1/8 Was braucht es konkret um das gesellschaftliche Problem "Männliche Gewalt gegen Frauen" in Österreich zu bekämpfen? Die von Expert*innen erarbeiteten Vorschläge liegen auf dem Tisch, wurden bisher allerdings nicht berücksichtigt. Ein Thread zu einigen der Forderungen:
2/8 Wir brauchen mehr Ressourcen für Täterarbeit & Gewaltprävention, denn vielen Projekten zum Gewaltschutz wurde die finanzielle Grundlage entzogen. Wir brauchen bessere Gefährlichkeitsprognosen, häufigere Zuweisung zu Anti Gewalttrainings und mehr U-Haft statt Wegweisung.
3/8 Wir brauchen einen Datenaustausch zwischen Sicherheitsbehörden, Gewalt- und Opferschutzeinrichtungen und Einrichtungen in der Täterarbeit sowohl bei häuslicher, als auch bei schwerer situativer Gewalt.
4/8 Wir brauchen eine verstärkte psychosoziale Aus-& Fortbildung von Richter*innen & Staatsanwält*innen, die Verpflichtung der Staatsanwaltschaft zur Durchführung eigener Ermittlungen & eine höhere Ausstattung der Gerichte mit Beratungszimmern (Befragung ohne Täter-Blickkontakt).
5/8 Ökonomische Abhängigkeit erschwert es Frauen aus Gewaltspiralen zu kommen. Wir brauchen eine Unterhaltsgarantie & die Implementierung eines Rechtsanspruch auf juristische Prozessbegleitung von Opfern häuslicher Gewalt im Zivilverfahren (insbes. Scheidung, Unterhalt, Obsorge).
6/8 Für von Gewalt bedrohte Migrantinnen ist die Koppelung der Mindestsicherung an Sprachkenntnisse verheerend, denn gewalttätige Partner hindern sie oft daran die Sprache zu erlernen, um Abhängigkeit zu erzeugen. Die Kürzung der Mindestsicherung verschlimmert diese Abhängigkeit.
7/8 Wir brauchen mehr Frauen in gestalterischen Machtpositionen. Männlicher Machtmissbrauch ist ein strukturelles Problem, das müssen wir immer wieder miterleben: Zig Vorwürfe zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt in männlichen Domänen der Macht (Kirche, Skisport, Hollywood).
8/8 Um ein Männlichkeitsbild jenseits von Dominanz und Anspruchsdenken zu befördern brauchen Buben Vorbilder in „sorgenden“ Berufen, als Pfleger, Kindergärtner, Volksschullehrer. Das betrifft auch die Elternkarenz. Männer müssen diese Sorgearbeit öfter bzw. überhaupt übernehmen.
