VT gehen davon aus, dass nichts durch Zufall (bspw. Chaos oder evtl. Dummheit der Akteure) geschieht. Alles musst irgendwie miteinander verbunden sein und nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 2/23
Einige VT richten sich gegen Bedrohungen von innen und bedienen sich meistens der Sprache der Infektion (Krebsgeschwür, Verpestung); andere gegen Bedrohungen von außen, die sich oft der #Sprache des Militärs (Invasion, Unterwanderung) bedienen. 3/23
Verschwörungstheorien verkennen die Komplexität sozialer System (Bürokratie, staatliche Institutionen), menschliche Handlungsweisen (wie viele Menschen wären für Systemverschwörungen nötig?) und geschichtliche Prozesse (Geschichte ist nicht planbar). 9/23
Die auffälligste Struktur beginnt mit der Frage "Cui bono?" (also: Wem nützt es?) Dabei wird die Verschwörung vom Ende her gedacht: "9/11 hat der US-Regierung durch Patriot Act und War on Terror genützt, sie sind also für 9/11 verantwortlich gewesen." 10/23
VT geben ein umfangreiches Sinn- und Erklärungsangebot. Sie bekräftigen die menschliche Handlungsfähigkeit in einer immer komplexer werdenden Welt und verweisen auf die Steuerbarkeit der menschlichen #Geschichte. 14/23
VT hat es vermutlich immer geben. Früher waren VT jedoch legitimes Wissen und richteten sich an untere Instanzen. Beispiel: US-Politiker um 1800 glaubten an eine von #Europa ausgehende Unterwanderung der #USA durch #Katholiken. 17/23
Heute sind VT hingegen illegitimes Wissen wissen, d.h. sie sind zeitgleich stigmatisiert und in der breiten Öffentlichkeit verpönt. 18/23
Es gibt populistische Bewegungen, die sehr gut ohne VT ausgekommen. Zudem gibt es auch VT, die ohne populistischen Bewegungen auskommen. Doch es gibt auch einen gemeinsamen Nenner: #Elitenkritik. 23/23
Beispiel für VT ist das Interview von #LeonLove mit Rapper #Kianush: