"EU macht Vorstoß für einheitliche Ladegeräte" schreibt die futurezone futurezone.at/produkte/eu-ma… (und ähnlich viele andere). Dabei ist das einheitliche Ladegerät ein besonders anschauliches Lehrstück für "als ob"-Politik: so tun, als ob man etwas täte, und dabei nichts tun /Thread
Pressemeldung bezieht sich auf eine Anfragebeantwortung; MEP Cofferati fragte u.a.: "What rules will [Commission] adopt to ensure that battery chargers for mobile telephony devices are standardised and can be used by consumers on different devices irrespective of make or model?"
Antwort: "Commission, following expiration of the MoU signed in 2009, has encouraged adoption of a new voluntary agreement. However, given the unsatisfactory progress with this voluntary approach, the Commission will shortly launch an impact assessment study to evaluate ...
... costs and benefits of different other options." europarl.europa.eu/sides/getAllAn… Die Antwort ist also nicht "Vorstoß für einheitliche Ladegeräte", sondern: irgendwann ("shortly") werden wir eine Studie ausschreiben für eine Kosten/Nutzen-Analyse "anderer Optionen" (zB bindende Normen)
Dabei besteht mit Art 3 Abs 3 lit a der FunkanlagenRL eur-lex.europa.eu/legal-content/… eine klare Kompetenz, dass die Komm. vorschreiben kann, dass Handys mit einheitlichem Ladegerät kompatibel sein müssen (war Wunsch insb. des EP, Komm. wollte nicht). Passiert ist: nichts (bzw. nur MoU)
Das hinderte die Kommission nicht, die Ankunft des einheitl. Ladegeräts (2011!) zB mit einem skurrilen Video zu verkünden, in dem Restaurantgästen einheitlich eine Art Ketchup verabreicht wird, unter dem Titel "Life is easy when one solution satisfies all"
Schon dieses Video war wohl ein mehr oder weniger subtiles Zeichen, dass die Kommission kein Interesse am einheitl. Ladegerät hat (denn auf die Idee, dass das Abfüttern von Gästen eines Nobelrestaurants mit rotem Einheitsbrei positiv besetzt wäre, kann niemand ernsthaft kommen)
und weil "Selbstregulierung" mit MoU der Hersteller (ohne Apple), wie zu erwarten war, nicht funktioniert hat, wird jetzt eben wieder diffus eine Studie angekündigt, anstatt bestehende Instrumentarien der FunkanlagenRL zu nützen. Egal: Medien sehen "Vorstoß", alle zufrieden. /end
