Letzte Woche habe ich begonnen etwas von Jean Ango zue ezählen, der exemplarisch für frz. Piraten-Privatunternehmen steht #EulisPiratenVorlesung
Angos erste Erfolge führten zu einer raschen Expansion seiner Unternehmungen, die im Einklang mit Francois 1er Missachten des Vertrags von Tordesillas standen: zuerst gegen Portugal dann gegen Spanien.
1537 rüstete er 37 Schiffe aus, die spanisceh Häfen in der Karibik überfielen. Bald kontrollierte r de facto den gesamten „Fernhandwl“ in Dieppe und nahm auch immer mehr Positionen in der Stadtverwaltung ein #EulisPiratenVorlesung
Er baute zwei Schlösser: das Manoir der Varengeville und ein Stadtpalais im „Florentiner Stil“ und förderte als Mäzen das Kulturleben der Stadt. Henri (II.) borgte er das Geld um seinen gefangenen Vater Francois 1er freizukaufen. #EulisPiratenVorlesung 
Einer von Angos erfolgreichsten Kapitänen war Jean Fleury dem es 1522 mit einer kleinen Flotte gelungen war vor den Azoren Teile von Cortes geplünderten Azteken Schatz zu kapern. #EulisPiratenVorlesung Ich wunder mich noch immer warum es nicht mehr Geschichten dazu gibt.
Auch zu Ango gibt es wenig Überlieferungen und zumindest um 2000 gab es nahezu keine Literatur zu ihm. Dabei böte sich sein Leben so für Biopics an #EulisPiratenVorlesung
Sowohl Fleurys als auch Angos Leben endete tragisch. Ango verarmte, nachdem sich der Königssohn von ihm abwandte und ehemalige Partner ihn verklagten. Fleury wurde um 1526 von den Spaniern hingerichtet. #EulisPiratenVorlesung
Mittlerweile ist Angos Wikipedia Eintrag etwas ausführlicher geworden: de.m.wikipedia.org/wiki/Jehan_Ango aber ich frag mich, warum nicht viel mehr über ihn und Fleury geschrieben wurde
Neben der Gascogne und der Normandie war La Rochelle noch ein wichtiger Hafen für frz. Überfälle auf die Karibik. Dabei dürfen wir nicht vergessen was für ein logistischer Aufwand die Ausrüstung einer Flotte von Europa war. Zudem hatten Überfall Flotten vielmehr Mannschaft.
Zusammenfassend: bei den frz. Piraten wie Fleury, Gullaume Le Testu, Dominique de Gougues, François Le Clerc (genannt Jambe de Bois) handelte es sich um vom Bürgertum finanzierte Privatunternehmen die dem frz. König aber sehr gelegen kamen. #EulisPiratenVorlesung
So konnte das span. und port. Monopol gestört werden, auch wenn man mal versehentlich nicht im Krieg miteinander war. #EulisPiratenVorlesung
Teilweise beteiligte sich auch Adel und Krone finanziell (meistens hatten sie aber kein Geld) und die Krone vergab Kaperbriefe. Bald institutionalisierte sich, dass europäische Friedensverträge in der Neuen Welt keine Geltung haben sollten #NoPeaceBeyondThisLine
Man kann das ruhig als Outsourcing der Risiken verstehen. Dass die meisten Kaperfahrer/Piraten wie Jacques de une François LeClerc Protestanten war führte dazu, dass Luterano im Spanischen Synonym zu Pirat wurde #EulisPiratenVorlesung
Werfen wir nun einen Blick auf die Ausmaße dieser Überfälle. Von 1530 bis 1540 wurde Santo Domingo 3x überfallen Santa Marta in sechs Jahren 6x alle von frz. Schiffen #EulisPiratenVorlesung
Mit den blutrünstigen Frz. Religionskriegen gingen auch die Überfälle zurück. 1559 folgte der Friedensschluss mit Spanien, mit der mündlichen Einigung dass er jenseits der „lignes de l‘enclos de l‘amitié“ also in der Neuen Welt nicht gelte.
Das Prinzip wurde dann im Vertrag von Vervins offiziell festgehalten 1598. Aber schon 1559 also ein Jahr nach Cateau Cambresis hat Martin Cole Cartagena überfallen. #EulisPiratenVorlesung
Piraterie und Handel gingen wie gesagt Hand in Hand (wie bei den Wikingern). Zuerst versuchte man es meist mit Handel. Weiherten sich die Alcaldes wegen den Vorgaben der kast. Krone wurde die Siedlung halt überfallen. #EulisPiratenVorlesung
Da die kast. Kolonien ständig zu wenig dringend benötigte Waren aus Europa bekamen waren sie eigentlich sehr am Schmuggel interessiert und es kann durchaus sein, dass einige „Überfälle“ ausgemachte Deals mit den frz. Kapitänen waren.
Mir war nie klar, warum es zu diesen extrem spannenden Menschen quasi keine Literatur auch In Frankreich gibt. Während Francis Drake (selbes Jahrhundert) - übrigens ein ziemlicher Unsympath von der brit. Literatur nach wie vor zum Nationalhelden verklärt wird.
