Thread by @_ulmerspatz

Das Überleben einer Pandemie ist nicht immer das Ende d. Geschichte – einige Viren können gesundheitliche Auswirkungen haben, die noch Jahrzehnte später zu einer Reihe verheerender Krankheiten führen.
#Covid19
#SpätfolgenNichtAusgeschlossen
bbc.com/future/article…

In den 1960er Jahren begannen Epidemiologen, die die Langzeitprognose von Überlebenden der Spanischen Grippe von 1918 untersuchten, einen ungewöhnlichen Trend zu bemerken. Diejenigen, die zwischen 1888 u 1924 geboren wurden ...

...schienen zwei- bis dreimal häufiger an der Parkinson-Krankheit zu erkranken als diejenigen, die zu einem anderen Zeitpunkt geboren wurden. Dies war ein auffallender Befund.

Während die potenziellen neurol. Folgen v. Grippeinfekt. seit JH von Ärzten dokumentiert werden (med. Berichte reichen bis ins Jahr 1385 zurück), konnten Wissenschaftler durch das schiere Ausmaß d. Spanischen Grippe, die weltweit rund 500 Mio. Menschen infizierte, ...

... eine Verbindung zw. der Pandemie und dem erhöhten Krankheitsrisiko herstellen.

In den letzten Jahren wurde auch bei Überlebenden v. HIV, West-Nil-Virus, Japanischer Enzephalitis, Coxsackie, Western Equine Virus u Epstein-Barr-Virus ein erhöhtes Parkinson-Risiko festgestellt.

Jetzt wollen Wissenschaftler beobachten, ob die #Corona Pandemie auch in den kommenden Jahrzehnten zu einer höheren Rate von Parkinson-Fällen führen wird.
„Wir wissen es nicht, aber wir müssen bedenken, dass dies der Fall sein könnte“, sagt Patrik Brundin, Parkinson-Forscher

„Es gibt mehrere Studien, d. hervorheben, dass Menschen, die sich v. Covid erholt haben, oft langfristige Defizite des zentralen Nervensystems haben, einschließlich Verlust des Geruchs- u. Geschmackssinns, Gehirnnebel, Depressionen u. Angstzustände. Die Zahlen sind beunruhigend.“

Parkinson ist nicht die einzige Sorge. Experten auf der ganzen Welt versuchen herauszufinden, ob Covid-19 eine versteckte Welle anderer Krankheiten auslösen wird, die mit der Störung des menschlichen Immunsystems durch #SarsCoV2 zusammenhängen.

Wenn dies gelingt, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, aber es könnte uns auch dabei helfen, neue Wege zur Erkennung dieser Krankheiten in einem frühen Stadium zu finden und sogar den Weg für neue Behandlungen und Impfstoffe zu ebnen.

2020 hörte F. Rubino, ein Stoffwechsel- u.Adipositaschirurg, zunehmend Berichte über C19-Pat., die mit ungewöhnlich hohen Blutzuckerwerten ins Krankenhaus kamen. Gleichzeitig stellten Ärzte fest, dass Pat, die bereits an Diabetes litten, besonders anfällig zu sein schienen.

Rubino war neugierig, ob diese seltsame Beziehung ein Zeichen dafür war, dass C19 die Bauchspeicheldrüse direkt beeinflusste, ein komplexes Organ, das Betazellen zur Produktion von Insulin enthält, dem Hormon, das dem Körper hilft, Zuckermoleküle aus dem Blut zu verstoffwechseln.

Er richtete eine globale Datenbank namens CovidDiab-Register ein, um diese Pat. zu verfolgen u. herauszufinden, was mit ihnen passiert. Bisher haben sie 700 Fälle verfolgt...

...Die Hoffnung ist, dass ihre Daten dazu beitragen könnten, ein anhaltendes Problem zu lösen, das Wissenschaftler seit vielen Jahren beschäftigt, nämlich ob Viren Typ-1-#Diabetes direkt auslösen können.

In der Vergangenheit wurden Assoziationen zw Typ-1-Diabetes – einer chronischen Erkrankung, die sich typischerweise id Kindheit o. Jugend entwickelt – und verschiedenen Viren wie Coxsackie B, Röteln, Zytomegalievirus und Mumps hergestellt.

"Es gab schon früher Epidemien, die mit neuen Fällen v Diabetes in Verbindung gebracht wurden", sagt Rubino. „Aber dies basiert auf einer Handvoll medizinischer Berichte. Wir hoffen also, dass wir bei der Betrachtung mehrerer hundert Fälle eine informativere Assoziation finden.“

Seit Beginn der #Covid19-#Pandemie gab es bereits immer wieder Hinweise auf einen abnormen Anstieg der #Typ1Diabetes-Fälle.
Wissenschaftler versuchen nun zu beweisen, dass Covid-19 tatsächlich direkt zu diesem Anstieg der Fälle beiträgt.

Shuibing Chen, Stammzellbiologe, ist der Ansicht, dass es Hinweise darauf gibt, dass das Virus Betazellen angreifen u auch Entzündungen id Bauchspeicheldrüse u anderen Organen hervorrufen kann, wodurch verschiedene Systeme geschädigt werden, d.den Blutzuckerspiegel kontrollieren.

„Wir haben virale Antigene in menschlichen Betazellen der Bauchspeicheldrüse in Autopsieproben von Covid-19-Patienten nachgewiesen, was die Rolle einer direkten Infektion unterstützt“, sagt Chen.

Doch nicht alle sind so überzeugt. Andere weisen darauf hin, dass Patienten, die anscheinend infolge von C19 Diabetes entwickeln, aufgrund einer Steroidbehandlung im KH eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse erleiden könnten.

Im vergangenen Jahr wurde eine SarsCoV2-Infektion auch mit anderen Autoimmunerkrankungen wie dem Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht, einer seltenen u schwerwiegenden Erkrankung, bei der das Immunsystem die Nerven angreift.

Ein Konsortium von Wissenschaftlern der Universität Birmingham verfolgt nun eine Kohorte von Personen, die schwer an Covid-19 erkrankt waren, um zu sehen, wie viele längerfristige Autoimmunprobleme entwickeln und was bestimmte Menschen besonders anfällig macht.

„Wir können die Zukunft nicht vorhersagen“, sagt Russell Dale, der an der Universität von Sydney über Autoimmunerkrankungen forscht. "Aber es gibt eine Reihe von Präzedenzfällen für Infektionskrankheiten, die zu entzündlichen und Autoimmunproblemen führen."

Knut Dahl-Jørgensen, Berater für pädiatrische Endokrinologie u Diabetes sagte, seine Kollegen initiieren eine klinische Studie, um zu sehen, ob eine antivirale Behandlung zum Schutz der Bauchspeicheldrüse bei Kindern beitragen kann, bei denen Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde.

Chen leitet ein Projekt, bei dem eine Bibliothek versch. chem. Verb. durchsucht wird, um festzustellen, ob Betazellen widerstandsfähiger gegen Virusangriffe werden können u. hofft, dass in Zukunft ein vorbeugendes Medikament id Folgezeit einer Infekt. verabreicht werden könnte.

Gunnar Houen, Immunologe, glaubt, dass derzeit erlangtes Wissen auch zu weiteren Investitionen in Impfstoffe gegen das Epstein-Barr Virus führen könnte, ein Virus, das mit der Entw. v. rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose sowie best. Krebsarten in Verbindung gebracht wird.