Die Debatte um den #CO2Preis nimmt teilweise bsurde Züge an. Dabei steht in den Wahlprogrammen von @spdbt, @Die_Gruenen und @fdp praktisch das gleiche: mit den Einnahmen des CO2-Preises soll erst die #EEGUmlage gesenkt werden, dann soll es eine pro-Kopf Rückerstattung geben
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2/ Im @spdbt Wahlprogramm steht: die Einnahmen der #CO2Bepreisung werden auch zur Finanzierung der #EEGUmlage eingesetzt und mittelfristig wird ein pro-Kopf Bonus geprüft. In der öffentlichen Debatte klingt das gerade etwas anders... spd.de/fileadmin/Doku…
5/ Zur vollständigen Gegenfinanzierung der #EEGUmlage würde man einen recht hohen #CO2Preis brauchen (GO 80€). Wenn also in den Programmen von "Senkung EEG-Umlage" die Rede ist, wäre das der hauptsächliche Kanal für die nächsten Jahre. Erst danach käme die pro-Kopf Rückzahlung
7/ und auch wir schlagen vor, mit den Einnahmen des #CO2Preises zunächst die #EEGUmlage zu senken. Denn auch das hat einen positiven sozialen Effekt und hilft der #Sektorenkopplung. Zudem dauert es, bis eine pro-Kopf Rückerstattung rechtlich und administrativ umgesetzt ist
8/ Ich kann daher auf dem Papier nicht so viele Unterschiede zwischen @spdbt, @Die_Gruenen und @fdp bei der Frage der sozial gerechten Ausgestaltung des CO2-Preises erkennen. Da scheint mir viel heisst Luft in der Debatte zu sein. Die wirklichen Unterschiede sind eher: 👇
9/ Wie hoch soll der CO2-Preis sein? Steuer oder ETS? Einbettung in Europa? Darüber lohnt es sich zu streiten. Aber es lohnt kein Streit über die Frage, ob der #CO2Preis (un)sozial ist. Denn richtig ausgestaltet ist es ein sozial gerechtes Instrument
Es lohnt sich, die #CO2Preis-Debatte auf Basis von Zahlen zu führen. Unser neue Analyse @MCC_Berlin zeigt: Entlastung über Vermieter-Umlage bringt praktisch nichts; Senkung #EEGUmlage ist wesentlich besser; pro-Kopf Rückzahlung schneidet am besten ab mcc-berlin.net/fileadmin/data… 1/n
2/ Und so sieht die Verteilungswirkung für die verschiedenen Einkommensgruppen aus: Senkung der #EEGUmlage und v.a pro-Kopf Rückverteilung ist positiv für die ärmsten Haushalte, die bei einem #CO2Preis von 50€ sogar 100€ mehr am Endes des Jahres hätten
3/ Unser Vorschlag ist daher: den notwendigen höheren #CO2Preis zunächst über eine Senkung der #EEGUmlage sozial abfedern und parallel die rechtlichen & administrativen Voraussetzungen für eine direkte pro-Kopf Rückerstattungen zu schaffen, die langfristig sozial wichtig wird
Das kleine 1x1 der #CO2Bepreisung. Was ist der Unterschied zwischen #Emissionshandel & #CO2Steuer? Wie sieht es in der Theorie aus und welche Schwierigkeiten treten in der Praxis auf?
Ein thread für alle, die sich selbst ein Bild zum #CO2Preis machen wollen (1/n)
2/ Ein #CO2Preis kann auf zwei Weisen implementiert werden: über einen #Emissionshandel mit einer festen CO2-Obergrenze oder über eine #CO2Steuer mit einem festgelegten Preispfad. In der Theorie führen beide Ansätze zum gleichen #CO2Preis und zum gleichen CO2-Minderungseffekt
3/ Der Vorteil des #Emissionshandels ist es, dass durch die CO2-Obergrenze die Erreichung des Klimaziels sichergestellt ist. Der Vorteil der #CO2Steuer ist es, dass es einen verlässlichen Preispfad als Signal an die Wirtschaft gibt. Soweit die Theorie.
Hier noch mal eine Zusammenstellung zum #CO2Preis und gerechter Verteilung. Warum überhaupt ein Preis? Wie wird es international gemacht? Wie macht es Deutschland? Wie geht es sozial gerecht?
Ein thread mit Bildern, Zahlen und #Taschenrechner (1/n)
2/ Warum überhaupt ein #CO2Preis? Weil wir ein Überangebot an fossilen Energieträgern im Boden haben. Was macht der Preis? 1) er sorgt für Innovation in klimafreundliche Technologien 2) er macht Fossile teurer 3) er generiert Einnahmen für einen sozialen Ausgleich.
3/ Der #CO2Preis kann über einen Emissionshandel oder eine Steuer implementiert werden. In der Theorie ist beides gleich, in der Praxis gibt es jeweils unterschiedliche Hürden. Daher braucht es in beiden Fällen bestimmte Anpassungen. Details hier: bit.ly/3vSkf6j
Die neue Studie des @Wupperinst für @FridayForFuture soll aufzeigen, wie Deutschland bis 2035 #CO2neutral werden kann. Ein interessanter Denkanstoß, aber ich bezweifele stark, dass „alles schneller und mehr davon“ wirklich die „Machbarkeit“ aufzeigt. #GehtSo1Komma5?
Die Studie sagt, dass es zwar „extrem anspruchsvoll, grundsätzlich aber möglich ist“. Das wird aber nicht qualifiziert. Nur zu sagen, dass man die Sanierungsrate von 1% auf 4% oder den jährl EE Ausbau von 6 GW auf 25-30 GW erhöhen muss, hat noch nichts mit Machbarkeit zu tun. /2
Beim Ausbau der Erneuerbaren werden aus anderen Studien die Zahlen für 2050 einfach nach 2035 vorgezogen. Kann man machen. Aber dann könnten wir den Ausbau auch schon für 2030 anstreben, und wären dann schon klimaneutral. Warum nicht zw. wo ist da die Grenze der Machbarkeit? /3
"Die Politik hört auf #Virologen, warum nicht auch auf die #Klimaforscher" - sowas hört man jetzt oft. Das hinkt mE an mehreren Stellen und zeigt ein merkwürdiges Verständnis von wissenschaftlicher Politikberatung. Ein paar Gedanken dazu (1/n)
Politik sollte nicht AUF die Forscher hören, sondern *ZU*hören. Faktenbasierte Entscheidungen sind wünschenswert, aber anderes spielt auch eine Rolle: Verteilungsfragen, Machtfragen, Parteistrategie etc. Das ist Politik. Ob gut oder schlecht, entscheiden die Wähler. (2/n)
"Hört auf die Wissenschaft" suggeriert, dass es nur eine einzige Antwort gäbe. Aber die Natur diktiert uns nichts. Sowohl beim #Klimawandel als auch bei #Corona gibt es unterschiedliche Strategien, die Teil eines gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses sind (3/n)
Der #Kohleausstieg in Bildern (1/n):
da die Informationen ziemlich unübersichtlich waren, hier ein thread mit Grafiken zum #Braunkohle Beschluss, Vergleich mit #Kohlekompromiss, #Steinkohle, Abschätzungen zu den Mt-Zahlen, regionalen Abschaltungen, Aktienkursen