(1) »Ministerpräsident Hans: 'Die Lage droht uns zu entgleiten'
Angesichts der Zuspitzung der Corona-Lage hat der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vor chaotischen Zuständen gewarnt. "Die Lage droht uns zu entgleiten", sagte Hans am Dienstag in einer
(2) Regierungserklärung in Saarbrücken. "Es drohen uns Verhältnisse, wie wir sie im Frühjahr etwa in Bergamo gesehen haben: überfüllte Krankenhäuser; zu Notlazaretten eingerichtete Turnhallen;
(3) Ärzte, die entscheiden müssen, wer behandelt werden kann und wer nicht; Personal weit über der Belastungsgrenze.
Nichts sei mehr undenkbar. "Im Gegenteil, wir sind leider sehr viel näher an diesen Zuständen, als viele noch glauben", sagte er im Landtag.
(4) Noch sei die Botschaft nicht bei allen angekommen. "Der Ernst der Lage ist noch nicht jedem klar." Fakt sei aber: "Wir befinden uns in einer akuten Notlage unseres Gesundheitssystems."
(5) Noch gebe es aber "die Chance, das Schlimmste zu vermeiden" - über die mit den am Montag bundesweit in Kraft getretenen verschärften Corona-Maßnahmen zur Kontaktreduzierung.
(6) Wenn diese nach vier Wochen nicht ausreichten, um die Pandemie einzudämmen:
"Dann müssen wir gegebenenfalls unseren Kurs noch ein Stück weit verschärfen. Etwas Anderes wird uns dann nicht übrig bleiben", sagte Hans.«
Verstörend, in welchem Ausmaß @phoenix_de dem #KBV-Chef #Gassen mit seiner Außenseiterposition eine Bühne gibt:
Dessen 15-min-Interview wurde seit Samstag 7x gezeigt, mit groben Falschbehauptungen u.a. zu Schweden, zu Lockdowns und zu 🇫🇷 & 🇪🇸
(2) Bzgl. Frankreich & Spanien behauptete er fälschlich, diese hätten "radikale" Lockdowns, welche aber nicht funktionieren würden, weil die Neuinfektionen weiter "munter" steigen.
Wie sieht es bzgl. #Lockdowns in diesen Ländern tatsächlich aus?
(3) Frankreich ist erst einen Tag vor der ersten Ausstrahlung des Interviews, letzten Freitag, 30.10., in Lockdown gegangen.
(auch hier bleiben übrigens Schulen & Arbeitsstätten geöffnet, während das Verlassen des eigenen Zuhause streng reglementiert ist) bbc.com/news/world-eur…
(1) Offener Brief von 53 Schweizer Wirtschaftsprofessoren an ihre Regierung: die Schweiz braucht einen 2. Lockdown (02.11.20)
"Die Rettung der Wirtschaft bedarf einer Kontrolle der Pandemie
Wir sind Ökonominnen und Ökonomen mit unterschiedlichen Spezialgebieten und
(2) mit mit unterschiedlichen Ansichten zu vielen Dingen.
In einem sind wir uns allerdings einig: so schwer es fällt und so schmerzhaft es sein wird, die Schweiz braucht einen zweiten Lockdown gekoppelt mit umfassenden fiskalischen Unterstützungsmassnahmen,
(3) um weiteren Schaden durch die Corona-Pandemie abzuwenden.
Die Struktur und das Ausmass des Lockdowns sollte dabei in enger Koordination mit Gesundheitsexperten entschieden werden.
(2) Würde die derzeitige Wachstumsrate bei *konstant* 8% bleiben, betrüge die Verdopplungszeit 9 Tage, wie man in der Tabelle unten entsprechend der Wachstumsrate ablesen kann (miniwebtool.com/doubling-time-…).
Statt 639 wären es am 11.11. rechnerisch 1.278 COVID19-Intensivpatienten.
(3) Legen wir also den gestrigen Stand der freien NRW-Intensivbetten zugrunde von (korrigiert) 1.349, wären nach diesen 9 Tagen nur noch 710 Betten frei
Da die nächste Verdopplung nach 9 T. eine Steigerung um 1.278 wäre, wären auch diese Betten schon nach 5 Tagen am 16.11. voll
Wir wollen, dass die medizinische Versorgung für *alle* Bürger dieses Landes funktioniert
[...] schnelle wirtschaftl. Erholung. Die werden wir nicht haben wenn die Zahl der Infektionen weiterhin stiegt"
(2/5) "Über was reden wir hier eigentlich? Wir wollen doch eigentl. diese Intensivbetten gar nicht füllen [...]
Ich sag ja auch nicht: Wir brauchen keinen Anschnallgurt mehr, weil unsere Chirurgen das mittlerw. echt gut drauf haben, Leute zusammenzuflicken. [...] völlig absurd"
(3/5) "Viele Länder kommen in diese #Triage-Situation [...]. Triage ist etwas, was wir aus dem Krieg kennen. D.h. der Arzt kriegt mehrere Patienten, schaut die sich an und sagt: Wer hat die beste Chance durchzukommen? Der darf ans Beatmungsgerät. Die anderen haben Pech gehabt.."
"In 10 Tagen werden wir also nur 2 Optionen haben: Patienten nach Dtld. transferieren [...]. Ansonsten müssen wir #Triage durchführen. [...] Das gibt es normalerw. nur bei Terrorismus, Krieg oder Katastrophen"
(2) Auch im Video☝️: Ein 🚁 mit Schwerverletzem bekam in #Belgien🇧🇪 von keinem 🏥 Landeerlaubnis
Im Interview außerdem: mit #COVID19 infiziertes (symptomloses) Krankenhauspersonal arbeitet jetzt auch
Wie bedrohlich die Situation in Berlin & 🇩🇪 ist & wie nah wir einer #Triage-Situation sind, führt @c_drosten hier ab der direkt verlinkten Videostelle aus (ganzer Vortrag ist außerordentlich empfehlenswert)