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Ein paar Gedanken zu dem unpackbaren Übergriff auf eine junge Frau, den der @CanGulcu gestern hier gepostet hat - sie wurde im Beisl von einem Typen krankenhausreif zusammengeschlagen, ja, er ist wieder auf freiem Fuß.
Gerade in Ö, wo man sich über den Begriff "safe space" so gern mokiert: Dieses Land ist für Männer ein einziger safe space. Und das Beisl ganz besonders: Da kann man sich gehen lassen, laut lästern, ja auch über Frauen, sich auch einmal gehen lassen, am liebsten ganz unter sich.
Für Frauen gelten andere Regeln. Ich liebe solche Tschummsen und habe viel Zeit darin verbracht, manchmal auch alleine. Und das mulmige Gefühl ist mir so vertraut beim Reingehen: Kann ich da rein? Ist das angenehm, unangenehm?
Kann ich mich alleine an die Budl setzen und ein Bier bestellen, ohne dass mir wer deppert kommt? Wie regieren die Leut im Lokal und hinter der Budl?Über was wird hier gesprochen? Werden lautstark Frauen verarscht? Beurteilt?
Männer können sich einfach sorgenfrei allein an eine Budl setzen. Ich will diese Freiheit auch.
Ich habe mal mit einer Runde Frauen begonnen, gemeinsam in solche Lokale zu gehen. Das ist jedesmal aufgefallen, dass wir da einen Raum für uns beanspruchen. V.a. Wirtinnen haben super drauf reagiert.
Und allein, als ich hier mal rumfragte, welche Lokale es mit Wirtinnen überhaupt gibt, wurde ich sofort angepöbelt, warum denn das relevant sein soll.
Es gibt so viele Aspekte unserer Alltagskultur, über die wir nicht nachdenken, und es gibt soviele Räume, die Frauen nicht bedingungslos offenstehen (und vielen anderen auch nicht, LGTB-Menschen und PoC und Menschen mit Behinderung dann noch aus auch anderen Gründen).
Ich will, dass die Revolution auch in die Tschumsn getragen wird. Erste Reihe Budl für alle. For fuck's sake.
