Die FPÖ hat ein neues Video, mit dem sie ihre Mobilisierungsstrategie (DAS passiert, wenn Du nicht zur Wahl gehst!) zuspitzt:
Ein braver FPÖler will am Sonntag einmal ausschlafen (weil: fleißig und tüchtig). Also spritzt er die EU-Wahl.
Ein braver FPÖler will am Sonntag einmal ausschlafen (weil: fleißig und tüchtig). Also spritzt er die EU-Wahl.
Schwerer Fehler! Im Radio wird von einem Wahlerfolg der „vereinigten Linken“ berichtet. Auch die Zeitung hat schlechte Nachrichten: EU-Beitritt der Türkei, Islam stärkste Religionsgemeinschaft in Europa, Armin Wolf ORF-Chef, offene Grenzen und glückliche Merkel. ÜBER NACHT
Das Szenario ist im Vergleich zu den ersten Videos düsterer, was auch an der Bildauswahl liegt: eine Gruppe wütender dunkelhäutiger Männer unter der Islam-Headline, die „Allahu Akbar“ brüllen. Ein gekrönter Armin Wolf, der Wrabetz als „Alleinherrscher“ ablöst und Gebühren erhöht.
Bei solchen Horrormeldungen wundert es nicht einmal, dass die „absolute Mehrheit“ von Rot-Grün in Europa von Michael Häupl und Alexander Van der Bellen repräsentiert wird. Schauen wir uns die Details an:
Die Zeitung KURIER ist im Video ein „KURÜR“ mit Halbmond im Logo. Im Fließtext ist von einem „Schutz des islamischen Abendlandes“ und einem „regelrechten Babyboom der islamischen Gemeinschaft in Europa“ die Rede. Hier wird auf das Motiv eines Bevölkerungsaustauschs Bezug genommen
Die Feindbilder sind klar erkennbar und bekommen auch ein Gesicht: kritischer Journalismus (Wolf), rotes Wien (Häupl), „grüner“ Bundespräsident (VdB), offene Grenzen (Merkel) und natürlich „der Islam“ (repräsentiert durch den türkischer Präsidenten und eine wütende Männergruppe)
Spoiler: Der brave FPÖler erwacht natürlich rechtzeitig aus seinem Albtraum, „steht auf für Österreich“ und geht zur Wahl
Den Claim, dass „Österreich Dich jetzt braucht“, hat übrigens schon Norbert Hofer im #bpw16-Wahlkampf verwendet („Deine Heimat braucht Dich jetzt!“). Es geht offenbar wieder mal ums Ganze. Wer will da schon mit Bedrohungsszenarien sparen?
Die präsentierten Szenarien sind natürlich absurd. Sie sollen auch nicht schlüssig sein, sondern durch ihr Arrangement (z.B. Stimmengewirr zum „sprechenden“ Zeitungsbild) ein ungutes Gefühl erzeugen: Da geht’s um was!
