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In der #Klimastreikwoche bringen wir einer Art "Tweetinar" für eine #PublicClimateSchool online gestaffelt Auszüge vom Kurzvortrag "Der 'Metabolische Riss+'" von Matze Schmidt. Hier ist Staffel 1: . Dies ist
Staffel 2
Merkmal der kapitalistischen Produktionsweise ist die Zerstörung der Grundlagen der Reproduktion der Menschen. Marx benannte das Verhältnis von Natur und Mensch als Metabolismus (allgemeinen Stoffwechsel).
In diesem Verhältnis der Einheit von Natur und Mensch machte er einen "Riss" aus.
Dieser Riss ist die Metapher (Ausdruck, Bedeutung) oder auch der Begriff (zusammengefasstes Verständnis) für die Zerstörung der Grundlagen für die Reproduktion der Menschen, und ebenso der Lebewesen auf dem Planeten Erde, die sich in einem Stoffwechsel-"System" befinden,
welches in sich gestört ist.
Der "Metabolische Riss" (Riss im Stoffwechsel) soll "mehr" als die Zerstörung des Ökosystems (der Umwelt, der Erde) bezeichnen. Er bezeichnet auch, im Verhältnis öko-nomischer Zusammenhänge mit öko-logischen Zusammenhängen, dass hier ein grundsätzliches Problem auftritt.
Die Zerstörung der Einheit von Natur und Mensch hat Folgen für das Klima. Also den Teil der Natur, der mit seiner Dynamik, das heißt mit seinen Kräften, alle Prozesse der Bildung der Grundlagen für die Reproduktion nun seinerseits negativ beeinflusst.
Nochmal: Natur wird zerstört. Diese zerstörte Natur hat eine Eigendynamik (eigene Kraft), die wiederum zerstörerisch wirkt. Sie wirkt als Faktor (sie macht etwas). Nebenbei: Zerstören heißt nicht vernichten.
Marx These (Behauptung) ist: Ursache für die Zerstörung ist im Kern die kapitalistische Produktionsweise.
Sie hat, und das ist hier von Interesse, folgende Merkmale:

Die Überproduktion von Dingen und die Trennung der Produzenten der Dinge von diesen Dingen. Dabei ist (vorläufig) zu unterscheiden in Produzierer und Produzenten. Diese sind nicht das selbe.
Es werden unnötige Produkte hergestellt, weil diese Produkte Träger von Wert(en) sind. Diese Werte müssen in der Konkurrenz aller Produzierer miteinander stetig vergrößert werden, sonst droht den Produzierern der Verlust ihrer Werte in Form von Geld, aber auch in Form
von Maschinen und weiteren Eigentums.

Überproduktion meint: Es werden Dinge in einer Anzahl (Summe) und in einem Rhythmus oder Zyklus immer neuer Waren hergestellt, die nicht benötigt werden. Sie werden aber in der Konkurrenz der Produzierer
"zwanghaft" notwenig produziert, weil sie Wert(e) darstellen. Diese Überproduktion produziert auch eine Summe an Schadstoffen, die zerstörerisch wirken auf die Grundlagen der (Waren-)Produktion, das heißt die Natur insgesamt mit dem Klima als wichtigstem Faktor.
Diese Logik kommt einer Gesetzmäßigkeit gleich. Sie ist quasi (wie ein) Gesetz. Im engeren ökonomischen Sinn sagt man dazu auch Wertgesetz. Im ökologischen Sinn ist dieses ökonomische Gesetz gut an die Ökologie andockbar und zusammenfassbar als "Metabolischer Riss". Denn die
Produktionsweise der Menschen ist biologisch, chemisch, ökologisch gesehen ja ein Stoffwechsel, auf ökonomischer Basis.
Die Produzierer sind ökonomisch gesehen Eigentümer dieser Werte. Sie können nur darum die Größe ihrer Werte erweitern, weil sie Menschen in der Produktion Produkte erarbeiten lassen, ohne diesen Menschen die Werte/den Wert der Produkte zu geben. Die Eigentümer behalten den
größten Teil der Werte der Produkte als Kapital (wieder einsetzbare Werte) zurück. Sie geben nur einen kleinen Teil der Werte den Menschen, die die Produkte herstellen und zwar in Form von Geld, den Lohn.
Die Produkte wiederum müssen von den arbeitenden Menschen für Geld aus dem Lohn, den sie bekommen gekauft werden. Sie bezahlen einen Preis für die Produkte als Waren. Mit jedem Kauf von Ware zahlen sie die Produktion der Produkte, die sie selber herstellen. Die eigentlichen
Produzenten der Dinge sind von diesen Dingen getrennt – mit einer Art "Geldschranke", die eine "Eigentumsschranke" ist. Und sie sind von den Zielvorgaben und er Planung der Produktion der Dinge getrennt (Eigentumsschranke). Denn alles, was zur Produktion gehört, ist nicht ihr
Eigentum – außer ihre persönliche Abeit(skraft).
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