Was hat der Auftritt des kanadischen Psychologen und Bestsellerautors Jordan B. Peterson im Berliner @tempodrom am 29.09. mit #Antifeminismus, #Transfeindlichkeit und der Sturm des Kapitols am 6. Januar 2021 gemeinsam? Well, a lot: 1/11
Wer stellt da am Donnerstag, den 29.09. sein Buch vor? Jordan Peterson kokettiert damit, der gefährlichste "Intellektuelle" des Internets zu sein. Seine enorme Reichweite spricht dafür: Auf YouTube hat er mittlerweile 5,5 Millionen Abonnenten und über 443 Millionen Aufrufe. 2/11
Auch auf Twitter folgen ihm 2,8 Millionen Menschen. 2018 waren es noch 650.000 Twitter-Follower & eine Million auf YouTube. #JordanPeterson steht nach wie vor hoch im Kurs, das allein ist nicht problematisch, wären da nicht seine Inhalte & das, dem er Vorschub leistet. 3/12
Denn #JordanPeterson ist einer der ideologischen Wegbereiter der “Alt-Right”. Unter dem verharmlosenden Begriff „Alt-Right“ werden verschiedene Gruppen zusammengefasst, die sich am rechtsextremen Rand bewegen. Was sie eint: menschenverachtende, rechtsextreme Gesinnung. 4/12
JP erlangte größere Bekanntheit, als er sich gegen ein Gesetz zum Schutz vor transfeindlicher Diskriminierung positionierte. Schnell stieg er mit seinen Polemiken gegen “postmodernen Neo-Marxismus”, “Cancel Culture” und Feminismus zum Liebling gekränkter weißer Männer auf. 5/12
Der von Peterson postulierte Hass auf eine imaginierte “woke culture” dient regelmäßig als Türöffner in die radikale Rechte. Weiße Männer fühlen sich von feministischen oder antirassistischen Emanzipationsbewegungen in ihrer Vorherrschaft bedroht. 6/12
Peterson hingegen erklärt, dass patriarchale oder ökonomische Ausbeutung und egoistisches Verhalten evolutionsbiologisch bedingt seien. Territoriales Dominanzverhalten sei dem Menschen inhärent - das hat er, so Peterson, mit Hummern gemein, und dann muss es ja stimmen. 7/12
Peterson, der auch als “Gwyneth Paltrow für #Incels” bezeichnet wird, suggeriert, dass Ordnung und Kontrolle im Gegensatz zum weiblich konnotierten Chaos grundlegend männliche Charakterzüge seien. Seine Selbsthilfe-Bücher vermitteln eine grundlegend reaktionäre Ideologie. 8/12
Männer seien, so Peterson, Opfer einer verweichlichten und feminisierten Moderne - ein klassisches antifeministisches Narrativ. Es ist ausgesprochen anschlussfähig an reaktionäre Männerfantasien wie die “Redpill”-Ideologie. 9/12 belltower.news/lexikon/red-pi…
Biologistische Rechtfertigung von Herrschaftsstrukturen, die vehemente Ablehnung progressiver Kämpfe und der Appell an gekränkte Männlichkeit: Es ist kein Wunder, dass Peterson schnell zu einem Vordenker der Alt-Right gehyped wurde. 10/12
Die von der Redpill-Ideologie maßgeblich beeinflusste Alt-Right war und ist treibende Kraft hinter dem #Trump-Wahlsieg, menschenfeindlicher Kämpfe in den #USA und darüber hinaus, Internet-Hasskampagnen und auch dem Sturm auf das Kapitol. 11/12
JP zeigt eindeutig auf: Sozialchauvinismus und Antifeminismus führen unweigerlich in menschenfeindliches Denken und Handeln. Deswegen: unterstützt die Proteste gegen die Lesung von #JordanPeterson am 29.09.2022! 12/12 keineshowfuertaeter.noblogs.org/de/jordan-b-pe…
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Eine Rechtsextreme hat in #Italien die Wahl gewonnen & wird mit einem Rechtsbündnis regieren. Überraschung? Wohl kaum! Es geht schon lange nicht mehr um einen #Rechtsruck in Europa, sondern um gezielte Machtergreifungspläne, wie in anderen EU-Staaten. 1/7 profil.at/ausland/wer-si…
Rechtsextreme sind europaweit gut vernetzt und gerade die #EU ist seit Jahren ihr erklärtes Feindbild: So ist es auch keine Überraschung, dass die AfD den Wahlsieg der rechtsextremen #GiorgiaMeloni feiert. Denn Rechtspopulisten jubeln gemeinsam. 2/7
Alarmierend: Europa hat alle Signale über Jahrzehnte verschlafen, wenn jetzt allg. Verwunderung herrscht. In Frankreich, Deutschland und Polen hat #Rechtspopulismus mit Frauen in führenden Positionen bereits ein „freundlicheres“ Gesicht bekommen: #LePen, Weidel & jetzt Meloni.3/7
Die Feind*innen der Demokratie in Deutschland sind so selbstbewusst wie nie und erreichen mehr Menschen als je zuvor. Organisierte Rechtsextreme, die schon vor der Pandemie aktiv waren, konnten mit den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen enormen Geländegewinn verzeichnen. 2/10
Jetzt vollzieht sich der nahtlose Übergang zu Protesten in Sachen #Energiekrise. Berechtigte Ängste werden in Wut und Hass gewandelt, das ist nichts anderes als geistige Brandstiftung. 3/10
#Polizeiproblem Heute stehen 2 Gastautoren von @Belltower_News vor Gericht, weil sie einen Artikel über einen tödlichen Polizeieinsatz veröffentlichten. Wir erwarten v. d. Polizei, dass sie Todesfälle lückenlos aufklärt und nicht, dass sie gegen kritische Journalisten vorgeht.1/5
Der Fall weist viele Parallelen zu anderen Fällen von #Polizeigewalt auf. Ein Polizist schießt 2018 in #Fulda auf den afghanischen Geflüchteten #Matiullah J., der daraufhin stirbt. Bis heute sind viele Fragen offen & Polizei und Staatsanwalt haben nur nach Druck nachermittelt.2/5
Es bleiben jedoch Widersprüche in den Darstellungen zum Tatgeschehen, zwischen den Aussagen von Polizisten und auch die Frage, ob Matiullah nicht hätte anders überwältigt bzw. zur Ruhe gebracht werden können. #Polizeiproblem 3/5 belltower.news/was-geschah-mi…
Um #Rassismus und rechtem Terror präventiv zu begegnen, müssen isolierende Massenunterkünfte für Schutzsuchende, die als Zielscheibe für rechten Terror und Vorurteile dienen, aufgelöst werden. Es braucht eine schnelle Verteilung in die Kommunen und Integration von Anfang an. 2/5
Das Beispiel Ukraine zeigt, was in der Asylpolitik möglich ist, wenn der politische Wille zum Handeln da ist. Es zeigt aber auch die massive Ungleichbehandlung von ukrainischen Geflüchteten und Geflüchteten aus Drittstaaten. Wir fordern die Gleichstellung aller Geflüchteten. 3/5
Wir gedenken des 24-jährigen polnischen Erntehelfers Ireneusz Szyderski, der am 03. August 1992 starb, nachdem er von mutmaßlich rechtsextremen Ordnern in einer Disco in Erfurt-Stotternheim (#Thüringen) misshandelt wurde.
Ireneusz Szyderski besuchte mit Freund*innen eine Zeltdisco. Gegen Mitternacht wollte die Gruppe das Gelände verlassen. Szyderski ging vorher alleine auf die Toilette. Ein Ordner entdeckte ihn kurz danach auf einem Absperrzaun und griff ihn unvermittelt an. 2/10
Mehrere Männer des Ordnungspersonals kamen hinzu und beschimpften den polnischen Mann. Als Ireneusz Szyderski am Boden lag, schlugen die Männer mit einem langen Stock auf ihn ein. Zudem erlitt er einen Faustschlag oder Tritt gegen den Kopf. 3/10
Heute gedenken wir der Opfer des Porajmos. Oft wird vergessen, dass während des NS hunderttausende Sinti*zze und Rom*nja erst schikaniert und dann systematisch verfolgt und ermordet wurden.
Etwa 500.000 von ihnen wurden ermordet – in Konzentrationslagern, durch Massenerschießungen, Giftgas, Hunger und grausame pseudomedizinische Versuche. Den organisierten Massenmord an ihrem Volk nennen Sinti*zze und Rom*nja selbst Porajmos, “das Verschlingen”.
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Viele wurden ohne Aufzeichnungen ermordet, ihre Existenz vollkommen ausradiert. Diese unmenschlichen & kaum fassbaren Taten sind ein in der Verfolgung von Sinti*zze & Rom*nja singuläres Ereignis. Doch #Ausgrenzung & #Diskriminierung begann schon mehrere hundert Jahre zuvor.
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