Thread by @RWittenbrink

„Die #COVID19-Pandemie im Jahr 2023: noch lange nicht vorbei“

Vor drei Jahren, am 5. Januar 2020, gab die Abteilung für Zoonosen des Nationalen Instituts für die Kontrolle und Prävention übertragbarer Krankheiten (Chinese Center for Disease Control and Prevention) die…

#Corona

Isolierung eines neuen #Coronavirus bekannt, das für eine Welle von Atemwegserkrankungen verantwortlich ist. Am 30. Januar rief die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand aus. internationalen Gesundheitsnotstand aus. Trotz zahlreicher Bemühungen in den letzten drei Jahren,

Lehren aus der Pandemie zu ziehen, und trotz der Diskussionen über internationale Verträge zur Pandemievorsorge ist die globale Reaktion nach wie vor unzureichend und fragmentiert. Das Jahr 2023 ist bei weitem nicht das Ende der Pandemie (wie von vielen erhofft und von Präsident

Biden im September letzten Jahres für die USA angekündigt), sondern es beginnt eine neue, gefährliche Phase, die dringende Aufmerksamkeit erfordert. Am 7. Dezember schien China auf eine Welle von Protesten gegen seine drakonische so genannte dynamische Null-Covid-Politik zu

reagieren, indem es die meisten seiner restriktiven Kontrollen aufgab. Chinesen mit leichten oder asymptomatischen Erkrankungen konnten zu Hause in Quarantäne gehen, Reisen in der Öffentlichkeit wurden nicht mehr durch elektronische Gesundheitspässe eingeschränkt, und die

Abriegelungen waren nun sehr gezielt und nicht mehr für ganze Stadtteile oder Städte erforderlich und wurden bei neuen Fällen nach fünf Tagen gelockert. Außerdem konnten die Menschen ab dem 8. Januar wieder ins Ausland reisen. Der plötzliche Umschwung führte im Dezember 2022 zu

einer raschen Ansteckung vieler Millionen Chinesen. Das angeschlagene Gesundheitssystem stieß an seine Grenzen, und viele ältere Menschen starben, obwohl die offiziellen Zahlen diese Todesfälle nicht als COVID 19-bedingt auswiesen, weil die chinesischen Behörden eine sehr enge

Definition anwandten und die Angaben über die Zahl der Infektionen, Krankenhauseinweisungen und Einweisungen in die Intensivstation stoppten. Obwohl die Infektionen in Peking ihren Höhepunkt erreicht haben könnten, befinden sich China und seine Bevölkerung aus mehreren Gründen in

einer prekären und schwierigen Phase. Erstens ist die Impfrate, insbesondere bei älteren Menschen, unzureichend. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission Chinas hatten Ende November 69 % der über 60-Jährigen und nur 40 % der über 80-Jährigen zwei Impfungen und eine

Auffrischungsimpfung mit in China zugelassenen Impfstoffen erhalten, obwohl diese nicht speziell gegen die vorherrschenden #Omicron-Varianten gerichtet sind. Eine Impfkampagne, die sich insbesondere an ältere Menschen richtet, ist im Gange. Außerdem arbeiten mehrere chinesische

Unternehmen an einem bivalenten mRNA-Impfstoff, aber es wird einige Zeit dauern, bis diese wirksameren Impfstoffe zugelassen werden.
Zweitens werden zusätzlich zur Wintersaison das chinesische Neujahrsfest am 22. Januar und die zu erwartende Reisewelle zu Verwandten im ganzen

Land dazu führen, dass sich die Infektionen auf ländliche Gebiete ausbreiten, in denen das Gesundheitssystem schwächer ist und in denen viele ältere Menschen mit Komorbiditäten und schlechtem Gesundheitszustand leben, wie eine aktuelle Studie der Peking University-Lancet

Commission zeigt. Es ist verständlich, dass die Chinesen nach einer so langen Zeit der Einschränkungen wieder ein normales Leben führen und Freunde und Familie sehen wollen, aber die gesundheitlichen Folgen könnten katastrophal sein.
Drittens hat die internationale Gemeinschaft,

weit davon entfernt, Mitgefühl zu zeigen, schnell reagiert, indem sie Reisebeschränkungen und die Forderung nach einem negativen SARS-CoV-2-Test für Chinesen vor Reiseantritt aufstellte oder nachdrücklich unterstützte. Diese Maßnahme wurde vom Europäischen Zentrum für die

Prävention und die Kontrolle von Krankheiten als unnötig angesehen, da die in China beobachteten Varianten, die Omicron-Subvarianten BA.5.2 und BF.7, in Europa und anderswo in Bevölkerungsgruppen zirkulieren, die inzwischen einen hohen Grad an Immunität aufweisen. Auch wenn

Vorsichtsmaßnahmen verständlich sind und die Überwachung der Varianten und der Austausch von Daten umfassend gefördert werden sollten, ist es kontraproduktiv und könnte unbeabsichtigte Folgen haben, chinesische Reisende herauszugreifen. Die besorgniserregendere Omicron-

Subvariante, die genau beobachtet werden muss, ist XBB1.5, die sich in den USA rasch ausgebreitet hat, wo sie Ende Dezember 2022 40,5 % der Fälle ausmachte und sich nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention innerhalb einer Woche verdoppelte. Maria Van Kerkhove,

die technische Leiterin von COVID-19 bei der WHO, bezeichnete es als das bisher am stärksten übertragbare Virus mit Mutationen im Protein Spike, die eine engere Bindung an den ACE-2-Rezeptor ermöglichen und die Umgehung des Immunsystems erleichtern. Es gibt jedoch erste Anzeichen

dafür, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Nordosten der USA, wo die Krankheit am häufigsten auftritt, zunimmt.
Anstatt auf das Ende zu hoffen, unvorsichtig zu werden und zu glauben, dass das Problem woanders liegt, müssen wir alle wachsam bleiben, maximale Transparenz

bei der Meldung von Fällen, Krankenhauseinweisungen und Todesfällen fördern und die gemeinsame Überwachung von Variantentests und Impfungen beschleunigen. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei.

thelancet.com/journals/lance…

#CovidIsntOver #CovidIsNotOver #COVID19 #Corona #SARSCoV2