Thread by @FrankBettina

Glück ist, wenn das #Triptan wirkt und #Schmerz sowie Übelkeit nachlassen und bald ganz verschwinden. 😍

Der Tag kann beginnen, ohne wirksame Medikation wäre es erneut verlorene Lebenszeit gewesen.

#Migräne ist nicht nur #Kopfschmerz, sie ist eine Ganzkörper-Krankheit.

#Migräne zwingt brutal und rücksichtslos zur Auszeit, obwohl man so gerne aktiv sein würde. Völlige Reizabschirmung wie dunkles Zimmer, Ruhe, lüften - da jeder Reiz wie Licht, Geräusche und Gerüche die Übelkeit bis zum Erbrechen steigern.

Jede Bewegung verstärkt das Pochen und Hämmern im Kopf. Man muss regungslos in halb sitzender Position verbringen und auf die Wirkung des Medikaments warten. Hoffen, dass es gut anschlägt und man nicht wieder mal den richtigen Einnahmezeitpunkt verpasst hat.

Ich nehme es meinem #Homöopathen jetzt noch übel, der vor gut 20 Jahren mit recht arroganter Sicherheit meinte, meine Migräne heilen zu können. Der meinte, dass die Migräne Ausdruck irgendeiner psychischen Belastung sein müsse. Dass man das ursächlich angehen müsse.

Der versicherte, bis jetzt jede Migräne hat heilen können, sofern der Patient offen ist und bereit, sich auf die heilbringende und sanfte Methode einzulassen. Der mir die Vorgabe machte, keine schädliche Chemie zu seinen heilenden Globuli und Tropfen einnehmen zu dürfen.

Der mich gnadenlos unter Druck setzte aus mehreren Gründen: Ich musste viele der schweren Attacken ohne Hilfe durchstehen. Nahm ich ein Medikament, weil die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren, wirkte es zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr und machte mir schlechtes Gewissen

Das Versagen seiner „Therapie“ wurde im ersten Jahr der Erstverschlimmerung zugeordnet, im zweiten Jahr meinem eigenen Versagen. Mehr und mehr ließ er durchblicken, dass er bei mir doch immer wieder Zweifel verspüre, welche der Heilung abträglich wären.

Dass ich eine innerliche Blockade hätte, die er über meine Aura erspüren könne. Dabei war ich damals wirklich noch offen dafür und hatte große Hoffnung, da ich vor Ort medizinisch leider nicht gut betreut war. Die Homöopathie war mein Strohhalm, an den ich mich geklammert hatte.

Nun kam zu den unerträglichen und oft unbehandelten Schmerzen noch das Gefühl meines eigenen Versagens und der Schuld dazu, was dann irgendwie im Gesamten auch auf meine Psyche drückte.
Was ist falsch mit mir, dass er jeden heilen kann, nur mich nicht?

Wie so viele Menschen auch heute noch, war ich damals gefangen in diesem Bannkreis des selbstherrlichen Heilers, der mir das Blaue vom Himmel versprach und sein eigenes Versagen mir aufdrückte. Es waren verlorene Lebensjahre, die ich ihm gerne „in Rechnung“ stellen würde.

Das sind die Gründe, warum ich mich in der seriösen Migräne- und Kopfschmerz-Selbsthilfe engagiere und in der Aufklärung zu Pseudomedizin jeglicher Art, besonders zur Homöopathie. Andere Menschen sollen nicht das durchmachen müssen, was ich selbst erlebt habe.

Die Menschen sollen wissen, dass es Leitlinien zur Behandlung gibt, die von Fachleuten über Jahrzehnte ausgearbeitet und ständig aktualisiert werden. Dass es Spezialisten gibt, die sich weitergebildet haben zum jeweiligen Krankheitsbild und darin wirkliche Experten sind.

Sie sollen wissen, dass der Weg in die alternative Medizin so gut wie immer eine Sackgasse ist, dass wertvolle Zeit verschwendet wird und Lebenstage verloren werden, die einem keiner mehr wiedergeben kann.

Betroffene sollen wissen, dass Pseudomedizin zur Chronifizierung führen kann, zu irreversiblen Schäden und im schlimmsten Fall auch zum Tod, wenn sie bei lebensbedrohenden Erkrankungen eingesetzt wird. Besser den salbungsvollen Worten das selbstern. Heiler keinen Glauben schenken

Das musste heute mal sein, weil es mich wütend und traurig macht, wie oft gerade auch Schmerzpatienten Opfer von Scharlatanen werden.

Wer vom Arzt enttäuscht ist, sollte sich einen anderen Arzt suchen, aber keinen Heilpraktiker, Homöopathen, Schamanen, Geistheiler usw.