Der 90-minütige Prozessauftakt gegen #FrancoA war eine Art Best-Of der "Ich-bin-doch-kein-Nazi"-Ausreden der letzten Jahre: Dazu mussten von Rassismus und Antisemitismus betroffene Bekannte und die angebliche "Weltoffenheit" des Angeklagten herhalten. Details im Thread 👇 
#FrancoA beteuerte vor und nach dem Prozess der Presse gegenüber seine Unschuld, im Saal schwieg er zu der Anklage, die verlesen wurde. Diese wirft ihm eine völkisch-nationalistische und rechtsextremistische Gesinnung vor, er habe "Angriffe auf hochrangige Politiker" vorbereitet.
Das "Opening Statement" der Verteidigung von Franco Albrecht sollte im ersten Teil durch rechte und rassistische Statements u.a. von Boris Palmer belegen, dass ihr Mandant die Meinung der Mehrheit vertrete. Er habe die Demokratie nicht zerstören sondern verteidigen wollen.
Die Verteidiger Schmidt-Fricke und Hock griffen in ihrem Statement die Regierung, die Bundesanwaltschaft und die Presse massiv an. Ihr "zivilcouragierter" Mandant sei nicht staatsgefährdend, aber vielleicht seien es eben diese.
Dann verlas die Verteidigung Zitate von Bekannten von Franco Albrecht. Auffällig war die Vielzahl von Lehrer*innen des heute 32-jährigen, die ihn als "neugierig" beschrieben. Hier soll offenbar das Bild eines kleinen Jungen anstatt eines Rechtsterroristen aufgerufen werden.
Wir erinnerten uns heute immer wieder an andere #RechterTerror-Prozesse: Beate Zschäpe wurde oft als "lieb" und "hilfsbereit" beschrieben, auch Stephan Ernst galt seinen Bekannten als „ruhig, höflich und hilfsbereit". Ähnliches hörten wir heute auch über #FrancoA. #NSU #Lübcke
Das Verteidigungsstatement war geprägt von rechten Narrativen rund um Migration 2015. Den Verweis auf diese Narrative als Rechtfertigung für #RechterTerror kennt man aus dem #Nordkreuz-Prozess, dem #HalleProzess und aus dem Prozess zum Mord an #Lübcke und zum Angriff auf Ahmed I.
Zum Schluss der Verhandlungstages verlas der Senat einen Mailverkehr von Franco Albrecht mit einem Rechtsberater der Bundeswehr. In diesem behauptet Albrecht, dass er die Pistole, die er im Flughafen #Wien versteckte, am Vorabend zufällig gefunden habe.
Der #FrancoA-Prozess wird am Dienstag, 25. Mai, fortgesetzt. An diesem zweiten Verhandlungstag will der Angeklagte selbst aussagen.
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