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Guter Überblick über die internen oder Binnenprobleme. Dazu kommen die strategischen Fragen: was sind die künftigen Aufgabenschwerpunkte der Bundeswehr -- wieviel territoriale Verteidigung und wieviel Expedition? Wollen, müssen wir in Asien präsent sein? /1
Wieviel und was wollen wir mit Frankreich gemeinsam machen, bilateral, auf EU-Ebene, und wieviel mit den USA? Und wie sieht die Kriegsführung in 10-20 Jahren aus, wie bereiten wir uns heute darauf vor? Was sind plausible Bedrohungsszenarien? /2
Und schließlich: wie sagen wir's den Bürgern -- wie nimmt man die Gesellschaft besser mit, so dass ein besseres Grundverständnis des Militärischen und der Verteidigung entwickelt wird, und damit auch eine höhere Akzeptanz von Kosten und Operationen? /3
Von der Leyen hat all diese Dinge geräuschlos behandelt, wie es Tradition ist, im Bemühen, nach außen und innen Ruhe zu bewahren -- bloß kein Aufsehen; das entspricht auch Merkel's Vorgehensweise. /4
Deutschland ist aber zunehmend außen- und sicherheitspolitisch exponiert und muss sich positionieren; im Zeitalter einer neuen Öffentlichkeit kann das nicht mehr im stillen Kämmerlein passieren: die Führung muss mit Strategien öffentlich um Zustimmung werben. /5
Eine breitere Debatte über die Rolle militärischer Macht und Machtprojektion in einem Land, das sich gerne als bloße Zivilmacht sieht, ist überfällig in einer Zeit neuer globaler Machtkonkurrenz; eine Bundesverteidigungsministerin kann so einer Debatte eine Richtung geben. /6
Erst aus einer Verankerung von Verteidigung in der Bevölkerung kann sich der notwendige Rückhalt ergeben: für eine angemessene Ausrüstung, für die politischen Ziele, für Einsätze. /7
Die alte Methode, Militärisches möglichst geräuschlos zu erledigen, um einerseits Alliierte bei Laune zu halten, aber zugleich anti-militärische Instinkte zu Hause nicht zu wecken, hat sich überlebt. /8
