Thread by @MichaelMazohl

Immer wieder ist davon zu lesen: Für Arbeitslose müssen ~Anreize~ geschaffen werden, damit sie wieder arbeiten.

Kurz gesagt: Das ist zynisch.

Lang gesagt: Warum ist das zynisch?

(Kurzer Thread)

Die Arbeitslosenstatistik zeigt uns:

279.000 arbeitslosen Personen plus
64.000 Personen in Schulungen
—
stehen gegenüber:

82.000 sofort verfügbare Stellen

Die Arbeitslosigkeit hat sich 2017 und 2018 positiv entwickelt.

ABER ACHTUNG: In Summe gibt es immer noch um 90.000 mehr arbeitslose Personen als vor der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Bei diesen beiden Gruppen wurden sogar Anstiege der Arbeitslosigkeit verzeichnet:

98.000 Personen 50plus (+ 1%)
14.000 Personen mit Behinderung (+ 2,2%)

(Übrigens besonders perfide: In diesem Zusammenhang eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsalters zu fordern.)

Kurz gesagt: Die besten ~Anreize~ für Arbeitslose sind Jobs.

Lang gesagt: Dazu muss etwas passieren – das sagt auch die OECD in ihrem aktuellen „Economic Outlook“. Sie fordert öffentliche Investitionen genau jetzt, im Konjunkturabschwung.

Was tun? Zuerst einmal: Nicht mehr davon sprechen, dass arbeitslose Menschen ~Anreize~ brauchen (abgesehen von guten Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung).

Besonders nicht, wenn Maßnehmen wie die „Aktion 20.000“ gestoppt werden, und die Evaluierung dieser zurückgehalten wird.

Und dann ist zu tun:
- Beschäftigungs- und Qulifizierungsmaßnehmen
- kommunale Investitionen
- Ausbau des Pflegesystems
- Investitionen in den Klimaschutz

Mehr zu diesem Konjunkturpaket hier:
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