Thread by @Trashkob

Nachtrag zur #VfBViererkette und zu meinem Gespräch mit R. Mutschler (Thread): #VfB
Ich habe ihn gefragt, warum er neben seinem Posten im NLZ noch einen zweiten Posten im Präsidium benötige. Er hat mehrfach betont, dass NLZ nicht geplant gewesen sein, aber der Vereinsbeirat und

Hitzlsperger ihn gerne da gesehen hätten. Er findet außerdem dass beide Posten sich insofern überschneiden, dass es sinnvoll wäre, beides zu machen. Dennoch habe er Hitz und den Vereinsbeirat gefragt ob er vom Präsidiumsposten Abstand nehmen solle. Diese verneinten vehement.

Wir haben viel über Kommunikation und Transparenz gesprochen. Er hat mir da grundsätzlich zugestimmt, dass der VfB da in den letzten Jahren vieles falsch gemacht hat und der neue Präsident versuchen müsse, das bestehende Machtgefüge in gewisser Weise aufzubrechen.

Laut Mutschler gab es übrigens nie ein konkretes Angebot von Porsche, beim VfB einzusteigen, sondern lediglich eine Absichtserklärung. Mutschler vermutet ein Gentleman's Agreement zwischen Daimler und Porsche, da der VfB Daimler auch mit dieser Absichtserklärung locken wollte,

tiefer in die Tasche zu greifen. Angesprochen auf die "Zweiklassengesellschaft" beim VfB nannte er das Beispiel "VfB Freundeskreis", die viel Geld insbesondere in die Jugendarbeit stecken, bei denen es aber auch andere Kaliber gibt - wie es in der Kurve eben auch Idioten gebe.

Bezüglich dem von @RikyPalm geschilderten "Nicht-Alkohol-Verbot" im Business-Bereich bei einem bestehenden stadionweiten Alkoholverbot stimmte er mir zu, dass das nicht nur suboptimal, sondern blöd gelöst sei und man darüber nachdenken und daran arbeiten muss.

Auch Weninger vom Vereinsbeirat stimmte hier zu (er kam irgendwann zum Gespräch dazu). Bezüglich den Plätzen der Fans bei Mitgliederversammlungen und ob es da mehrere "Klassen" gebe, stimmten mir beide zu, man müsse dieses Thema definitiv angehen. Ganz kurz auch noch zur #aoMV:

Laut Mutschler und Weninger waren die "Mitmachst"-Plätze für jene gedacht, die am Tag selbst einen Job haben, sprich: Vereinsbeirat und beim VfB beschäftigte Menschen. Ich habe deutlich gemacht, wie das verstanden wurde und beide - Weninger und Mutschler - schienen überrascht.

Weninger war aber deutlich anzumerken, dass sich der Vereinsbeirat bzgl. der aoMV sehr viele Vorwürfe gemacht hat und das zumindest intern aufgearbeitet hat.
Ich habe Weninger gefragt was er von der Regelung hält, der Vereinsbeirat dürfe maximal zwei Präsidentschaftskandidaten

präsentieren. Er sagte, ihm wäre ein minimal 2 Kandidaten und maximal ~8 deutlich lieber. Außerdem findet er, man sollte die AG-Satzung irgendwo transparent zur Verfügung stellen - schließlich handelt es sich dabei nicht um ein geheimes Papier. Weninger hat mir ggü bestätigt,

dass die Situation im Vorfeld der aoMV völlig falsch eingeschätzt wurde. Während der MV habe man bemerkt, dass es für Dietrich eng werden würde. Letztlich haben sie sich aus dem Grund für ihn positioniert, damit er seine Amtszeit zu Ende bringt - und nicht weil sie noch von ihm

überzeugt waren. Weninger betonte auch, dass man bei über 50-55% gegen Dietrich jenem einen Rücktritt nahe gelegt hätte.
Dietrich habe vom Vereinsbeirat vor der aoMV gesagt bekommen, er solle anders auftreten als bisher und sich dafür entschuldigen dass es so kam, wie es kam.

Das wollte Dietrich nicht. Mutschler betonte außerdem dass man zum Thema Quattrex einfach mal hätte Tacheles reden sollen anstatt darauf zu hoffen, dass es sich von selbst wieder löst. Auch Weninger betonte, dass rechtlich bzgl Quattrex alles ok lief, moralisch evtl nicht.

Außerdem: Porth mache laut beiden wahnsinnig viel für den VfB, aber wie er teilweise mit Menschen umgeht und welche Wege er wählt (z.B. via Daimler-Intranet), wären eine unterirdische Außendarstellung.
Oli Schraft habe laut Mutschler einen schwierigen Job weil er zwischen den

Stühlen sitzt und jeden gerecht werden soll. Schraft verstehe allerdings den Stellenwert von Podcasts und Blogs noch nicht in dem Ausmaß, wie das wünschenswert wäre (er war ja z.B. auch nicht da).
In Print und TV scheint der VfB zufrieden zu sein, online (v.a. social Media)

gibt es noch wahnsinnig viel Luft nach oben - wie beim Marketing. Angesprochen auf die "Wir sind Stuttgart"- Kampagne äußerten beide klipp und klar, dass diese Kampagne "einfach scheiße" war. Ich habe kritisiert, dass offenbar Menschen, die den VfB und seine Fans nicht verstehen

und kennen dafür verantwortlich sind, jenen VfB nach außen zu vermarkten. Das könne ja nicht gelingen. Daraufhin meinte Mutschler, warum ich mich nicht bewerben wolle - der VfB brauche keine Top-Marketinger, sondern benötige authentische Menschen. Beide sprachen davon, dass man

es schaffen müsse, weniger Hochglanz und wieder mehr VfB-Atmosphäre (sie nannten die @VfBViererkette als gelungenes Beispiel - sowohl vom Stil, als auch von der Atmosphäre) zu kreieren. An dieser Stelle habe ich betont wie schön ich es finde, dass ich die Möglichkeit habe,

in diesen direkten Dialog mit Vereinsverantwortlichen zu treten. Diese Art der Kommunikation muss verstärkt werden, denn sie ist brutal gewinnbringend.
Ich habe mich dann auch dazu geäußert, dass Kritik an der Kampagne von Vereinsseite aus sehr deutlich und unsachlich zurück-

gewiesen wurde.

Das war auf Basis meiner Notizen das, an was ich mich erinnern kann und ich euch weitergeben wollte. Vieles ist vielleicht nicht neu, aber es scheint mir, als gebe man sich im Verein inzwischen tatsächlich Mühe, uns Fans und Mitglieder ernst zu nehmen.

Die #aoMV dürfte diesbezüglich eine große Rolle gespielt haben. Und wir sollten merken: Wir können etwas bewegen. Plötzlich hört man hin und geht in den Dialog.
Es bleibt nur zu hoffen, dass auf Worte auch Taten folgen. Dann wird der #VfB langsam aber sicher wieder zu meinem VfB.

Ich möchte ganz zum Schluss noch hinzufügen, dass diese Darstellung meiner Feder entspringt und deshalb selbstverständlich eine gewisse subjektive Note hat. Ich hab die Dinge so aufgeschrieben, wie ich mich daran erinnern kann und wie ich es verstanden habe.