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Ein junger Mann, der bei #Identitären ausgestiegen ist, hat mir erzählt, was ihn dazu gebracht hat, zu zweifeln & zu gehen. Kurzum: #Antifa- & Aufklärungs-Arbeit wirken!
Ich muss das erzählen, weil es mich beeindruckt hat. Es gibt ja die Tage, an denen man sich fragt, ob die Vorträge, Texte, Recherchen wirklich was zum Besseren ändern. Oder es nur ein preaching to the choir ist.
Vor kurzem bin ich nach einem Vortrag über Identitäre & Neue Rechte in D. noch mit Leuten was trinken gegangen. Mit dabei ein Student.
Wir haben uns unterhalten über die IB, Verstrickungen mit AfD und JA. Und darüber, was die für junge Menschen attraktiv macht. Dann hat er erzählt, dass er selbst bei der IB mitgemacht hat, aber 2017 ausgestiegen ist.
Er hat erzählt, er hat ihnen nie alles an Narrativen & Hassbildern abgekauft. Aber die Grundstimmung & das Gruppengefühl haben ihn gewissermaßen gepackt - und deshalb hat er mitgemacht.
Leise Zweifel („Kann man XY wirklich so pauschalisieren?“) hatte er. Aber was dann tatsächlich ausschlaggebend war, waren kritische, antifaschistische Texte und Videos über Identitäre.
Darunter ein Video, das M.S.-Reden in Einzelteile zerlegt hat und erklärt, welche Codes er verwendet & welche Geschichtsrelativierungen dahinter stecken.
Das alles hat seine Zweifel genährt. Die Erklärungen, was hinter der Propaganda steckt, haben quasi eine inneren Streit ausgelöst. Bis iwann die Argumente gegen IB, und Co. stärker waren.
In seinem Fall hat war es das Argumentarium, das gewirkt hat – er hat es gesucht, gefunden & es hat ihn überzeugt.
Und was er heute über seine Zeit dort erzählt, bestätigt, was AntifaschistInnen seit Jahren sagen: Ja, Identitären pochen auf die Abstammungsfrage; ja, rassistische Beschimpfungen sind Standard; ja die werden gezielt Burschenschafter.
Wir erfinden das alles ja nicht – es sind die Rechten, die sich Masken aufsetzen, auf die leider einige hereinfallen. Man muss sich die Mühe machen, ihnen die Maske runterzureißen.
Das Zusammenseitzen an dem Abend war gut - hab einiges mitgenommen. Wir merken selten, was mit unseren Texten oder nach unseren Vorträgen passiert & ob es wirklich was mit LeserInnen und ZuhörerInnen macht.
Aber die Hoffnung ist da, dass sich die Erklärungen & Gegenargumente irgendwie weiterverbreiten. Dass sie AntifaschistInnen helfen – und dass sie Zweifel bei extrem-rechten AkteurInnen nähren.
Antifaschismus wirkt, kann ich nur sagen! Deshalb auch ein großes Danke an alle, die sich engagieren, egal ob durch Recherchen, Bildungsarbeit, Straßenprotest, Rechtshilfe oder sonst was!
