Thread by @Queen_of_Exil

Bald 4 Jahre ist es her, dass ich hier auf Twitter wirklich aktiv bin und ich will euch was erzählen:

#notjustsad war für mich etwas unglaubliches. Ich war nicht länger alleine. Nicht mit der Depression, nicht mit den Gedanken.
Ich habe um meinen Verstand getwittert - immer kurz davor ihn endgültig zu verlieren.

Ich durfte ich sein, ohne schief angeguckt zu werden - egal wie düster der Kopf war.
In dieser Zeit habe @MarcelDykiert kennengelernt. Ich muss keine Worte finden - er weiß was ich ihm sagen will. Von wegen nur Twitter - Freundschaft!

Im Mai 2015 habe ich unter #mynumbers einen Seelenstrip hingelegt, um (therapeutisch begleitet) zuzulassen, dass es weh tut. Wieder aufzumachen, was lange verschlossen war.

Juni: #ichliebemich - mir wurde egozentrischer Narzissmus unterstellt für diese Aktion - aber verdammt, ich habe es zu ein bisschen Selbstliebe geschafft - und ihr habt alle mitgemacht. Ich war aufgeregt und endlich gab es mal etwas anderes als schwarz im Kopf.

Es hielt nicht lange: Im selben Jahr wurde #klapsentweet eingeläutet und mein 3. Klinikaufenthalt in kürzester Zeit.
Ich habe nichts mehr gefühlt.
Ich war nur noch Leere.
Ich dachte ich schaffe es nicht.

#whyisaidnothing Von Trollen belegt, war es trotzdem ein wichtiger, ein lauter Hashtag. Dezember 2015 - für 2 Tage war ich versucht meinen Account zu löschen, weil es zuviel war für mich. Die Anfeindungen, der Hass, das Getrolle.

2016 habe ich mich von meinem Ex-Mann getrennt.
Bin ausgezogen.
Habe neu Angefangen.
Habe meine 3 Jahre Psychoanalyse beendet.
Habe meinen Mann kennengelernt.
Gelacht.
Gelebt.
Und habe es geschafft - geschafft eine Balance im Leben zu finden, die mir ein Leben ermöglicht.

Keine Klinik mehr.
Therapie nur noch als Option, nicht mehr als Lebensnotwendigkeit.
Und ihr wart jeden Schritt dabei.

2017 das größte Geschenk das mir je passieren durfte. Meine Tochter.
2018 Ich habe wieder geheiratet.
#spreadsomelove tut es! Das Leben ist so krass und wundervoll!

Ihr habt mich durch mehr Leben begleitet als die meisten meiner Freunde, weil ich das eben nicht kann.
Ich weiß es. Ich akzeptiere es.
Ich bin dankbar.
Es ist nicht nur Twitter.
Es sind nicht nur irgendwelche Leute im Internet.
Es ist was großes.

Das soll raus gehen an alle die es nicht sehen. An alle die Leiden. An alle die nicht wissen wie es weiter geht.
Guckt in die Hashtags.
Es geht weiter.
Es wird besser.
Es ist Leben!
Hart viel Liebe für euch - alle - besonders Du weißt schon #22Uhr06nonmention