Die Serie #BadBanks zeigt nichts, erklärt nichts, weiß nichts. Es werden Abtastungen dunkler Rembrandträume, verzweifelte Gesichter mit echten Falten präsentiert. Das gefühlte Bild soll (Screenshot: Auschnitt vom Auschnitt der Mediaboard-Medienwirklichkeit, Bad Banks 5/6) 
Anteilnahme und »Chicness« aufbauen. Rädchen im Getriebe, Frankfurt ist New York, wir haben jetzt auch unser Geldcharakterdrama. Zocker, krumme Geschäfte, Casino. Die, da oben. Wir hören Dietmar Daths Echo auf dem langen
Gang der FAZ. Darum, "sagt" Bad Banks, gibt es auch Banken, die nicht zocken, gerade sind, gerade sein sollen, nicht korrumpiert. Good Banks. Natürlich produziert die Bank auch Tote, Ausgeblutete.
Und Banken produzieren Mafia, Lügen, Intrigen, mehr Geld aus Geld. Alles, was bereits vorausgesetzt wird, beim durchschnittlichen Zuschauer. Was Banken wirklich machen, kann ein Preisträger[1] nicht zeigen.
Weil Banken nichts herstellen, keinen materiellen Tauschwerträger, keine Dinge, verteilen sie allein Geld zum Geschäft. Geld, Form des Werts, der im realen Produktionspozess entsteht[2], ist einer anderen Kapitalform abgezogen.
Weil die "Bewegungen dieses Geldkapitals (...) nur Bewegungen eines verselbständigten Teils des in seinem Reproduktionsprozess begriffenen industriellen Kapitals" sind, [1] sind Banken vollständig abhängig von laufenden
Prozessen industriellen Kapitals und doch von diesem gesondert. Insofern zeigt diese Serie in dem, was sie nicht zeigt, die artifizielle Abwesenheit der Industrie in den kalten zwischenmenschlichen, dunkelgezeichneten Schluchten Frankfurts.
Marx interpretiert (was bspw. Max Weber nur soziologisch beschreibt) Banken "als Verhältnis" (kein Zitat) als Entprivatisierungsdrive. Das brachliegende "Kapital" aller Geldinhaber einer Gesellschaft wird fungierend dort, wo es
aus den Banken heraus allen industriellen Kapitalisten zur Verfügung gestellt wird. Darum ist die brutalst fundamentale Kritik an den die Kosten von allem vergesellschaftenden Konzernen leider dumm, und Ausdruck des eigenen Vermögendenkens.
"Die Banken zocken mit unserem Geld" kommt dabei heraus. Banken aber entwickelten sich naturwüchsig (nicht zu verwechseln mit natürlich) aus dem Bedarf an akkumuliertem Kapital. Das große böse Dark Investment, die ermordete Bankenaufsicht können davon nicht berichten.
Der "Finanzkapitalismus", der angeblich herrsche,[3] in dem eine Geldklasse die politische-ökonomische Macht erlangt habe, wird hier wörtlich glänzend, als hilflose und getriebene (wenig Koks im Spiel) porträtiert, wie man sie sich so
vorstellt. Kalt, berechnend, verstrickt. Opfer ihrer selbst. Die Bilder lösen in Individuen auf, in kleine Dramen. Nichts kann hier gelernt werden, außer die Bestätigung des Vorurteils.
[1] Drehbuchautor Oliver Kienle erhielt mit Christian Schwochow usw. 2019 den Grimme-Preises für _Bad Banks_.
[2] Nicht im Zirkulationsprozess, nur im Prozess der Produktion, gleichzeitig politisch das relevante Punktum und Entscheidungstableau sozialer Machtgefüge, entsteht überhaupt Wert im neu hergestellten Ding, in Relation zwar
zu Realisierung dieses Werts in Form von Geld, aber nur in Relation. Kein Cent kann Wert bilden, das kann nur das variable "Produktionsmittel" lebendiger Arbeit mit Produktionsmitteln in der Relation ihrer Nichtbezahlung im entwickelten Kapitalverhältnis.
[3] #GuentherSandleben. _Nationalökonomie & Staat. Zur Kritik der Theorie des Finanzkapitals_. VSA-Verlag, 2013. Download hier: guenther-sandleben.de/mediapool/57/5….
Anmerkung: Hinter "Weil die 'Bewegungen dieses Geldkapitals (...) nur Bewegungen eines verselbständigten Teils des in seinem Reproduktionsprozess begriffenen industriellen Kapitals' sind" hätte eine Fussnote folgende Quelle angeben sollen: Karls Marx. _Kapital III_. S. 327.
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