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Maximilian Pichl @MXPichl
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Dass die #Zeit überhaupt die Frage diskutiert, ob zivile NGOs Menschen aus #Seenot retten sollen hat doch folgenden Hintergrund: Die italienische Seenotrettungsoperation Mare Nostrum wurde Ende 2014 auf Drängen der deutschen Bundesregierung beendet
Deshalb lieber @berndulrich: Man hätte auch die Frage diskutieren lassen können, warum die EU eigentlich nicht proaktiv Menschen rettet, wie noch 2014? Was ist seitdem passiert? Welche Machtverhältnisse haben dazu geführt?
Und warum Frontex nicht dazu geeignet ist die privaten NGOs zu ersetzen steht hier zusammenfassend: proasyl.de/news/europas-s…
Wie so viele Debatten zur Flüchtlingspolitik, wird auch diese wieder vollkommen unhistorisch geführt und mitunter frei von einer Analyse der Herrschaftsverhältnisse in der EU.
Noch 2015 wurden die privaten NGOs wie @seawatchcrew gefeiert, weil nach dem dramatischen Unglück mit ca. 500 Toten im April ein großer Teil der europäischen Öffentlichkeit zu Recht gesagt hat: Es reicht! Der Staat hat sich zurückgezogen, jetzt muss geholfen werden
Dass die NGOs heute am Pranger stehen ist eine reine Scheindebatte. Sie lenkt davon ab, dass die EU dabei zuschaut wie tausende jedes Jahr im Mittelmeer ertrinken. Dort proaktiv zu helfen ist keine rein moralische Frage...
...denn die EU hat so viele Überwachungsinstrumente im Mittelmeer, dass sie von den Unglücken Kenntnisse erhält. In diesem Moment sind dann Schiffe unter EU-Flagge auch verpflichtet die Menschen zu retten.
Am Ende ist mir egal, ob eine Zeit-Redakteurin es nicht richtig findet, wenn private NGOs Menschen retten. Das ist ihre Meinung, die finde ich abstrus. Ich finde es fraglich, dass die #ZEIT über diese Frage diskutiert und nicht über die, die ich in diesem Thread aufgeworfen habe
Schließlich, der beste Kommentar zu dem Artikel von @chrjkb. Er zeigt sehr gut, dass es hier nicht nur um "Meinungen" geht, sondern dass die Contra-Position in der #ZEIT Fakten nicht zur Kenntnis genommen hat.

taz.de/!5522012/
Und danke an @chrjkb, dass er nochmal entgegen dem absurden Diskurs deutlich macht: Natürlich gibt es aus Afrika Menschen mit Fluchtgründen nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Oder sind Eritrea, Äthiopien, Somalia etc. auf einmal "nur" Staaten, in denen es keine Arbeit gibt?
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