Thread by @RWittenbrink

Die Innenraumluft ist voller Grippe- und #SARSCoV2-Viren. Werden wir sie säubern?

Die aktuelle Pandemie hat die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung gesunder Innenraumluft gelenkt und könnte zu dauerhaften Verbesserungen der Atemluft führen.

#COVID19 #Coronavirus #CleanAir

„Bars in Belgien könnten ab Juli zu den gesündesten Orten gehören, um einen Drink zu nehmen. Dann tritt ein neues Gesetz in Kraft, das von öffentlichen Lokalen verlangt, dass sie die Luftqualitätsziele einhalten und Echtzeitmessungen der Kohlendioxidkonzentration anzeigen - ein

Indikator dafür, wie viel saubere Luft in die Leitungen geleitet wird.
Die belgischen Verbraucher werden ab 2025 noch mehr Informationen erhalten, wenn Fitnessstudios, Restaurants und Arbeitsräume in Innenräumen über ein Zertifizierungssystem für die Luftqualität bewertet werden

müssen. Im Falle einer künftigen Pandemie könnte das belgische Bewertungssystem darüber entscheiden, ob ein Lokal geschlossen wird oder nicht. Das im Juli 2022 in Kraft getretene Gesetz ist der mutigste in einer Reihe von Maßnahmen, die die Länder nach der COVID-19-Pandemie

ergriffen haben, um Innenräume angesichts von Infektionskrankheiten, die durch Viren wie SARS-CoV-2 und Influenza verursacht werden, sicherer zu machen. Im März 2022 startete die US-Regierung einen Wettbewerb für saubere Luft in Gebäuden (Clean Air in Buildings Challenge), um

Gebäudeeigentümer und -betreiber zur Verbesserung der Belüftung und Innenraumluftqualität anzuspornen. Im Oktober letzten Jahres verabschiedete der Bundesstaat Kalifornien ein Gesetz, wonach alle Schulgebäude für saubere Innenraumluft sorgen müssen. Und im Dezember kündigte das

Weiße Haus an, dass alle Bundesgebäude - insgesamt etwa 1.500 - Mindestanforderungen an die Luftsicherheit erfüllen werden. Ebenfalls im Dezember kündigte die American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers (ASHRAE) - ein Gremium der Bauindustrie, dessen

Empfehlungen durch lokale Bauvorschriften in den Vereinigten Staaten und anderswo in Gesetze umgesetzt werden - an, dass sie bis Juni 2023 Normen entwickeln wird, die das Infektionsrisiko berücksichtigen. Im Juni letzten Jahres haben die führenden technischen Gremien des

Vereinigten Königreichs einen von der Regierung in Auftrag gegebenen Bericht veröffentlicht, in dem durchsetzbare Vorschriften für saubere Luft gefordert werden, um Gebäude während ihrer gesamten Lebensdauer sicher zu machen (siehe go.nature.com/3kgsmjt). Auch andere Länder

ergreifen Maßnahmen, indem sie zum Beispiel Luftqualitätsmonitore in Klassenzimmern aufstellen.
Fachleute für die Luftqualität in Innenräumen sind zuversichtlich, dass die Pandemie die Luft, die wir in Innenräumen atmen, nachhaltig verbessern könnte. Das SARS-CoV-2-Virus, das

COVID-19 verursacht, wird hauptsächlich in Innenräumen verbreitet, ebenso wie die Erreger anderer Infektionskrankheiten wie Windpocken, Masern, Tuberkulose und saisonale Grippe.
"Noch nie in der Geschichte gab es so viele Aktionen zur Luftqualität in Innenräumen", sagt

Lidia Morawska, Aerosolwissenschaftlerin an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien. Aber es liegen noch große Herausforderungen vor uns, vor allem für den bestehenden Bestand an Schulen, Bürogebäuden und anderen öffentlichen Einrichtungen.

Eine infektionssichere Gestaltung von Innenräumen könnte auch die Exposition gegenüber Schadstoffen wie Feinstaub aus dem Rauch von Waldbränden und vom Kochen, flüchtigen organischen Verbindungen, die aus Möbeln ausgelaugt werden, sowie allergieauslösenden Schimmelpilzen und

Pollen verringern. Den Forschern zufolge wird es einige Zeit dauern, bis die Infektionsrisiken in Gebäuden gesenkt sind. "Wir gehen von einem Zeitraum von 30 Jahren aus", sagt Morawska. "Aber wir sprechen hier über die Zukunft unserer Gesellschaft.“

Der Link zum Bericht:

nature.com/articles/d4158…

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