Thread by @f_schutzbach

1) Nochmal zu der Frage, warum Antifeminismus als Rekrutierungsinstrument f. rechtsextreme Akteure, Bewegungen und Parteien funktioniert:

Erstens sind antifeministische Ideen in der Mainstream-Gesellschaft weit verbreitet und können ohne grosse Sanktionsgefahren geäussert werden

2) Biologistische Argument, Frauen wären weniger intelligent als Männer oder sie wären von Natur aus zum Kinder gebären und versorgen da, können mit wenig Aufsehen in weiten Teilen der Gesellschaft zum Besten gegeben werden.

3) Gegen Feminismus sein ist kein Problem, man(n) kann sich damit sogar als rebellisch, kritisch u. besonders schlau inszenieren (während z.B. biologist. Rassismus eher sanktioniert wird).

4) Kurzum: Mit Antifeminismus lassen sich anti-egalitäre Ideen salonfähig machen u. eine hierarchische Gesellschaftsstruktur idealisieren, ohne dass es direkt rechtsextrem und noch nicht mal rechts wirkt.

5) Zweitens bietet Antifeminismus Selbstveropferung an, man kann auch als Mann endlich mal Gefühlen der Verletztheit, Benachteiligung und Ungerechtigkeit zelebrieren.

6) Auf maskulistischen Internetseiten wie 4chan u. vielen anderen wird endlos darüber lamentiert, wie verletzt sich Männer fühlen u. dass dies auf den Feminismus zurück zu führen sei, der angeblich Männern ihre Männlichkeit wegnehme und sie zu Weicheiern degradiere.

7)Drittens funktioniert Antifeminismus verschwörungstheoretisch u. liefert einfache Erklärungen f. komplexe Verhältnisse,ähnlich wie beim Antisemitismus werden übermächtige Player(Staatsfeminismus,Gender-Diktatur usw.) vermutet u. eine Weltverschwörung gegen Männer unterstellt

8) Einige Texte/Quellen:
Antifeminismus macht rechte Positionen salonfähig:
gwi-boell.de/de/2019/05/03/…
Antifeminismus als Brutstätte rechter Radikalisierung:
geschichtedergegenwart.ch/ich-kann-euch-…
(R)echte Kerle und Antifeminismus: amazon.de/echte-Kerle-Zu…
The ‘Manosphere’:
theatlantic.com/international/…