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Die gestrige Einigung zum #GEG lässt noch viele Fragen offen. Klar ist aber: Die #Gas-Lobby konnte sich mit zentralen Forderungen durchsetzen. Gehen wir das mal mit heutigem (unvollständigen) Wissensstand durch. (1/15)
In Neubau und Bestand sollen auch Hybridheizungen (#Wärmepumpe + #Öl oder #Gas) das 65% EE-Kriterium erfüllen. Im Neubau ist das unnötig, da gibt es für eine solche Lösung in der Praxis keinen Bedarf. (2/x)
Auch im Bestand sind Eigentümer*innen besser beraten, die #Wärmepumpe entsprechend zu dimensionieren, statt auf eine Hybridlösung zu setzen. In der Praxis erwarte ich auch hier keine große Relevanz der Regelung. (3/x)
In jedem Fall wird es bei den Hybridheizungen darauf ankommen, dass die Vorgaben so wie angekündigt eng gesetzt werden: Nutzung der fossilen Erzeugung nur an besonders kalten Tagen im Winter, ausreichende Dimensionierung der #Wärmepumpe für den Alltag. (4/x)
Bei Bestandsgebäuden dürfen gemäß den vorherigen Entwürfen neue #Gas-Heizungen eingebaut werden, wenn diese „mindestens zu 65% nachhaltiges #Biomethan, biogenes Flüssiggas oder grünen oder blauen #Wasserstoff verwenden.“ Neu ist die explizite Erwähnung von blauem #H2. (5/x)
Dies weist komplett in die falsche Richtung. Mangels #Wasserstoff-Angebot wird es aber wohl vor allem um #Biomethan gehen. Hier gibt es jedoch kaum nachhaltige Produktion. Und die herkömmliche #Biogas-Produktion muss ohnehin aus ökologischen Gründen reduziert werden. (6/x)
Die Zulassung von blauem #Wasserstoff ist hanebüchen. Erstens ist der gar nicht verfügbar, zweitens wäre er nicht klimaneutral. Angewendet werden sollen die Kriterien aus der EU-Taxonomie: Blauer #H2 muss die THG-Emissionen nur um 70% ggü. fossilen Brennstoffen reduzieren. (7/x)
Heißt konkret und in Zahlen: Bei einer #Gas-Heizung mit 65% blauen #H2, der die THG-Emissionen nur um 70% reduziert, läge die Gesamtminderung der Emissionen gegenüber einer reinen Gasheizung bei nur 45,5%. Das ist klimapolitisch zu wenig. (8/x)
Ein Dammbruch könnte die Ankündigung werden, im Bestand #Gasheizungen zuzulassen, die #H2ready bzw. auf 100% #H2 umrüstbar sind. Weil „umrüstbar“ völlig vage ist, könnte dies je nach Konkretisierung zu einem Freifahrtschein für ein „weiter so“ bedeuten. (9/x)
Tatsächlich sind Heizungen, die 100% #H2 und fossiles #Gas nutzen können, noch gar nicht am Markt verfügbar. Die verschiedenen Label dazu sind alle mehr oder weniger Verbrauchertäuschung. Es ist völlig unklar, was für Kosten da auf Verbraucher*innen zukämen. (10/x)
Zusätzlich ist der Einbau einer #H2ready-Heizung laut @BMWK-Papier daran geknüpft, dass „es einen rechtsverbindlichen Investitions- und Transformationsplan für Wasserstoffnetze“ gibt. (11/x)
Auch das gibt es bisher nirgendwo. Und auch hier wird es extrem darauf ankommen, wie das im Gesetz ausgestaltet wird, damit es kein Blankoscheck für den Weiterbetrieb für #Gasheizungen wird. Offen bleibt ohnehin, woher der #Wasserstoff überhaupt kommen soll. (12/x)
Fazit zu diesen Ausschnitten des #GEG: Einerseits ist offensichtlich, wie die Türe für den Weiterbetrieb von #Gasheizungen von der #Gas-Lobby geöffnet werden soll. Andererseits ist auch erkennbar, wie das @BMWK versucht, das durch strenge Kriterien einzuhegen. (13/x)
Klar ist aber auch, dass die Zugeständnisse für die #Gas-Lobby jetzt schon brandgefährlich für #Klimaschutz sind. Außerdem werden Verbraucher*innen damit unmögliche Lösungen vorgegaukelt. Das wird der Politik früher oder später auf die Füße fallen. (14/x)
Im Gesetzestext des #GEG braucht es nun maximal strenge und präzise Formulierungen. Und am Ende wird der #Bundestag gefragt sein, die ärgsten Kapriolen der #Gas-Lobby wieder einzufangen. (15/15)
PS: Es sei zur Vollständigkeit ergänzt, dass der Wegfall der Austauschpflicht nach 30 Jahren aus klimapolitischer Sicht schwer wiegt …

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Mar 31
Weil es die Politik und @uniper_energy nicht tun, unterstützen nun wir von der @Umwelthilfe die Krabben- und Muschelfischer in #Wilhelmshaven bei einem biologischen Effektmonitoring. Das Ziel: Die Folgen des #Biozid-Einsatz der #FSRU Höegh #Esperanza dokumentieren. (1/7)
Dafür haben die Fischer jetzt an einer der Muschelkulturen in unmittelbarer Nähe der #Esperanza Muscheln in speziellen Netzen angebracht. Durch spätere Untersuchung dieser Muscheln im Labor können wir die Folgen des #Biozid- bzw. #Chlor-Einsatz aufzeigen. (2/x)
Die Untersuchung der Muscheln hat den Vorteil, dass hier die Anreicherung der Folgeprodukte des #Chlors sowie Konzentrationswirkungen erfasst werden. Das ist ein entschiedener Vorteil gegenüber dem Vorgehen von @uniper_energy und #NLWKN. (3/x)
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Mar 13
Das @BMWK hat still und heimlich eine Studie zu den #Klimazielen in Gebäuden auf seine Website gestellt. Dabei ist die Studie, die von einem Konsortium aus 9 Instituten erstellt wurde, gerade in der aktuellen Debatte um das #Gebäudeenergiegesetz sehr lesenswert. Thread (1/9) Image
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Insgesamt ist die Studie eine Warnung, keine weitere Verzögerung mehr zuzulassen. Bereits jetzt ist für die Einhaltung der #Klimaziele von der Notwendigkeit "disruptiver" Maßnahmen die Rede. Wer wartet, wird später noch drastischer handeln müssen. (3/x)
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Mar 11
Die Atomkatastrophe von #Fukushima wurde nicht durch den #Tsunami verursacht, sondern durch eine Vielzahl von Fehlern und Nachlässigkeiten. Das war 2012 das Fazit des offiziellen parlamentarischen Untersuchungsausschusses in #Japan. (1/3)
Das macht #Atomkraft auch heute und bei uns so gefährlich: Leichtfertig wurde die periodische Sicherheitsprüfung #PSÜ über ein ganzes Jahrzehnt (!) verschoben und Laufzeiten verlängert. Hinweise auf Haarrisse in den Reaktoren werden auf Seite gewischt. (2/3)
Dieser leichtfertige Umgang mit einer Hochrisikotechnologie ist nicht nur geschichtsvergessen, sondern gefährlich. Die Katastrophe von #Fukushima muss uns eine Lehre sein, das niemals zu vergessen und so schnell wie möglich alle #AKW abzuschalten. (3/3)
Read 4 tweets
Mar 1
⚠️ LEAK: Im Auftrag des @BMWK hat das @ewi_koeln die globalen #Gas-Märkte untersucht. Ziel der Analyse: Die Grundlage für ein Gesamtkonzept für die geplanten #LNG-Terminals schaffen. Wir veröffentlichen die interne Analyse vollständig. Thread (1/18).
Hintergrund: Das @BMWK muss einer Berichtspflicht gegenüber dem Haushaltsausschuss des #Bundestag nachgekommen. Frist war eigentlich schon der 15. Februar. Robert #Habeck soll in dem Bericht die notwendigen Terminalkapazitäten begründen. (2/x)
Allerdings werden die #LNG-Kapazitäten in dieser Analyse nicht als zu ermittelnde Variable betrachtet, sondern als fixe Annahme. Damit bleibt die Analyse hinter dem Berichtsanspruch des Haushaltsausschuss zurück - sie kann nur rechtfertigen, was das @BMWK ohnehin plant. (3/x)
Read 22 tweets
Feb 7
⚠️ Journalist*innen aufgepasst: In der kommenden Woche läuft eine wichtige Deadline ab. Der Haushaltsausschuss des #Bundestag hat das @BMWK verpflichtet, bis zum 15.02. ein Gesamtkonzept für die #LNG-Terminals vorzulegen. Hier der Beschluss der Haushälter. (1/x)
Der Beschluss war schon im November 2022 gefasst worden. Gleichzeitig hatte der Haushaltsausschuss die Mittel für eine siebte #FSRU gesperrt. Die Vorlage des Berichts ist eine Bedingung für die Freigabe der Mittel.(2/x)
Was will der Haushaltsausschuss alles wissen?
a) Investitionskosten und Betriebskosten in Jahresscheiben
b) Prognostizierte Bedarfe an #LNG-Kapazität unter Berücksichtigung der bestehenden Pipeline-Importe
c) Auswirkung auf die #Klimaziele
(3/x)
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Feb 6
Vergangene Woche gab es eine wenig beachtete aber dramatische Situation auf der #Nordsee: Der Frachter Royal II hatte einen Maschinenausfall und trieb ungesichert westlich von #Helgoland. Das Problem: Zwei #LNG-Schiffe waren in der Nähe, die Höegh #Gannet und die #ISH. (1/5)
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