Thread zur Einordnung des neuesten #NYTimes Artikel zu #Trump|s Steuertricks aus deutscher Sicht und für Nicht-Steuerrechtler nach erster Durchsicht. 👇🏻 1/X
Die #NYTimes hatte in dem Erstartikel bereits Folgeartikel angekündigt. Eines wird achon jetzt klar:
Eine gründliche Berriebsprüfung durch die Steuerbehörde (#IRS) wäre - wie es ohnehin zu vermuten war - für Trump finanziell und strafrechtlich extrem kritisch. 2/X
Lange Story der #NyTimes mit bemerkenswert gut recherchierten Zusammenhängen. Was im Wesentlichen GEMÄSS DEM ARTIKEL passiert ist, ist folgendes:
1. Trump und sein langjähriger Buddy Mr. Ruffin haben zusammen ein Hotel in Las Vegas
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Exkurs: Neben Trumps Hobby „Steuertricks“ spielt für die Beziehung zu Ruffin auf sein anderes „Hobby“ eine wichtige Rolle:
„It was Mr. Trump who introduced Mr. Ruffin, now 85, to his third wife, Oleksandra Nikolayenko — like Melania Trump, a much younger former model. ...“ 4/X
Exkurs 2: „In 2004, Ms. Nikolayenko represented Ukraine at the Miss Universe pageant. The couple were married in 2008 at Mar-a-Lago, Mr. Trump's private club in Palm Beach, Fla., with him as best man. The men’s wives are quite close,Mr. Ruffin has said, “like peas in a pod.”“ 5/X
Zurück zur Ausgangssituation:
2. Trump braucht 2016 dringend Geld für seine angeblich selbstfinanzierte Campaign im Vorwahlkampf der #Republikaner.
3. Privatpersonen dürfen nur begrenzte Beträge für die Campaign spenden und diese werden transparent/veröffentlicht.
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Viel besser wäre es, #Trump würde einen plötzlichen „Gewinn“ in seinen Gesellschaften machen und könnte diesen sich ausschütten und seine Kampagne finanzieren.
Außerdem würde eine Spende von Ruffin Fragen nach Gegenleistungen aufwerfen. Und wenn man auch noch Steuern... 7/X
...sparen könnte, wäre dies die eilegende Wollmilchsau. Und so passiert folgendes:
1. Die gemeinsame Hotelgesellschaft, die chronisch Verluste macht, zahlt „Rechnungen“ über insg. 21 Mio. € an (u.U. „Briefkasten“)Gesellschaften Trumps ohne Angestellte die vorher 12 Jahre ...8/X
...kaum Umsatz gemacht hat. Das Geld läuft noch durch weitere 100%-Tochtergesellschaften von Trump und das Cash wird rasch an ihn ausgeschüttet.
2. Hotelgesellschaft macht die 21 Mio. € als Betriebsausgaben steuerlich geltend, obwohl Gegenleistung fraglich. 9/X
Natürlich ist die in den USA (wie in D) nur zulässig, wenn die Fremdvergleichtauglichkeit des Geschäfts nacjweisbar ist. Sonst war es eine verdeckte einseitig/disproportionale Gewinnausschüttung und zugleich Spende des einen an den anderen Gesellschafter. 10/X
3.
Es stehen als Verstöße gg Campaign Finance Lae und Steuergesetze im Raum.
-> aber natürlich „spendet“ niemand 21 Mio. € einfach so. Und so kommt die Frage nach der Gegenleistung auf.
4. Und siehe da, die Trump-Regierung „fördert intensiv“... 11/X
... eine neue Bahnstrecke und damit direkte Zuanbindung, die notwendig wäre, um die Profitabilät von Ruffins Hotels/Casinos zu steigern. (Und von Trumps Hotel.)
Nur wenn man das komplette Bild hat aus steuerlichen Themen, Zahlungsströmen, Äußerungen/Presse... 12/X
...artikeln aus 2016 und der politischen Entwicklungen nach 2016 (Bahnverbindung), kann man das Puzzle zusammensetzen. So tief steigt die Betriebsprüfung (IRS) normalerweise nie ein. Nun wird sie es müssen aufgrund der Berichte... 13/X
trump hat ja bereits mindestens ein 100 Mio.-Thema mit dem IRS (mehr dazu hier und im ersten #NYTimes Artikel zu den #TrumpTaxes 👇🏻) 14/X
Im Ergebnis bieten die #TrumpTaxReturns offensichtlich enorm viele Ermittlungsansätze für den IRS. Die Fragen „Welche Steuererstattungen muss Trump (mit Zinsen) zurückzahlen?“ bzw. „Strafbarkeit des Handels?“ (hohe Hürde weil Vorsatz nachgewiesen werden muss) lassen... 15/X
...sich allein aus der Steuererklärung selbst nicht beantworten. Aber der IRS wird sie nach entsprechender Sachverhaltsaufklärung beantworten (müssen).
Bemerkenswert ist, dass #Trump‘s Firmen nach Presseberichten von Mazars US beraten werden, einer seriösen, renomierten... 16/X
... Steuerberatungs- und WP-Gesellschaft. Zudem war Trump 2016 bereits sehr im Spotlight. Dafür sind die Steuererklärungen unglaublich agressiv und im absoluten Graubereich. Es wird darauf ankommen, welche Nachweise Trump vorlegen kann. Ich tippe mal auf „gibt keine / sehr wenig“
PS: bleibt die Frage, woher hatte die chronisch defizitäre Hotelgesellschaft das Geld, um die „Rechnungen“ von Trumps Firmen zu zahlen? Sie hatte es nicht. Kurze Zeit später nahmen sie Kredite über 30 Mio. auf, für fast nur Ruffin bürgte als Sicherheit. -> ... 18/X
@beimwort Doch, sie können beide wahr sein. Als Steuerexperte nach der kompletten Lektüre des NYTimes-Artikels:
Er (bzw sein StB) hat über Jahrzehnte aggressivste Steuerstrukturierung gemacht (wird sich zeigen, ob immer legal) und dabei bestehende Unklarheiten... 1/C
@beimwort & Grenzbereiche stets ausgenutzt. Die dabei erzielten Refunds & die bis ans Maximum vermiedenen Steuern auf die profitablen Bereiche (Apprentice, Trump Tower) waren ein wesentlicher Faktor dafür, daß er die Kosten für seine (verlustträchtigen) „Prestige-Assets“ (ua Golf-Clubs 2/X
@beimwort ...) weiter finanzieren konnte. Viele der von der NYTimes genannten Steuereffekte und insb. der bereits bekannte Rekordverlust 1995 (der ihm aufgrund der Verlustvorträge 20 Jahre lang de facto Steuerfreiheit auf profitablen Teilbereiche bescherte) 3/X
Nenne eine (Gesetzes-)Maßnahme, die jahre-/ jahrzehntelang von #CDU und #BILD blockiert wurde und am Ende doch kam / kommen werden) und sich als dauerhafter Fortschritt herausstellt. (so wie #Lobbyregister und sozial flankierte #Tierwohlabgabe in dieser Woche)