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Vor 1,5 Monaten war ich Teil einer Gruppe, die einen Notfall auf #Lesbos versuchte aufzufangen. Ein kurzer Thread zu dem, mit dem man dort konfrontiert wird.
#Moria
Schon damals war klar: die Lager sind heillos (!) überfüllt. Deutlich mehr sind noch auf dem Weg aus der Türkei heraus. Wer nicht in die Lager geht, dem wird nicht geholfen.
Die Jahre zuvor hat es immer noch Helfer gegeben, die auch unregistrierten Geflüchteten, außerhalb der Lager, geholfen haben.
Durch staatliche Repression traut sich das heute keiner (!) mehr. Nichtmal Helfer, die bisher sich widersetzten den Repressionen nachzugeben. Folgendes ist das Problem:
Gründe sich nicht zu registrieren sind vielfältig. Manch einer muss unbedingt Anschluss an Familienmitglieder finden. So ist es für einen jungen Menschen alleine, keine Option in Griechenland registriert zu werden, wenn die Mutter in den Niederlanden ist.
Sobald er/sie in Griechenland registriert ist, droht immer wieder die Rückschiebung nach Griechenland. Ein Zusammenleben mit der Familie so undenkbar. Aber es gibt auch noch ganz andere Gründe die Registrierungslager zu meiden:
Für ganz viele ist es tatsächlich das Leben im Lager! In heillos überfüllten noch dazu. Gerade nicht so toughe Männer, oder aber auch Frauen und Kinder sind auf der Flucht besonders gefährdet. Es regiert nunmal das Gesetz des Stärkeren wo es keine öffentliche Ordnung mehr gibt.
Für die vermeintlich „schwächeren“ ist das fatal. Viele vermeiden große Lager daher wenn möglich. Gibt es außerhalb dieser Lager keine Hilfe, sind diese Menschen verloren. So fast geschehen in dem genannten Fall.
Diesem Menschen wurde aus Angst vor Repression nicht einmal mit dem notwendigsten Essen (!) geholfen. Fast verhungert war er kurz in einem der Lager, ging dann aber zurück in die Türkei um eine Schwarzroute zu nehmen. Ihm war klar, in einem der Lager hätte er es nicht gepackt.
Seitdem ist jeder Kontakt abgebrochen. Es kann wahrlich ALKES mit diesem Menschen passiert sein. Wirklich NICHTS ist ausgeschlossen wenn man weiß was auf den Fluchtrouten für Zustände für diese Menschen herrschen.
Vielleicht ist dieser Mensch heute tot. Ich habe seine Panik gespürt als er merkte: keiner hilft mir, bringt mir wenigstens ein Stück Brot. So etwas passiert auf europäischem Boden aktuell. Jeden Tag. Und niemand kann jetzt noch erzählen, dass er es nicht weiß. #Lasttweet
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