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Wir sind gerade bei einer Fortbildung im #Stadtarchiv #Lübeck. Vor uns liegt unter anderem ganz links eine Abschrift des Artlenburger Privilegs Heinrichs des Löwen (1161). Die Abschrift ist von 1230 und trägt das Siegel der Stadt Lübeck. 
Das Original lag in Visby auf Gothland, ist aber irgendwann einem Stadtbrand zum Opfer gefallen, wie es sie in Skandinavien wegen der Holzbauweise häufig gab.
Das Siegel neben der Urkunde ist von 1256 und war bis 1810, also bis in die kurze Franzosenzeit, in Gebrauch. Als der Rat sich ein neues Siegel machen ließ, wurde das Siegel von der Stadtkämmerei weiter verwendet.
Und hier das berühmte Reichsfreiheitsprivileg von 1226, das Kaiser Friedrich II. Lübeck erteilte und aufgrund dessen #Lübeck bis 1937 als freier Stadtstaat auf der ganzen Welt Verträge abschließen konnte. Fast jeder nachfolgende König hat das Privileg bestätigt,
Das #Stadtarchiv war im 2. Weltkrieg in Bernburg ausgelagert und kam zu 95 % 1990 aus der DDR und der SU zurück. Was fehlte, war die Kartensammlung, die Münzsammlung und die Goldbullen. Als einzige #Goldbulle kam die Bestätigung des Reichsfreiheitsprivilegs durch Karl IV zurück.
Ganz kurz nochmal zu der Holzbauweise in Skandinavien: dadurch sind viele Urkunden in Skandinavien vernichtet, und für viele nordeuropäische #Hansestädte befinden sich viele wichtige Quellen der Stadt- und Hansegeschichte tatsächlich in Lübeck!
Nun ist das Pfundzollbuch von 1368-1378 dran. Der #Pfundzoll wurde von den #Hansestädten eingezogen, um den Krieg gegen Dänemark zu finanzieren. Weil diese Abgabe nicht für die Ewigkeit gedacht war, ist das Buch aus #Papier. Glücklicherweise ist es trotzdem erhalten.
Obwohl diese Bücher nicht für die Ewigkeit gedacht waren, sind die Pfundzollbücher die gute Quellen, um den hansischen Handel zu rekonstruieren. Deswegen ist auch eines der Bücher neben zahlreichen anderen Quellen der Hansegeschichte zum Weltkulturerbe eingereicht. #Hanse4ever
Zu schlechter Letzt hier die Dokumentation des letzten Hansetages von 1669. Er besteht aus drei Heften. Eins legte die Vorgaben der lübischen Vertreter fest, im zweiten befindet sich das Protokoll, im dritten Heft hält der #Rezess die Ergebnisse fest! #Hanserezess
Zum Abschluss noch mal als Info: das Stadtarchiv Lübeck hat einen Aktenbestand von 7 km. Wer bietet mehr? #Stadtarchiv #Lübeck
Das #Stadtarchiv hat eine Stiftung, durch die nach und nach beschädigte Akten restauriert werden. Im Gegensatz zu früher ist die #Restauration so gut, dass die Akten und Bücher jetzt auch weiterverwendet werden können.
Eine Herausforderung für die #Restauration im #Stadtarchiv ist es, Dokumente für den Transport vorzubereiten. Diese Dokumente z. B. sind für unsere Ausstellung „Störtebeker & Konsorten - Piraten der Hansezeit?“ vorbereitet! #stoertebekerundko stoertebekerundko.de
Diese Häuptlingssiegel aus einer friesischen Urkunde für #störtebekerundko sind in ihrer plastischen Gestaltung nochmal eine besondere Transport-Herausforderung! Inhaltlich garantieren 17 friesische Häuptlinge in dieser Urkunde, dass sie die #Vitalienbrüder nie wieder aufnehmen.
Eine Mitarbeiterin aus der Restauration hatte auch die herausfordernde Aufgabe, Faksimiles von wichtige Quellen für unsere Dauerausstellung zur #Hanse zu erstellen. Das hat sie bravourös gelöst. Hier ein Beispiel!
Sie hat auch den berühmten #LübeckLetter von William Wallace nachgemacht. Dieses Dokument ist gerade bei schottischen Besuchern sehr beliebt, denn es zeugt von der kurzen Zeit ihrer Unabhängigkeit. Auch wenn es kein Original ist, ist es spannend, das mal in der Hand zu halten.
Beim Ausgang aus dem #Stadtarchiv haben wir noch eine schöne alte Ansicht von #Lübeck entdeckt. Sie hängt im Verwaltungsbereich des Stadtarchivs.
Ein altes Ausstellungsplakat ist dort auch noch zu sehen. Vor 25 Jahren widmete sich eine Ausstellung der interessanten Spezies des Lübecker Kaufmanns.
