Kennt Ihr den @DVGW? Nein? Solltet Ihr aber! Das ist der Deutsche Verein des #Gas- und Wasserfachs. Eigentlich soll er sich um technische Fragen und Normen kümmern. Tatsächlich aber macht er in großem Stil Lobbyarbeit für alles, was gut für die #Gas-Industrie ist. (1/13)
Schauen wir mal in die Satzung. Der Verein soll „das Gasfach (…) in technisch und technisch wissenschaftlicher Hinsicht (…) fördern“. Zu den Aufgaben gehören technische Aufgaben wie Normung, Zertifizierung oder Forschung. Die Facharbeit ist klar der Vereinszweck. (2/x)
Und: „Der Verein ist (…) unabhängig und unparteiisch gegenüber politischen und wirtschaftlichen Interessen Dritter.“ Mit den „Dritten“ sind zweifellos die Unternehmen der #Gas-Branche gemeint. (3/x)
Aber stimmt das denn? Tatsächlich tritt der @DVGW massiv für die wirtschaftlichen Interessen der #Gas-Branche ein. Ein paar Beispiele, willkürlich aus der jüngeren Twitter-Timeline des @DVGW kopiert. (4/x)
Gehen wir das mal durch. Zunächst greift der @DVGW Staatssekretär @P_Graichen aus dem @BMWK als „ideologisch“ an, obwohl dieser nur sagt, was in viele Studien steht: Ein Teil der Verteilnetze wird nach dem erfolgreichen Rollout der #Wärmepumpe zurückgebaut werden müssen. (5/x)
Dann tritt er u.a. für „Bio-LNG“ im Verkehr ein, obwohl das praktisch nicht verfügbar ist. Ebenso für die umstrittenen efuels. (6/x)
Das Zauberwort „Technologieoffenheit“ darf nicht fehlen. Damit wehrt sich der @DVGW gegen die #Wärmepumpe, obwohl die in nahezu allen Studien die eindeutig bevorzugte Wärmetechnologie ist. (7/x)
Die #Wärmepumpe ist ohnehin der Lieblingsfeind des @DVGW, auch wenn das immer wieder umschrieben wird. Dass heizen mit #Gas sozialverträglich sei (wird suggeriert) ist dabei frei erfunden. (8/x)
Nebenbei: Ab und zu ein anderes Foto von Herrn Linke würde das zumindest visuell etwas aufregender gestalten. (9/x)
In jedem Fall macht der @DVGW harte Lobbyarbeit. Mit den fachlichen Aufgaben, wie sie in der Satzung beschrieben sind, lässt sich das kaum zusammenbringen. Für einen Akteur, der für sich in Anspruch nimmt, wissenschaftsbasiert zu arbeiten ist das hochproblematisch. (11/x)
Insbesondere, weil es ganz offensichtlich vor allem um wirtschaftliche Interessen geht. Noch dazu ist der @DVGW selber im Rahmen der „technischen Selbstregulierung“ für gesetzesähnliche Regeln für die #Gas-Branche zuständig. (12/x)
Die Vertretung wirtschaftlicher Interessen ist durchaus legitim. Aber sie sollte sichtbar und die Motivation transparent sein. Das ist beim @DVGW mit seinem technisch/fachlichen Anstrich leider nicht der Fall. (13/13)
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📢 LEAK: Der @Bundeskanzler setzt sich JETZT GERADE beim #EU-Gipfel dafür ein, dass die #EU neue #Gas-Förderung weltweit unterstützt. Was ein Fehltritt! @OlafScholz will das auch noch mit dem Pariser Klimaabkommen rechtfertigen. Die EU-Partner müssen die #Scholz-Pläne stoppen!
Wie kommt es eigentlich, dass die schwimmenden #LNG-Terminalschiffe wie die Höegh #Esperanza#Biozid in die #Nordsee leiten dürfen? Das geht auf gezieltes Lobbying der #Gas-Industrie zurück, das @BMWK und der #Bundestag haben dabei mitgemacht. Eine kleine Dokumentation. (1/8)
Schon in der Anhörung zur ersten Fassung des #LNG-Beschleunigungsgesetz (#LNGG) am 13.05.2022 hatten die Betreiber gefordert, die wasserrechtlichen Rahmenbedingungen für #FSRU zu vereinfachen. Wir waren dagegen, damals hat es keinen Eingang in das #LNGG gefunden (2/x).
Gleich nach der Sommerpause gab es jedoch plötzlich einen Vorschlag zur Erweiterung des #LNGG: Der vorzeitige Baubeginn sollte noch weiter vereinfacht werden, außerdem sollte es die folgende Änderung des #Wasserhaushaltsgesetz (#WHG) geben. (3/x)
Durch die #LNG-Terminals droht unnötig eine große Menge #Biozid in die #Nordsee geleitet zu werden. Offenbar hat das @BMWK bewusst Gesetze geändert, um dafür den Weg frei zu machen. Eine Detektivgeschichte, an der am Ende wohl die Umwelt verliert. Thread. (1/17)
Der Sachverhalt: Schwimmende #LNG-Terminalschiffe (#FSRU) nutzen Seewasser, um das flüssige und kalte #Flüssigerdgas aufzuwärmen und zu regasifizieren. Dazu wird das Seewasser mit #Chlor als #Biozid versetzt, damit die Anlagen nicht mit Muscheln oder Seepocken zuwachsen. (2/x)
So auch bei der Höeg #Esperanza, die das @BMWK gechartert hat und die @uniper_energy in #Wilhelmshaven noch in 2022 in Betrieb nehmen will. ABER: Recherchen zeigen, dass die #Esperanza an anderem Ort wegen ihrer #Biozid-Einleitungen keine Betriebserlaubnis bekommen hatte. (3/x)
Meine Reise zu #LNG und #Fracking durch die #USA geht zu Ende. Hier auf den Stufen des Lincoln Memorials hat Martin Luther King Jr. seine „I have a dream“-Rede gehalten. Ein guter Ort, um über die Erkenntnisse dieser Reise nachzudenken. Denn auch Rassismus ist ein Thema. (1/14)
An der Ostküste habe ich in #Chester eine Community von People of Color getroffen, die einem Umwelt-Rassismus ausgesetzt sind. Hier soll ein #LNG-Terminal für den Export von #Fracking-Gas gebaut werden, nicht in den reicheren und weißen Vororten von #Philadelphia neben an. (2/x)
Dies ist, was Zulene von der Bürgerinitiative #Chester Residents Concerned for Quality Living unserem @Bundeskanzler dazu zu sagen hat. (3/x)
Schon immer nehmen deutsche Behörden die (Umwelt-)Gefahren der #NordStream-Pipelines auf die leichte Schulter. Das möchte ich in diesem Thread illustrieren: Schon im April hatten wir dem Bergamt Stralsund und dem BSH unsere Sorgen zur Sicherheit von #NordStream2 mitgeteilt. (1/9)
Bergamt und BSH sind beide zuständig für Genehmigung von Bau und Betrieb der Pipelines. Schon im April hatte ich beiden Behörden geschrieben. (2/x)
Konkret wollte ich wissen, wie weiter die Sicherheit von #NordStream2 gewährleistet ist. Die Pipeline war bereits unter hohem Druck mit #Gas gefüllt, die Betreibergesellschaft stand kurz vor der Insolvenz. Der Umgang mit einer etwaigen Havarie war explizit angesprochen. (3/x)
Liebes @Umweltbundesamt, ich verstehe nicht, warum Ihr bei der Klimawirkung von #Methan mit
1.) veralteten Werten rechnet
2.) nicht den GWP-Wert für 20 Jahre verwendet. (1/x)
Der von Euch verwendete Faktor 25 für GWP100 (100-Jahreszeitraum) stammt nach meinem Überblick aus 2014 und wurde vom @IPCC_CH#AR6 korrigiert. Der richtige Wert ist 29,8, siehe Tabelle aus dem #IPCC-Bericht unten. Damit wären es dann schon 8,9 Mio t #CO2e. (2/x)
Darüber hinaus ist es zur Bewertung der Klimafolgen entscheidend, den 20-Jahreszeitraum zu wählen. In dieser Zeitspanne drohen wir nämlich Klimakipppunkte zu erreichen, die wir unbedingt vermeiden müssen. Für GWP20 ist der Faktor laut @IPCC_CH (Tabelle oben) 82,5. (3/x)