Das sind isoliert betrachtet drei triviale Aussagen, die sogar kumulativ auf die Mehrzahl aller Deutschen zutreffen dürften.
Die drei Aussagen stehen aber nicht isoliert, sie stehen auf Twitter , wo sie potentiell von Tausenden Lesern gesehen werden. Durch diese Einbettung gewinnen sie einen Subtext, der beabsichtigt sein dürfte, sonst stünde da nicht #nurmalso.
Entscheidend ist daher nicht die - banale - Aussage, sondern das, was zwischen den Zeilen steht und geprägt wird durch die Form, in der es dargebracht wird.
Die Form sind kurze Hauptsätze im Indikativ und in der ersten Person Singular. Es sind Aussagen über sich selbst, die durch ihre absolute Subjektivität keinen Widerspruch erlauben.
"Ich fahre Auto" heißt daher nicht nur "ich fahre Auto", sondern auch: "...und was Du darüber denkst, ist mir egal."
Wer so redet, dem geht es nicht um den Diskurs, sondern um die Beendigung desselben. Das wird noch verstärkt durch die Banalisierung der eigenen Aussage, indem der Hashtag #nurmalso angehängt wird.
Aus Sicht des Autors, der sogar seine Parteizugehörigkeit zum Namensbestandteil gemacht hat, ist seine Auffassung also mehr eine Nebensächlichkeit, kaum der Erwähnung wert.
Die dahinterstehende Emotion ist Trotz auf den Niveau eines Kleinkindes, dem man das Spielzeugauto (!) wegzunehmen droht. Ein "Ihr-könnt-mich-alle-mal" hinter der Milchglasscheibe gesagt. Ein konstruktiver Beitrag zur öffentlichen Diskussion ist das sicherlich nicht.