Die Chancen stehen gut, dass die derzeit “schlechte” Inflation durch eine “gute” Inflation abgelöst wird.
Drei Gründe, weshalb wir zZ eine „schlechte“ #Inflation haben:
1. Die „Falschen“ profitieren vom Anstieg der Energiekosten: Autokraten in #Russland & im Mittleren Osten, manche deutsche Energiekonzerne, der deutsche Staat durch höhere Preise und Steuereinnahmen .
2. Die Inflation kommt abrupt: Unternehmen und Menschen konnten sich nicht vorbereiten/absichern, was zu empfindlichen Störungen bei Unternehmen führt, die auf verlässliche #Energiepreise angewiesen sind.
3. Es ist eine höchst unsoziale Inflation - sie schadet v.a. den einkommensschwächsten Menschen, die jetzt nicht selten mehr als das Doppelte als bisher und weit über 10 % ihres monatlichen Einkommens für Energie aufbringen müssen.
Zinserhöhungen der #EZB jetzt wären kontraproduktiv, da sie an dieser gegenwärtigen, von Energiepreisen getriebenen #Inflation nichts ändern können, sondern lediglich eine noch immer prekäre wirtschaftliche Erholung gefährden würden.
Gezielte Hilfen für die am stärksten betroffenen Menschen, zum Beispiel durch ein #Klimageld, ist ein sinnvoller Weg. Erhöhung der #Pendlerpauschale u.a. ist es nicht, genauso wenig wie eine Erhöhung der Zinsen, da die EZB keinerlei Einfluss auf Putin oder die Pandemie hat …
Manche mahnen, die #EZB müsse jetzt die Zinsen erhöhen um „Zweitrundeneffekte“ zu verhindern – es soll also zB nicht zu steigenden #Löhnen kommen, weil Arbeitnehmer:innen ihren Lebensstandard halten wollen. Dies ist jedoch auch gegeben der Arbeitsmarktstrukturen unwahrscheinlich.
Solche Zweitrundeneffekte - wenn sie sich in Grenzen halten (!!) - können aus 4 Gründen hilfreich sein und somit als eher „gute“ #Inflation bezeichnet werden:
1. Wenn höhere Löhne – zB im Niedriglohnbereich durch die Erhöhung des Mindestlohns – die Kaufkraft und Nachfrage und somit auch das Potenzialwachstum und private Investitionen dauerhaft stärken helfen.
2. Wegen der Notwendigkeit einer Korrektur relativer Preise: v.a. fossile Energieträger müssen noch deutlich teurer werden um die riesigen #Subventionen von 60 Milliarden € abzubauen - damit deren Schaden kompensiert und der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht gebremst wird.
3. Eine künftig erhöhte #Inflation in 🇩🇪 ist hilfreich um den riesigen Leistungsbilanzüberschuss/“#Nettoersparnis” 🇩🇪 von > €200 Mrd., 6-9 % des BIP, abzubauen. Dieser ist auch für 🇩🇪 schädlich, da es Investitionen hemmt und ein Teil dieser Ersparnisse im Ausland verloren geht.
4. Eine erhöhte Inflation würde es der #EZB einen schnelleren Ausstieg aus ihrer expansiven #Geldpolitik erlauben, und viele der negativen Nebenwirkungen beenden, vor allem die Verzerrungen im Finanzsystem und bei #Vermögenspreisen - etwas, das wir alle wollen!
Daher wäre eine solche “gute” #Inflation, von temporär um die 3% bis 4 %, für Deutschland keine Katastrophe, sondern könnte – unter den genannten Bedingungen – sozial und wirtschaftlich sinnvoll sein.
Die EZB muss sich auf den Ausstieg aus ihrer expansiven #Geldpolitik jetzt vorbereiten und besser kommunizieren.
Politik, Öffentlichkeit und Wissenschaft in Deutschland sollten nicht in Panik verfallen, sondern sich der Nachteile und Vorteile, der Verlierer und Gewinner einer erhöhten #Inflation bewusst werden.
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Viele in Deutschland fremdeln noch immer mit dem #Euro— obwohl er seine Versprechen besser erfüllt als man hätte erwarten können. Die Zukunft des Euro liegt in den Händen der Politik, allen voran der Bundesregierung.
Ich sehe vier große Erfolge, die den #Euro ausmachen — und drei große Herausforderungen und Bedrohungen für die kommenden Jahre.
Erfolg #1: Der #Euro ist genauso stark, wie die D-Mark es war.
Die #Inflation lag seit 1999 bei durchschn. unter 2%, etwa halb so hoch (!) wie in D-Mark-Zeiten. Ja, die Inflation von über 5 % ist schlecht, aber keine Zentralbank kann eine volatile Inflation in Krisen verhindern.
Die Forderung nach einer Senkung der #Mehrwertsteuer auf #Energie und Kraftstoffe wäre ökologisch, wirtschaftlich und sozial das Unsinnigste und Schädlichste, was die Politik tun kann.
Spritpreise sind nicht zu hoch, sondern zu niedrig. Der Staat gibt € 70 Milliarden jedes Jahr an Subventionen für fossile Energieträger — Benzin, Öl, Gas und Kohle — da deren Preis nicht den Schaden widerspiegelt, den diese verursachen.
Effektiver #Klimaschutz erfordert einen höheren Preis für fossile Energieträger, damit Unternehmen und auch Verbraucher:innen, die dies vgl. leichter können, ihr Verhalten ändern und zB auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Einige können das nicht, aber viele können es.
$5,9 Billionen, 6,8% des BIP, betrugen 2020 die Subventionen weltweit für fossile Energieträger – Kohle, Öl, Gas.
Diese sind einer der größten Hürden für das 1,5 Grad-Ziel und die ökolog. #Transformation. #Klimaschutz
Die Subventionen für fossile #Energieträger in Deutschland betragen laut IWF 1,9 % des BIP, oder 72 Milliarden USD. Kosten für künftige Generationen sind in den Berechnungen noch nicht enthalten. #Klimaschutz 2/5
Durch CO2- und Umweltbelastung durch fossile Energieträger sterben jedes Jahr in Deutschland 43.000 Menschen frühzeitig.
Die deutsche #Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Situation — unsere Gemeinschaftsdiagnose reduziert die Prognose für 2021 auf „nur“ 2,4 % #Wachstum. Der primäre Grund für die deutlich schwächer als erwartete Entwicklung ist die Pandemie. 1/n
Der Schlüssel für eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft ist eine Begrenzung von #COVID19, was vor allem mehr #Impfdosen aus Europa für ärmere Länder erfordert. #Covax
Höhere Zinsen, um eine vermeintliche #Inflation bei Energiepreisen zu bekämpfen, wären kontraproduktiv.
Wir erwarten in unserer Prognose GD, dass Probleme bei den #Lieferketten bald gelöst werden und die deutsche #Wirtschaft 2022 mit einem Wachstum von 4,8 % boomen wird.
Wichtig: diese Prognose ist mit viel Unsicherheit behaftet, aber es gibt Grund zum Optimismus. 3/n
Die #Inflation von 4,1 % im September löst viel Empörung aus. Der Schuldige ist für manche in 🇩🇪 klar: es ist die #EZB, die die Inflation in die Höhe treibt und die #Sparer „enteignet“.
Der Alarmismus ist falsch, manipulativ und schädlich.
Ein Thread mit Zahlen und Fakten:
„Mega-Inflation von 4,1 Prozent frisst unser Geld auf“ (#Bild Zeitung)
Ist eine #Inflation von 4,1 % im September 2021 ein Problem?
Oder ist es nicht viel mir eine gezielte Panikmache um von Fehlern der Politik abzulenken?
Fakt #1: Preise sind im September 2021 NICHT auf ein Rekordhoch gestiegen, sondern sie sind im Vergleich zu August und Juli 2021 GLEICH geblieben (monatliche Inflation von 0,0%).
Die globale #Mindeststeuer für Unternehmen bedeutet einen wichtigen Strukturbruch, der die Macht der großen Konzerne wieder etwas mehr in Richtung Gesellschaft und Staat verschieben wird. 1/4
Die globale #Mindeststeuer von 15 % wird wahrscheinlich nicht zu riesigen zusätzlichen Steuereinnahmen in Deutschland führen. Der direkte (!) Effekt bei 15 % sind 8 Milliarden € pro Jahr an zusätzlichen Steuereinnahmen in Deutschland. Bei 25 % wären es 29 Milliarden €!
Die wichtigste Stärke der globalen #Mindeststeuer ist, dass sie einen etwas faireren Wettbewerb und eine bessere #SozialeMarktwirtschaft schafft, und somit vor allem kleine und mittlere Unternehmen und deren Arbeitsplätze schützt.