Ein Thread.
Genauso klar war es für mich immer, dass ich Mutter werden möchte.
Eine, die gerne Sportmedizinerin geworden wäre, wurde Physiotherapeutin.
Ich sollte Lehrerin werden.
Nur die, die ganz sicher keine Kinder wollten, konnten Richterinnen werden oder Ingenieurinnen.
Meine Schwiegereltern - beide Lehrer - sahen das genauso.
Den Kindern zuliebe, die es noch gar nicht gab.
Ich konnte keine journalistischen Praktika absolvieren, während ich aufs Latinum lernte.
Vor allem aber konnte mir irgendwann selbst nicht mehr glauben, dass ich noch an den Traum vom Schreiben glaubte.
Die finanzielle Sicherheit. Die faktische Einstellungsgarantie. Die Verbeamtung und all die Privilegien, die mit ihr einher gehen. Die Möglichkeit, jederzeit Stunden reduzieren und aufstocken zu können.
Ich kann doch nicht meinen Traum begraben, bevor ich auch nur versucht habe, ihn zu leben. Ich kann doch nicht aus Angst vor dem Scheitern klein bei geben.
Ich war nicht allein.
Und ich hatte so viel Unterstützung und Bildung im Gepäck, dass ich unterwegs immer noch ziemlich schadlos hätte umkehren können, wäre mein Traum vom Autorinnenleben zerplatzt.