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Der Fall des @RepublikMagazin zeigt: wir können den Journalismus nicht einfach dadurch retten, dass wir ein neues Online-Medium gründen. Wir brauchen eine grundlegendere Lösung fürs Digitalzeitalter. Meinen Vorschlag erklär ich @dlfkultur #Deutschlandfunk: deutschlandfunkkultur.de/debatte-um-med…
Jetzt, wo die zweite grosse Finanzierungskampagne des @RepublikMagazins angelaufen ist, sollten Fans die Geldbeutel zücken. Ein Startup hochzuziehen braucht Zeit! Ich hoffe, dass Die Republik weiterlebt, und glaube, das wird klappen. Gleichzeitig ziehe ich mein Fazit:
Zu wenig Leser, zu wenig Geld, zu klein gedacht. Ihr hört richtig. Der Riesenanspruch, die Demokratie zu bewahren, durch eine starke Vierte Gewalt braucht noch mehr als den Weltrekord im Crowdfunding für Medien. Die Republik wird ihn nicht erfüllen können – egal ob sie überlebt.
Die grosse Medien-Revolution ist nicht gleich die Summe aus modischen Slogans wie "Journalismus neu erfinden", "Werbefrei", "Genossenschaft gründen", "Anti-Hierarchische Struktur". Ich liebe Consti Seibt und viele andere im Laden, aber das war nicht tief genug nachgedacht.
Das ganze Experimentieren an Journalismusformen hat schöne Resultate gebracht, wie Podcasts, Vlogs, Wiederbelebung von Langform, oder Threads. Aber kein Geschäftsmodel. Denn das Geld hängt am Trägermedium. Einkommen kam über Papier.
Papier ist vorbei. Das Digitalzeitalter hat eine dermassene Veränderung des Informationssystems mit sich gebracht, dass ein echter Systemwandel nötig ist, um den Journalismus weiter zu bringen. Und das ist nicht mehr fern. Die Musikindustrie kam durch Streaming aus dem Tal.
Die Demokratie hängt am Journalismus, stimmt! Um den Journalismus zu retten, muss man das Papier neu erfinden. Ein Distributionssystem, das ökonomisch funktioniert. Es darf aber nicht (wie Streaming) zentraler privater Plattformgewalt unterliegen. Und auch keiner Staatlichen
Ein einziges Medium kann das gar nicht liefern. Vor allem nicht via Crowdfunding. Crowdfunding funktioniert für die Nische gut, siehe @Netzpolitik oder @Uebermedien. Aber selbst flagship @decorrespondent bedient nicht die Masse. Um die geht es schlussendlich in der Demokratie.
Das Problem an @RepublikMagazin: die Placebo-Revolution im Kreis 4 führt eher zu einer Vergrösserung der Steuerabhängigkeit der Medien. Wir brauchen stattdessen eine echte Lösung der Medienkrise – für alle. Grade privatisiert Republik diese Debatte insideparadeplatz.ch/2019/12/10/sie…
Ich hab es so oft gesehen im Journalismus: Immer wieder mal kommt jemand in unser verarmtes Dorf und spielt eine wunderschöne Melodie der Zukunft und Erlösung. Die, die sich anschliessen, verschwinden oft für immer. Kennt ihr diese Sage?
Grade sieht man gut: @RepublikMagazin ist nicht werbefrei, sondern selber eine Werbekampagne. Man MUSS der Zielgruppe dringend gefallen. Diese Anbiederung wird als #Haltungsjournalismus verkauft. Die Kommerzialisierung von Haltung führt zu Polarisierung. Ist das wirklich gut?
@RepublikMagazin Fakt ist: 70% der Schweizer bekommen News via Social Media (Algorithmen) zugeliefert, Tendenz steigend (fög). Zugleich verlieren die Leser zunehmend Vertrauen in die Plattformen und lesen keine News mehr. Sie werden nie zurückkehren zu Kiosk od. Newssuche
@RepublikMagazin Anbieterseitig scheitern Startups wie Lokalmedien oft dran, News zum Publikum zu tragen. Schaut mal wieviel #Republik in IT und Marketing steckt. Wenn sie scheitern, war der ganze Platform-Aufbau für nix. cdn.republik.space/s3/republik-as…
@RepublikMagazin Ich weiss, was ich oben im Thread schreibe, ist unangenehm, und wird in der Bubble eher keine Likes ernten. Egal wie unpopulär – das ist, was ich sehe, und so werde ich es sagen. Und ich schlage eine Lösung vor (allerdings keine #warmglow "Spende in der Weihnachtszeit"):
@RepublikMagazin Wir sollten die @SRG verpflichten, ein öffentlich-rechtliches Social Network für News aufzubauen. Eine Infrastruktur für alle Qualitätsmedien. Ein Netzwerk für alle Medienkonsumenten. Mit transparenten Algorithmen, die uns die News liefern. Details: tagesanzeiger.ch/schweiz/standa…
@RepublikMagazin @srg @SZ Die Idee hab nicht nur ich. Wepublish testet bereits eine Schweizer Medienplattform. In Deutschland spricht Kollege Betram @digitalerfilm bei der @republica über Medienplattformen jenseits von Facebook & Co
Wer sagt, es sei heute unmöglich oder naiv ein Social Network neben FB aufzubauen, irrt. Es gibt viel Platz: TikTok, Tinder, LinkedIn, @Goodwall. @RefindCom wird von EINER Person aus CH betrieben. Und wisst ihr, was passieren könnte, wenn wir zu lange warten? #Toutiao
@Goodwall @refindcom Das wertvollste Startup der Welt ist @BytedanceTalk, die durch #TikTok bekannt, aber durch Toutiao @iBytedance gross wurden. Ein Social Network für News inklusive chinesischer Zensur. Das in China die Millenials erobert hat und grade expandiert: medium.com/@chewweichun/a…
Weltweit entstehen grade Social Networks für News btw. Sogar Jimbo hat eins gegründet: de.wikipedia.org/wiki/WT.Social (thx @moritx @tamberg)
TLDR: Wir sollten eine gemeinsame Schweizer Medienplattform aufbauen. Ein Social Network für News. Garantierte Vielfalt. Statt auf @RepublikMagazin die Lösung der Medienkrise abzuwälzen. Oh, jetzt sagt mir @MikaelKrogerus ich soll mal arbeiten. Und Göldin beschwert sich via SMS.
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