Gottschald zudem Geschäftsführer der Cluster-City GmbH, die der Tucher-Group nahe steht, einer alten Patrizier-Familie, deren Vorfahrin wir vom 20DM-Schein kennen.
Am 25.06.19 legte Gottschald seine Geschäftsführung bei der City-Cluster GmbH nieder. Jemand aus der Tucher-Group übernahm.
Am 27.06.19 organisierte Florian von Tucher (EUTECC) zusammen mit TUMint eine Investorenkonferenz für die Privatstadt in Honduras.
Im September 2019 wird Gottschald als Vertreter einer Eutecc-Initative geführt (EUTECC - Mustard Seed).
2020 publizierte Gottschald zusammen mit Shanker Singham mehrere Publikationen. Singham behauptet, Berater eines Projekts der TUM zu sein.
Singham gilt als einer der Köpfe hinter dem Privatstadt-Projekt in Honduras. Ein Startschuss fiel während der Babson-College Veranstaltung mit Singham und Erick Brimen.
Das Problem ist nicht einfach, dass es "Anzeichen von Menschenrechtsverletzungen in Honduras" gibt, wie die TUM nun schreibt, sondern dass die fehlende Rechtsstaatlichkeit überhaupt das Entdemokratisierungsprojekt Prospera ermöglichte, welches von der TUMint mitentwickelt wurde.
Eine Frage ist, ob der Landesregierung in Bayern nichts aufgefallen ist. InSITE BAVARIA wurde von Gottschald entwickelt, als er den Chemie-Cluster Bayern leitete. Während der Investorenkonferenz stellte Titus Gebel das Privatstadtprojekt vor. Und dies sagte Gebel 2017 in München:
Die Privatstadt-Initiative Prospera ist eingebunden in eine Ideologie, die der Leiter des beteiligten Zaha Hadid Architecs-Büro, Patrick Schumacher, mit "Radikalisierung des Neoliberalismus" beschrieb. Arbeitsrechte und Sozialer Wohnungsbau stünden im Weg.
Diese Ideologie wird u.a. von den Mises-Insituten vorangetrieben. Das deutsche Mises-Institut ist bei Degussa Goldhandel / August-von-Finck angesiedelt. Der ehem. "wichtigste Mann" von Söder in nun mehrfacher GF von Finck-Unternehmen. Eine weitere Frage an die Landesregierung.
Es ist gut, dass sich die TUMint nun aus Prospera zurückgezogen hat. Damit ist Prospera nicht beendet. Und in Nevada scheint gerade das Unternehmen Blockchain LLC eine Privatstadt geschenkt zu bekommen, auch dort will der Staat die Staatsgewalt an Unternehmen abgeben.
Während der Babson-College-Veranstaltung mit Singham und Brimen frohlockte die Präsidentin der "Unternehmens-Universtität", in Indien würden demnächst einhundert neue Städte entstehen.
Ich denke, hier droht ein neuer Smart-City-Manchesterkapitalismus.
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sueddeutsche.de/politik/gauwei…
Bayerischer #Finck-Filz.
Amtsleiter des Finanzministeriums in Bayern unter Söder war 2011-18 Wolfgang Lazik (erst stv., dann leitend), der danach zu Finck wechselte und jetzt einem Dutzend Finck-Firmen als Geschäftsführer vorsteht.
Und Finck ist nicht nur deswegen problematisch, weil er - wie ich 2013 vermutete und was später belegt werden konnte - der #AfD eine Anschubfinanzierung verpasste, sondern weil seine Firma Degussa Goldhandel ideologisch gegen die Demokratie agitieren lässt.andreaskemper.org/2020/10/01/deg…
Hier einige Finck-Firmen, denen Söders langjähriger Finanzamtsleiter jetzt vorsitzt:
#Privatstädte nehmen als neue Form des #Kapitalismus jetzt Fahrt auf und werden in Honduras und Nevada Realität. Privatstädte sind Sonderwirtschaftszonen, in denen der Staat seine Souveränität (Gesetze, Gerichte, Polizei etc) komplett an die Privatstadt-Besitzer*innen abgibt 1/13
Vorangetrieben wird diese Idee von den fälschlich als "Libertäre" oder "Anarchokapitalisten" (Widerspruch in sich) bezeichneten Totalkapitalist*innen. In Deutschland zum Beispiel vom demokratiefeindlichen Mises-Institut (Degussa Goldhandel/ August von Finck). 2/x
In Honduras, welches seit den 1970er Jahren auf Sonderwirtschaftszonen setzt, werden nun für die Realisierung der Privatstadt "Prospera" die Einwohner*innen auf Enteignungen vorbereitet, die sich dagegen wehren.
Ich hätte gerne eine Reaktion von der #FDP zum Grundlagenseminar ihres Jugendverbandes. Immerhin sind die Julis NRW der größte Jugendverband der FDP. Das Mises-Institut fördert mit Hoppe eine staatsfeindliche, demokratiefeindliche und sozialfeindliche Ausrichtung. @fdp
Es scheint sich nicht um einen einmaligen Ausrutscher zu handeln. Bereits im letzten Jahr hatte die #FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung im Saarland Polleits Kollegen von Degussa Goldhandel, Markus Krall, eingeladen. Anscheinend fiel die Veranstaltung nur wegen #Corona aus.
Zur Etablierung der von Krall und Polleit propagierten "wirklich freien Gesellschaft", der reinen Privatrechtsgesellschaft, fordert Hoppe in vom Polleit gelobten Buch "Democrazy - the god that failed" die "physische Entfernung" von Demokraten und Homosexualitätsbefürwortern:
Konkrete Schritte zum #Sozialerbe: Jedes Jahr gehen akkumulierend 2% aller Erbschaften und Schenkungen an den Staat: erst 2%, im folgenden Jahr 4 %, dann 6%, in 50 Jahren 100%.
Die daraus erfolgenden Erträge werden folgendermaßen ausgezahlt: #Antiklassismus#Klassismus
In 50 Jahren: Komplette gleichmäßige Auszahlung an 25jährige.
Übergang: Jährlich ab 25. Geburtstag 2% pro Person anteilig an Bevölkerung, akkumulierend mit späterem entsprechenden Abzügen. Beispiele:
Wer mit Start des Sozialerbes 50 Jahre alt ist, wird zukünftig jährlich zum Geburtstag anteilig an der Gesamtbevölkerung 2% der Erträge aus dem Erlös der Anteile des Staates an Erbe und Schenkungen erhalten. Die Erlöse werden jährlich um 2 Prozpkte zunehmen: 75€, 150€, 225€ ..
Einige Fragen zum Handelsblatt-Artikel zur Sozialen Herkunft als "7. Dimension der Vielfalt" bei der Unternehmer-Initiative "Charta der Vielfalt": handelsblatt.com/karriere/sozia… 1/6 #Klassismus
Was bedeutet "sozial schwache Verhältnisse"? Meint das "asoziale Verhältnisse", aber "weil man bestimmte Wörter nicht mehr sagt", sagt man "sozial schwach" statt "asozial", meint aber das selbe? Oder ist finanziell schwach gemeint? 2/6
Die Elfjährige erhielt Bestnoten, obwohl sie erst Deutsch lernen musste und erhielt trotzdem keine Gymnasialempfehlung? Wozu ist denn dann das Gymnasium da? Anscheinend zur sozialen Diskriminierung, denn das ist hier kein Einzelfall: 3/6
... und als Manager einer Firma, die sich 2010 den Namen Degussa erwarb und sich entsprechend in die Tradition des Lieferanten des Parasitenvertilgungsmittel Zyklon-B an Vernichtungslager lieferte, solche antisemitischen Metaphern benutzt...