Ein paar Fakten zum Mythos, das Gesundheitssystem sei „kaputtgespart“ worden: Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind seit Jahrzehnten jedes Jahr gestiegen, von 155 Milliarden Euro (1990) auf 387 Mrd (2018). Sie betragen damit mehr als eine Milliarde Euro pro Tag
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Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen hat seit 2000 um 1,5 Mio zugenommen, von 4 Millionen auf 5,7 Mio in 2018. Das ist ein Zuwachs von mehr als 40%. Jeder 8. Erwerbstätige ist heute im Gesundheitswesen beschäftigt
Von den fast 400.000 Ärzten in Deutschland arbeiten etwas mehr als die Hälfte in Krankenhäusern. Waren dort 1990 erst 118.000 Ärzte beschäftigt, sind es im Jahr 2018 rund 202.000 gewesen. Die Zahl der Patienten stieg von 17,3 Mio (2000) auf 19,4 Mio (2017)
Die Personalkosten in Krankenhäusern machen rund 60% der Gesamtkosten der Kliniken aus. Die Gesundheitskosten insgesamt werden zum Großteil von den Krankenkassen finanziert, also von den Beitragszahlern (Arbeitnehmer und Arbeitgeber)
Die populäre und meines Erachtens berechtigte Forderung, Krankenschwestern und Pfleger besser zu bezahlen, würde voraussichtlich zu höheren Krankenversicherungsbeiträgen führen. Mal sehen, wie groß der Applaus der Beitragszahler sein wird, sollte es soweit kommen
Alle Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt, Bundesärztekammer und Statista. Dahinter verbergen sich Details, die eine nähere Betrachtung verdienten. Ein „Kaputtsparen“ lassen die Daten nicht erkennen
Es mangelt nicht an finanziellen Mitteln, die beträchtliche rund 11,5% der gesamten Wirtschaftsleistung (BIP) ausmachen. Sondern wahrscheinlich an deren sinnvoller Verwendung, wenn man sich die realen Probleme im Gesundheitswesen vor Augen führt
