Thread by @RWittenbrink

Immunologin Akiko Iwasaki: "Wir sind mit #COVID noch nicht fertig, nicht einmal annähernd.“

Eine der Wissenschaftlerinnen, die sich an die Spitze des Wettlaufs um die Entschlüsselung der Komplexität von #LongCovid gestellt hat, ist Akiko Iwasaki, eine Professorin…

#Corona

für Immunologie an der Yale School of Medicine. Iwasaki war im Verlauf der Pandemie an der Spitze zahlreicher bahnbrechender Forschungsergebnisse.

Ein lesenswertes Interview, hier einige Highlights:

F: Kommen wir dem Verständnis einiger der Ursachen von langem Covid näher?

A: Es gibt jetzt mehr Beweise, die entweder virale Proteine oder virale RNA in verschiedenen Geweben Monate nach der Infektion zeigen. Die Hypothese, dass Long Covid-Symptome durch die Reaktivierung latenter Viren wie dem Epstein-Barr-Virus verursacht werden könnten, gewinnt

ebenfalls an Bedeutung. Die andere Idee ist, dass Veränderungen durch die Entzündung einer akuten Sars-CoV-2-Infektion auftreten können, sowohl am Ort der Infektion als auch in entfernten Organen wie dem Gehirn. Wir haben letztes Jahr eine Arbeit veröffentlicht, die zeigt, dass

selbst eine leichte #SARSCoV2-Infektion der Atemwege zu langfristigen Veränderungen im Gehirn führen kann.

F: Inzwischen wurden mehr als 200 Symptome mit Long Covid in Verbindung gebracht, die fast jedes Organsystem im menschlichen Körper betreffen. Viele davon treten auch bei

Menschen auf, die unter dem chronischen Fatiguesyndrom (ME/CFS) leiden. Welche Ähnlichkeiten wurden in der Biologie dieser beiden Krankheiten gefunden?

A: Eine, von der Sie wahrscheinlich schon gehört haben, sind Mikrogerinnsel, die bei einem großen Teil der Menschen mit

Long Covid und möglicherweise ME/CFS auftreten. Dabei handelt es sich um winzig kleine Gerinnsel im Blut, die den Sauerstoffaustausch und andere wichtige Funktionen des Kreislaufs beeinträchtigen können. Die Art und Weise, wie der Blutsauerstoff von den Geweben verwertet wird,

scheint ebenfalls beeinträchtigt zu sein, was sowohl auf Mikrogerinnsel als auch auf mitochondriale Dysfunktion zurückzuführen sein könnte.

F: Welche neuen Behandlungsmöglichkeiten werden für Long Covid erforscht?

A: Wir beginnen eine klinische Studie, bei der 50 Patienten mit

dem antiviralen Medikament Paxlovid behandelt werden und 50 ein Placebo erhalten. Damit soll untersucht werden, ob eine anhaltende Virusinfektion bei einer Untergruppe von Menschen zu Long Covid führen kann. Wir geben ihnen nicht die herkömmliche fünftägige, sondern eine

15-tägige Behandlung, um zu sehen, ob dadurch die Ursache des Problems, nämlich die Reste des sich replizierenden Virus, beseitigt werden kann.

F: Anfang dieses Monats stufte die Weltgesundheitsorganisation #COVID19 vom Status eines "Notfalls von internationaler Bedeutung"

herab, während die Regierung Biden offiziell das Ende des #Covid_19-Notfalls für die öffentliche Gesundheit erklärt hat. Was ist Ihre Meinung dazu - könnte die Pandemie noch einige Wendungen nehmen?

A: Ich verstehe, warum die Ausrufung des Notstands wegen der wirtschaftlichen

Auswirkungen und anderer Dinge beendet werden musste. Aber gleichzeitig sind wir mit COVID noch nicht fertig, nicht einmal annähernd. Das Virus wird uns erhalten bleiben, und deshalb müssen wir über künftige Auffrischungsimpfungen nachdenken, die auf die zirkulierenden Varianten

abgestimmt sind, sowie über das Potenzial neuer Varianten, die sich unserer bestehenden Immunität weiter entziehen.

Ich verstehe, dass die Menschen die Pandemie hinter sich lassen wollen, aber das Virus ist immer noch im Umlauf, Menschen werden infiziert, und es besteht die

Möglichkeit, dass sich Long Covid entwickelt. Ich trage immer noch Masken und halte mich so gut wie möglich an die Präventivmaßnahmen.

theguardian.com/society/2023/m…

#COVID19 #Coronavirus #MECFS #LongCovid #SARSCoV2 #CovidIsNotOver #MaskUp #DieMaskeBleibtAuf #CleanAir #ImpfenSchuetzt