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"Dass man immer wieder zurückkehrt"... spätestens jetzt sollte frau sich um die "Theorie der Migration" kümmern. In einem Video gibt sich Sabine Kebir, die kritisch zu Gramscis Kulturtheorie arbeitete, für ein von ihr geführtes Interview mit Hannes Hofbauer her.[1]
Hofbauer[2], Autor in _Der nächste große Krieg_, herausgegeben von Rubikon-Herausgeber Jens Wernicke, macht auf Stichworte von Kebir eine "negativen Begriff" der Migration auf. Zwar gäbe es in der Geschichte und auch heute "positive Wandertriebe", und erwähnt die Walz, aber ihr
Kennzeichen sei, "dass man immer wieder zurückkehrt." Migration wird von beiden 1. zu einem reduzierenden philosophischen Begriff verschrumpft, zu "Migration selbst" und 2. auf dieser Abstraktionsbasis allein Flucht vor Krieg und Wirtschaftsflucht zugeordnet.
Die "Kritik der Migration" nimmt "angestammte Gebiete" an, die verlassen werden, weil es ein globalisiertes System der Migration gäbe. Als Hintergrund machen Kebir, hier als Redakteurin von WeltnetzTV, und Hofbauer den Kapitalismus aus, der zur Migration zwinge.
Die Pointe ist nicht, kapitalistische Ursachen und zwietens Krieg für Flucht und Migration auszumachen. Sie liegt darin, dass hier versucht wird, in einer Kette _Flucht als Migration als Wanderung_ der falschen Sorte anthropologisch gefasster Existenz nachzuweisen.
"Positive Migration" gäbe es nicht, Freizügigkeit sei - in der liberalisierten Welt - eine "Verschiebung des kulturellen Migrationsparadigmas von der Assimilation zur Multikulturalität". Diese Zuspitzung lässt erkennen, welche Gegenöffentlichkeit
der Verein für Gegenöffentlichkeit in Internetportalen e.V., WeltnetzTV beackert. Die Analyse von Arbeitskraft als Verschiebungsmassen mag noch stimmig sein, sie wird aber dann einem Diskurs der nationalen Lösung unterworfen.
Die "angestammten Lebensräume" (Zitat) sind es, ohne sie in der ökonomische (nationalen) Lösung, den Einheimischen die Jobs zu geben, nochmals voll zu bennen, die Hofbauer und Kebir reproduziert wissen wollen - und zwar ganz real nicht allein akademisch diskursiv.
Migration habe eine "Funktion", die Menschen werden systematisch geleitet und zur Lohnsenkung benutzt. Hofbauer will sich gegen rassistische Diskurse abgrenzen. Er will aber Flucht vor Krieg mit der Genfer Flüchtlingskonvention[3] - "Verfolgung wegen Rasse,
["Rasse“] Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen politischer Überzeugung" - nicht mit dem Recht auf Asyl vermengt wissen. Genau das Recht auf Asyl wird in der Präambel der Flüchtlingskonvention aber als Problem der Staaten betont
und zur Grundlage der Konvention gemacht. Für Hofbauer gibt es, da liegt der Hase im Pfeffer, echte und nicht echte Asylanträge. Merkel sei hier Schuld an der Vermengung von Asyl und Flucht vor Krieg. Hofbauer deutet mit der nickenden Kebir das "Abkommen über die Rechtsstellung
der Flüchtlinge vom 28. Juli 1951" (die Genfer Flüchtlingskonvenrion) um. Das macht er nah an nationalen, sozialistischen Vorstellungen der Regierung (Gouvernementalität) globaler Zustände.
[1]
[2] Siehe Foto: Bildschirmfoto, sw, unscharf.
[3] unhcr.org/dach/wp-conten…
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