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Ein paar Worte zu dem Tweet von AKK, die ja doch die nächste Bundeskanzlerin werden will - weil dieser Tweet so exemplarisch ist für die empathielose und automatisierte Art und Weise der politischen Kommunikation dieser Tage, dieses Milieus
Wenn ein Statement zu einem Terrorakt und einem Massenmord schon mit dem Wort Egal beginnt (und einem Kommafehler), dann kann man davon ausgehen, dass hier jemand mit allergrößter Vorsicht vermeiden will, irgendetwas von Bedeutung zu sagen oder gar einen Fehler zu machen -
und natürlich genau so einen Fehler macht: Denn warum sagt AKK nicht, dass in Christchurch nicht irgendwelche Menschen ermordet wurden („egal“), sondern Muslime, und zwar aus einem einzigen Grund - weil sie Muslime waren?
Warum sagt AKK nicht, dass hier ein rassistischer Terrorist am Werk war, dessen Motive man nachlesen kann und dessen Ideologie man analysieren kann, ein Denken, das sich weit und weltweit verbreitet und verzweigt und vereint - und gegen das man nicht ankommt mit ein paar Sätzen,
die so allgemein und falsch und fahl sind („am Ende sterben Menschen“)? Warum schafft AKK nicht, diese Toten zu benennen und die Schuldigen dazu, warum behauptet sie, dass es dafür keine Erklärungen geben könne - wenn es Erklärungen gibt?
Was hier passiert, ist die Rhetorik der vorgeblichen Ratlosigkeit, die tatsächlich sehr gefährlich ist, weil sie nicht nur wahltaktischen Opportunismus maskiert, sondern die Unerklärbarkeit als gegeben setzt - genau das Gegenteil eines gesellschaftlichen Aufklärungsprozesses.
Wie zum Beispiel entsteht dieser Hass? Wer schürt ihn? Was hat er mit uns zu tun? Was sind in Deutschland die Kräfte, die sozialdarwinistisch, islamophob, rassistisch agieren? Und wie steht AKK zu diesen Kräften? Wie wirkt so ein abwaschbarer Tweet in diesem Zusammenhang?
Kurz gesagt: So ein Tweet bewirkt das Gegenteil von dem, was er bewirken soll. Oder aber: Er bewirkt genau das, was er bewirken soll.
