Der Charme einer gut geölten Politikmaschine / Ministeriums ist ja auch, dass die Nullität der Amtsinhaber lange von der Professionalität des Betriebs überstrahlt wird. Beim Kaffee-Influencer Heiko ist aber selbst das nicht mehr drin &
die Nullität des Inhabers beginnt, aufs Amt überzugehen.
Dass so jemand trotzdem im Amt bleibt, ist kein Ausweis darüber, dass er irgendwelche Kompetenzen habe, die der demokratische Pöbel, der sich über ihn lustig macht, halt nicht sieht, weil zu dumm &
Dass so jemand trotzdem im Amt bleibt, ist kein Ausweis darüber, dass er irgendwelche Kompetenzen habe, die der demokratische Pöbel, der sich über ihn lustig macht, halt nicht sieht, weil zu dumm &
uninitiiert in die Mysterien der Politik & den Arkana der Amtsführung. Sondern das es in Politik & politischen Organisationen Logiken gibt, in denen Kompetenz (fachlich, politisch, organisatorisch) gerade beim „Führungspersonal“ keine Rolle spielt. Das war bis vor Kurzem auch
immer nur dann ein Problem, wenn das bundesrepublikanische Biedermeier durch externe & interne Turbulenzen ins Schlingern kam & dann politische Entscheidungen getroffen werden mussten. Dann fand (& findet sich auch heute) noch Leute, die zumindest als kompetent auftreten können.
Weil mit Internet & Social Media aber nun eine Öffentlichkeit da ist, die zu einem gar nicht so kleinen Teil aus Leuten besteht, die sich selbst hohe Kompetenz in fachlichen Feldern o. zB. Kommunikation, Intelligenz etc. zuschreiben &
auch via Abschlüssen, Karrieren gesellschaftlich Kompetenz zugeschrieben bekommen & weil „kompetent sein“ der ideologische Kern unseres Begriffs von Wirtschafts-, Bildungs- & Staatsbürgerlichkeit geworden ist, stellt sich die Diskrepanz zwischen Inkompetenz eines Amtsträgers
& dem Kompetenz-Mantel des Amtes & den Kriterien der Öffentlichkeit auf konstant sichtbar. Das macht etwas mit dem Vertrauen der Öffentlichkeit in die aktuellen Formen unserer repräsentativem Demokratie (inkl. Medien). Das kann man bedauern, als gräusliche
Moralisierung der noblen Politik & interessenlosen Verwaltung verdammen (was selbst eine Form konservativen Ethos-Kitsches ist), aber das ist die Umwelt, in dem heutzutage Politik stattfindet. Eine Politikerin erweist sich als kompetent, indem sie sich darin zurechtfindet bzw.
ihr das vom relevanten Teilen der Öffentlichkeit zugeschrieben wird. Und in kritischen Momenten wie #hal0910 gilt das eben extrem verstärkt. Wer nach gut 10 Jahren (in Wirklichkeit ja viel länger) rechtsradikaler & Nazi-Gewalt in DE so stulles Zeug wie Maas, Kramp-Karrenbauer &
auch Steinmeier von sich gibt, versagt bei einer wichtigen politischen Kompetenzprüfung. Ganz besonders heftig dazu, weil antisemitische Gewalttaten unmöglich zu machen ja zumindest der sonntagsredliche Kern der Existenz Deutschlands als Staates ist.
Deswegen halte ich den Versuch, Stilkritik an Politiker*innen als moralistisch, empörungsgetrieben, politisch naiv etc. aus dem eigentlich rationalen Diskurs der Erwachsenen auszugrenzen selbst für politisch naiv.
