Thread by @Felicea

Ach ja. Es ist kurz vor Weihnachten und dieser Tweet kommt vermutlich viel zu spät, weil alle ihre Geschenke schon haben. Dennoch.
Wenn ihr Dinge/Lose etc. schenkt, die einem 'guten Zweck' dienen: Prüft.
Zu oft dient dieser gute Zweck vor allem der Selbstdarstellung, der >

Personen und Organisationen, die die Produkte anbieten. Was sie im Prinzip verkaufen, ist das gute Gefühl, zu Weihnachten auch anderen Menschen etwas gutes getan zu haben und das ganz ohne Mühe. Portmonaie auf, Postkarte, Kalender, Nippes gekauft, und schon was 'Gutes' getan.

Kommen diese Produkte aus Behindertenwerkstätten habt ihr damit Mickerlöhne, Exklusion und den Wegfall aller Arbeitnehmerrechte bezahlt.

Kommen diese Produkte von Wohlfahrtsverbänden, habt ihr damit oft hoheitsvolle Geldverwaltung bezahlt, die nur selten in die Emanzipation behinderter Menschen fließt.
Ihr habt damit bezahlt, dass sich nach wie vor Wohlfahrtsverbände hinstellen, und erklären, was MmB brauchen.

Bzw. zu brauchen haben.
Vor allem habt ihr damit die Selbstdarstellung der Vorstände bezahlt, die sich gerne auf Podien hofieren lassen.

Kommen diese Produkte von Einzelpersonen, habt ihr immer noch deren gutes Gefühl bezahlt, etwas "Gutes" zu tun. Aber sehr oft wird nicht geprüft, wohin diese Gelder fließen, bzw. was genau damit bezahlt wird.

Ihr lauft in Gefahr, damit unwissentlich Quacksalberei zu bezahlen, Anpassungstherapien, hohe Gehälter für Mitarbeiter von schein-wohltätigen Organisationen oder sogar direkt den Missbrauch behinderter Menschen.

Wenn ihr zu Weihnachten etwas Gutes tun wollt, tut es für die Adressaten und nicht für euer eigenes gutes Gefühl. Tut es, um etwas zu bewirken. Aber dann muss es auch an die richtige Stelle gehen.
Fragt MmB in Eurer Bekanntschaft, welchen Organisationen sie vertrauen.

Welche tatsächlich die Interessen behinderter Menschen vertreten. Welche tatsächlich mehrheitlich behinderte Menschen (zu normalen Gehaltskonditionen) einstellen.
Spendet an Organisationen, die von Mitleidskampagnen Abstand nehmen.

Spendet an Organisationen, die Inklusion tatsächlich umsetzen und nicht Integration klammheimlich zu Inklusion umlabeln.
Sorgt mit eurer Spende nicht auf lange Sicht für mehr Leid, in dem ihr negative, patronistische, exkludierende und entmündigende Strukturen stützt.