Ich bin kein Wissenschaftler, ich stelle nur Fragen. Und angesichts der hitzigen Debatte über #NoCovid frage ich mich, wie sich die Kritiker dieser Idee eigentlich die Zeit ab dem 15. Februar vorstellen? Ein #Thread zur Einordnung des aktuellen Streits (1/14) #Corona
Mal angenommen, wir wären am 14.2. tatsächlich in weiten Teilen des Landes bei einer Inzidenz < 50, was wird dann sein? Kein Maskentragen mehr? Alle Schulen auf? Alle zurück ins Büro? Alle Restaurants wieder auf? Was wäre die Folge? (2/14)
Da das Virus immer noch da wäre, würde es sich recht rasch wieder ungehemmt verbreiten. Es gäbe ja immer noch Regionen/Kommunen mit hohen Zahlen. Und es käme wieder zu Superspreader-Events. Kurz: Wir wären schon bald wieder im nächsten Lockdown (3/14)
Dazu kommt, dass die Impfungen viel zu lange brauchen, um rasch Immunität zu erreichen (siehe heutige Meldung vom Impfstopp in #NRW: tagesschau.de/regional/nordr…) Ob milde Temperaturen des Frühjahrs helfen (ja ob es wirklich mild wird) ist ebenfalls fraglich (4/14)
Davon auszugehen, ab dem 15. Februar wäre also wieder alles „normal“, scheint mir grob irreführend. Wie aber werden die Leute erst reagieren, wenn ihnen das klar wird? Was wird aus der Bereitschaft der Menschen, sich (noch) an die Maßnahmen zu halten? (5/14)
Die meisten Leute sind doch jetzt schon genervt. Die Zahlen sinken langsamer als erhofft, weil sich zu wenige an die Maßnahmen halten – weswegen sich noch weniger an die Maßnahmen halten und die Zahlen zu langsam sinken. Es ist ein Teufelskreis (6/14)
So verstehe ich die #NoCovid-Strategie: Dass es darum geht, den Leuten ein neues Ziel zu vermitteln, für das es sich lohnt, jetzt durchzuhalten. Und das Ziel lautet: Wir „leben“ nicht mit dem Virus. Wir eliminieren es (7/14)
Die offizielle #Coronapolitik lautet im Augenblick: #Inzidenz < 50, weil man dann „mit dem Virus leben“ bzw. es „kontrollieren“ könne. Allerdings ist die Inzidenz von 50 eben auch ein recht willkürlich gewählter Wert (8/14)
Und hier kommt jetzt die Mutation ins Spiel. Wenn die schlimmsten Befürchtungen stimmen, dann wirft das mutierte Virus alle Berechnungen und Prognosen über den Haufen (9/14)
Noch kann niemand sagen, wie gefährlich diese Mutationen sind, wie schnell sie sich verbreiten. Aber es scheint, als wären sie deutlich infektiöser und könnten selbst Menschen, die an #Covid19 erkrankt waren, nochmals befallen (10/14)
Wie gesagt, das wäre das Worst-Case-Szenario. Aber ich finde, man sollte darauf vorbereitet sein (11/14)
Und deswegen lohnt sich, denke ich, eine offene, ruhige Debatte darüber, wie eine kluge Langfriststrategie aussehen müsste. Von welchen Beispielen wir lernen können. Und ob #NoCovid nicht richtig wäre (12/14)
Ganz wichtig: Bei #NoCovid geht es nicht darum, dass Land jetzt komplett lahmzulegen. Es ist NICHT #zerocovid. Grundlage des Ganzen ist lediglich die KONSEQUENTE Einhaltung der BESCHLOSSENEN Maßnahmen (13/14)
Und darüber würde ich gern diskutieren: Was soll ab dem 15.2 sein, im besten Fall? Wie verhindert man danach den nächsten #Lockdown? Was wäre der beste Weg, die Gefahren durch das mutierte Virus zu minimieren? (14/14) #Corona
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Was mich an der Debatte über #Corona und „die“ Länder Ostasiens stört: Es wird pauschalisiert statt argumentiert. Und man entzieht sich der eigentl. Frage: Funktioniert die deutsche Strategie? Ein #Thread über die Herausforderungen der zweiten Welle (1/17) @yangxifan@_vanessavu
Hier nochmal kurz die Ausgangsbasis: #Japan hat nur ein Zehntel der Infizierten von #Deutschland. #Südkorea nur ein Zwanzigstel. #Taiwan nur ein Vierhundertstel! Es gibt also Staaten, die es besser gemacht haben als wir. #Corona (2/17)
Es gibt aber nicht „die“ ostasiatischen Länder, da fängt die Pauschalisierung schon an. Außerdem stehen auch #Australien (nur ein Zehntel der Infizierten von D) und #Neuseeland (nur ein Zwanzigstel der Infizierten) sehr viel besser da. #Corona (3/17)
Jede Gesellschaft basiert auf einem impliziten Generationenvertrag: Die Älteren überlassen den Jüngeren die Welt wohlbestellt. Die Jüngeren versorgen später die Älteren. Nun wird dieser Vertrag brüchig. Und es sind die Älteren, die sich aus ihren Verpflichtungen stehlen.
Seit Monaten gehen Menschen auf die Straße, weil sie sich verlassen fühlen von den Politikern, nicht nur von denen der CDU. Es war wohl kein Zufall, dass das #RezoVideo am Ende eines »Wahlkampfs« online ging, den man bewusst in Anführungszeichen setzen muss. So inhaltsleer war er
Es ist das erste Mal, dass sich die Wut massiv gegen die #CDU richtet, jene Partei, die seit 2005 die Regierungschefin stellt. #Merkel stand in der Öffentlichkeit eigentlich immer gut da, weil sie als kluge Sachpolitikerin galt; als jemand, die sich tief in Zusammenhänge eingräbt